Kategorie Archiv:TagesSenf

TS26/21: Regionalplan und so: Kiesabbau Grenis – ein russischer Oligarch, Putin, Navalny und Trump

Die Redaktionen der Tageszeitungen lassen das nicht so raushängen.  Aber was kann einem/r Redakteur*in am Montagmorgen (okay, in Wahrheit ist jetzt schon Mittag) Schöneres passieren als eine fetzige Pressemitteilung (PM) seriöser Provenienz? Bei SchwäZ und Südkurier werden in diese dann irgendwelche Halbsätze „… so die SPD-Kreistagsfraktion in einer Mitteilung“ oder „ … wie die SPD Kreistagsfraktion mitteilt“ eingepflegt. Das erspart die Kennzeichnung als schiere Textübernahme aus einer PM (hier). Und schon wieder sind zwei Seitenspalten erfolgreich und kostengünstig gefüllt.

Ich spare mir stattdessen die Halbsätze, kennzeichne den Text ordnungsgemäß als Pressemitteilung und übernehme ihn ungekürzt. Weil er soo gut in die aktuelle Diskussion um den Regionalplan Bodensee-Oberschwaben (RPBO) passt. Und deren Exzesse.

Als kostenloser Nebeneffekt können SchwäZ– und Südkurier-Leser dann spätestens morgen in ihrer Tageszeitung nachlesen, wie die genannten Redaktionen die untenstehende Frei-Haus-Lieferung der SPD-Kreistagsfraktion Landkreis Ravensburg ihrem Publikum verkaufen.

Allerdings macht SaSe mit der Veröffentlichung im Internet nur den zweiten Platz; die Internetzeitung BLIX ist schon mit dem Teil draußen (hier).

Selbst um die Themeneinführung brauche ich mich nicht mehr zu kümmern. Die steht in der Begleitmail zur PM. Ich übernehme sie im Wortlaut deshalb, weil hier wichtige „Haftungsfragen“ angesprochen werden und das Testat zur Sorgfältigkeit der Recherche abgelegt wird.
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TS25/21: WICHTIG und EILT: SaSe-Distanzierungserklärung zu einer FAKE-Postwurfsendung des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben

[Aktuallisierung vom 23.02.2021 unten]

Mit E-Mail von heute informiert mich ein Leser, dass im Internet ein Dokument auf dem Briefpapier des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben (RVBO) unterwegs sei. Das Dokument liegt mir im Original vor.

In dem Dokument wird behauptet, es handele ich um eine „Postwurfsendung an alle Haushalte in Bodensee-Oberschwaben“. Die Überschrift lautet: „Regionalplan: Das kommt auf Sie zu“.

Wer den Text liest, kommt schnell dahinter, dass es sich keinesfalls um eine Pressemitteilung oder eine Postwurfsendung des RVBO handeln kann. In der Art einer „Satire“ (es ist keine!) beschuldigt sich der RVBO in dieser Postwurfsendung der engen Zusammenarbeit mit Industrie und Wirtschaft. Er bittet um Verständnis dafür, dass der jetzt schon mit knappen Gemeindemitteln bezuschusste Busverkehr nicht erweitert werden kann und künftig sogar noch verteuert werden müsse.

In diesem Stil geht es im gesamten Dokument weiter.

Da in der Region viele Menschen möglicherweise bei den gekoppelten Begriffen „Satire“ „Regionalplan“ sofort an diesen Blog denken, weise ich, Karin Burger, ausdrücklich darauf hin, dass ich mit diesem Pamphlet nichts zu tun habe. Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem Dokument möglicherweise um eine Straftat. Dies insbesondere auch, weil sie eventuell auf dem Original-Briefpapier des RVBO verschickt wird.

Mir ist bekannt, dass viele Menschen meinen, Satire könne jeder. Dem ist nicht so! Damit Satire nicht nur legitim, sondern vor allem auch legal und äußerungsrechtlich unangreifbar ist, muss sie eine ganze Reihe von formalen und inhaltlichen Kriterien erfüllen, was beim vorliegenden Dokument nicht der Fall ist.
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TS24/21: Amazon Meßkirch: Stadt Tuttlingen überprüft Sammelunterkünfte – Bis zu 30 Personen in Unterkünften ohne Baugenehmigung

Neues zum neuen SaSe-Dauerthema Amazon Meßkirch und Amazon Trossingen: Der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck hatte sich schon im Dezember 2020 mit einem Brief an die Trossinger Fraktionsvorsitzenden (hier) klar als Kritiker der geplanten Amazon-Ansiedlung im Nachbarort positioniert. Thema des Briefes waren u. a. die Auswirkungen des schon im Betrieb befindlichen Amazon-Verteilzentrums Meßkirch auf Tuttlingen – sowohl hinsichtlich der Parksituation (viele Bilder dazu hier) wie besonders auch in puncto Unterbringung. Dazu gab es auch einen Antrag der Tuttlinger SPD-Gemeinderatsfraktion (SchwäZ-Artikel dazu).

Beck macht jetzt Nägel mit Köpfen. Nachstehend eine aktuelle Pressemitteilung der Stadt Tuttlingen ungekürzt im Original (kursiv und grün). Die Hervorhebungen (Fettdruck) stammen von mir.
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Amazon-Fahrer in Tuttlingen:
Stadt überprüft Sammelunterkünfte – Bußgeld für Eigentümer

Tuttlingen. Die Stadt Tuttlingen geht baurechtlich gegen nicht genehmigte Sammelwohnungen in der Innenstadt vor. Damit reagiert die Stadt auf die Folgen der Ansiedlung des Amazon-Logistikzentrums in Meßkirch. Auch gegen das behindernde Abstellen von Lieferwagen schreitet die Stadt jetzt ein.

„Es kann nicht sein, dass wir die Leidtragenden der Expansion von Amazon sind“, so OB Michael Beck. „Wir müssen daher sowohl das Planungs- als auch das Ordnungsrecht voll ausschöpfen, um Auswüchse zu vermeiden.“ Hintergrund der Überlegungen: Amazon greift mittlerweile nicht nur mehr nur auf die bekannten Paketdienste zurück, sondern baut vermehrt ein eigenes Vertriebsnetz auf und beauftragt Logistiker direkt. Die Folgen davon spürt man auch in Tuttlingen – spätestens, seit das in Meßkirch ein Amazon-Logistikzentrum eingerichtet wurde.
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TS23/21: Rebellion gegen Regionalplan und eine irrlichternde Dienstaufsichtsbeschwerde

Das Kind ist nun endlich geboren. Die „Mutter“ lag zwei Wochen lang in den Wehen. Vermutlich eine Steißlage? Die Entbindung erfolgte heute in der SchwäZ:  Nachdem viele Umwelt- und Naturschützer, Kommunalpolitiker und Journalisten in der Region schon seit dem 28. Januar 2021 von einer Dienstaufsichtsbeschwerde (DAB) gegen den Direktor des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben, Wilfried Franke, Kenntnis besaßen, irritierten ausbleibende Pressemeldungen zu dem doch gewichtigen Vorgang.

Nachdem SaSe im gestrigen Senf zu einer eilends einberufenen Pressekonferenz der CDU-Kreistagsfraktion Sigmaringen Entsprechendes angedeutet hatte, geht heute die SchwäZ mit dem Artikel „Rebellion gegen den Regionalplan“ (Headline in der E-Paper-Version) bzw. „Kein Wachstum um jeden Preis – Umweltschützer rebellieren gegen Regionalplan“ (Headline in der SchwäZ-Online-Version) an die Öffentlichkeit.

Bei dieser zivilgesellschaftlich imposant breit angelegten Rebellion spielt die DAB gegen Franke allerdings nur eine Rolle von vielen. Dafür jedoch eine sehr bezeichnende …

Nachdem die Kritik am bisher vorliegenden neuen Entwurf des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben (RPBO) seit über zwei Jahren nicht abreißt, haben sich die Kritiker jetzt zu einem imposanten „Aktionsbündnis für einen zukunftsfähigen Regionalplan Bodensee-Oberschwaben“ zusammengeschlossen: 19 Vereine und Bürgerinitiativen aus den drei betroffenen Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen, Bodensee. Bei der zukünftigen Abwehr des Regionalplans in der vorliegenden Version sollen auch, wie die Stadträtin Hermine Städele aus Weingarten der SchwäZ ankündigt, alle zur Verfügung stehenden juristischen Mittel zum Einsatz kommen.

Ja, hoffentlich. Sonst kommen die Kritiker nämlich nie auf einen grünen Zweig!

Zu dem neuen Aktionsbündnis gehören unter anderem die regionalen Vertretungen von BUND und Nabu, Fridays for Future, die Kiesabbaugegner vom Verein Natur- und Kulturlandschaft Altdorfer Wald, die Initiative gegen den 1.000-Kühe-Stall in Ostrach (ein Schwerpunktthema auf diesem Blog!), die Grünen, der Verein Fairwandel Sigmaringen und das Ravensburger Klimacamp. Im gestrigen Senf hatte ich sechs weitere Gruppierungen, die sich gegen den Regionalplan engagieren, verlinkt.
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TS22/21: CDU Kreis Sigmaringen: Lügt die SchwäZ oder lädt die CDU Presse nur selektiv ein?

Die Welt ist voller Mysterien. In den baden-württembergischen CDU-Kreisen jedoch müssen diese armen Mysterien unter einer derart drangvollen Enge leben, wie sie bei Tieren sofort alle Tierschützer der Welt in kompletter Empörungsextase auf den Plan rufen würde.

Nehmen wir dieses Mysterium: In den Regionen Bodenseekreis, Ravensburg und Sigmaringen gibt es wenige Journalist*innen, die so viel und so breit über den neuen Regionalplan Bodensee-Oberschwaben berichtet haben wie … ich schreib’s ja ungern …: ich. Die Berichterstattung dazu ging auf diesem Blog schon im Mai 2019 los: „TS40/19: Regionalplan Bodensee-Oberschwaben: Kein Wunschkonzert in Mimmenhausen“. Im Beitrag „TS42/19: Unhinterfragte Bedarfe zwingen zur Quadratur des Kreises“ kam dabei ein Mangel des vorliegenden Entwurf des Regionalplans zur Sprache, der bis heute in der breiten Kritik persistiert: die Datengrundlage für die angenommenen Bedarfe bei Wohnraum und anderem Flächenfraß.

Ende 2019 gab es dann einen viel beachteten KONTEXT-Artikel, der es in der Wochenend-Beilage der taz zum Aufmacher brachte. Jede Menge weiterführende Links dazu gab es hier.

Zugegeben: Im weiteren Verlauf des Jahres 2020 hat die Berichterstattung auf diesem Blog über den Regionalplan Bodensee-Oberschwaben etwas geschwächelt. Aus Gründen: Zum Beispiel der Tatsache, dass sich inzwischen zahlreiche andere Organisationen und Akteure des Themas angenommen hatten und dazu auch regelmäßig auf diversen Internetplattformen informieren: Bleistift 1, Bleistift 2, Bleistift 3, Bleistift 4, Bleistift 5, Bleistift 6Bei so breitem gesellschaftlichem Engagement kann sich dieser Blog auch noch um andere Themen kümmern?
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TS21/21: Bürgermeisterkandidat*innen mit Verwaltungserfahrung bevorzugt

In Ergänzung zu meinen persönlichen Einschätzungen in diesem Senf, der sich mit dem Bürgermeisterwahlkampf in Orsingen-Nenzingen beschäftigt, verweise ich meine Leser auf nachstehend verlinkten interessanten Artikel in der Marbacher Zeitung. Es geht um die Kleinstadt Beilstein im Landkreis Heilbronn. Auch dort sind am 14. März 2021 Bürgermeisterwahlen. Bisher stehen auch schon – ähnlich wie in Orsingen-Nenzingen – fünf Kandidaten zur Auswahl. In O-N ist inzwischen eine weitere Bewerberin hinzugekommen: Karin Chluba.

Trotz der vergleichsweise satten Bewerberanzahl suchen jetzt eine Handvoll Beilsteiner Stadträte einen weiteren Bewerber mit expliziter Verwaltungserfahrung:

Er [i. e. der Aufruf – Anmerkg. K. B.] richtet sich an Persönlichkeiten mit Verwaltungserfahrung, die noch bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 16. Februar ihren Hut in den Ring werfen sollen. Initiator des Aufrufs ist Oliver Kämpf, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste. Er informierte am Donnerstag die Presse.
(Marbacher Zeitung 11.02.2021: „Bürgermeisterkandidat mit Verwaltungserfahrung gesucht: Elf Stadträte starten einen Aufruf“)

Die Initiatoren des Aufrufs weisen ausdrücklich darauf hin – und ich hebe es für die Minderintelligenzler, die uns von Facebook aus hier begleiten, ausdrücklich hervor -, dass es nicht darum gehe, die schon vorhandenen Bewerber zu diskreditieren:

Der Wunsch nach einem Bewerber mit Verwaltungserfahrung sei aus der Bevölkerung herangetragen worden, versichert Oliver Kämpf. Den elf Unterzeichnern gehe es nicht darum, die bereits feststehenden Kandidaten zu schädigen – vielmehr wolle man das Feld der Kandidaten stärken. Im offen formulierten Aufruf heißt es: „Insbesondere für Persönlichkeiten aus der Kommunalverwaltung bieten sich gute Möglichkeiten, um Erfahrungen und Ideen aktiv einzubringen.“
(ibid.)

Trotzdem, und der Artikel berichtet im Detail, empfinden andere Stadträte, die sich diesem Aufruf nicht angeschlossen haben, genau eine solche Diskreditierung der schon vorhandenen Bewerber.

Lesenswert dazu ist auch ein Kommentar von Redakteur (und Buch-Autor) Oliver von Schaewen, der einen ganz anderen Aspekt des idealen Bürgermeisterkandidaten betont: die Persönlichkeit. Leser dieses Blogs fallen beim Stichwort „Persönlichkeit“ aber dann eher wieder so Wüteriche wie der Bürgermeister in Achberg ein. Deshalb hätte ich dann doch gern noch eine detailliertere Inventarliste von „Persönlichkeit“. Ich zum Beispiel gelte einigen auch als eine (extrem sperrige) „Persönlichkeit“? Aber mir gehen alle Bürgermeister-Qualitäten, insbesondere Kompromissfähigkeit, Diplomatie, Besonnenheit, Vermittlung und Ausgleich, komplett ab?

Der Artikel akzentuiert die wichtige, gern auch kontroverse Diskussion darüber, ob vorhandene Verwaltungserfahrung und -expertise für Bürgermeister nicht ein grundsätzlicher Vorteil sind.
Diskussion ja, aber: Bitte nicht auf Facebook!!!

TS20/21: Aus gegebenem Anlass: Neuerliche Distanzierungserklärung von DIE PARTEI

Es ist schon atemberaubend, zu welchen rufschädigenden Äußerungen und massiven Rechteverletzungen sich manche Damen in rechtlich verantwortlicher Position auf Facebook hinreißen lassen. Aber es ist auch lustig. Insbesondere dann, wenn solche Rechteverletzerinnen behaupten, „recherchiert“ zu haben. Was sich Lieschen Müller halt so unter Recherche vorstellt …

Aus gegebenem Anlass weise ich neuerlich darauf hin, was seit sechs Jahren ausdrücklich im Impressum dieses Blogs vermerkt ist: Schon 2015 bin ich unter Protest aus der Satire-Partei DIE PARTEI ausgetreten.

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Bearbeiteter Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Impressum dieses Blogs: Mehr kann man eigentlich nicht tun, als sich auch noch im Impressum des eigenen Blogs von einer chauvinistischen, rasssistischen Partei zu distanzieren. Aber das nützt eben alles nichts, wenn Blitzbirnen auf Facebook „recherchieren“ und mit dem Stolz eines Kleinkindes über das erste Kacka die entsprechenden Kacka-Ergebnisse öffentlich vorweisen.

 

Ursprünglich sollte dieser Senf die Überschrift tragen „Schnellmerker: Nico Semsrott tritt endlich aus DIE PARTEI aus“. Keine Frage: Nico Semsrott gehört zu den besten Satirikern des Landes. Umso bitterer war es deshalb insbesondere für die vielen Opfer des unerträglichen Chauvinismus und Rassismus von DIE PARTEI-Funktionären, den brillanten jungen Mann an der Seite von Martin Sonneborn mit Mandat im EU-Parlament herumturnen zu sehen. Viele Kolleginnen und Kollegen konnten einfach nicht verstehen, warum Semsrott nicht aus den vorliegenden Fakten seine Konsequenzen zieht, die viele andere schon längst öffentlich gemacht hatten: DIE PARTEI ist ein durch und durch chauvinistischer und rassistischer Männerbund, der permanent Frauen und andere Minderheiten disst und den hehren Anspruch von Satire, Anwalt der Machtlosen zu sein, mit Füßen tritt. Martin Sonneborn ist meiner Meinung nach ein ganz armes Würstchen, das außerhalb des von ihm missbrauchten Labels >Satire< gar nicht existiert, weshalb er öffentlich niemals und zu keiner Sekunde die satirische Sprecherrolle verlässt. Aus Gründen: Jenseits der Satire ist er unsichtbar. Stattdessen versucht Sonneborn immer noch Nektar aus seiner früheren Chefredakteur-Tätigkeit für das Satiremagazin TITANIC zu saugen.
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TS19/21: Bürgermeisterwahlkampf in Orsingen-Nenzingen: Bärenstark gegen den Trend!

Im Rahmen unser Betreuungspflichten gegenüber dem Bürgermeisterkandidaten Michael Stadler hatten wir kürzlich erst den Blick auf die Nicht-Senf-Gemeinde Orsingen-Nenzingen (O-N) gerichtet (hier), wo am 14. März 2021 ein/e neue/r Bürgermeister*in gewählt wird / werden soll.

Allerdings ist die weitere Entwicklung dort jetzt derart überraschend positiv, dass ich das Senftöpfchen für O-N noch nicht schließen möchte. Weil: Allgemein und bundesweit wird gern und häufig beklagt, dass sich heutzutage aufgrund verschiedener Faktoren, insbesondere aber wegen der viel zu häufigen Bedrohungslage für Bürgermeister speziell und Politiker allgemein, kaum noch Bewerber für das Amt finden ließen. Valide Zahlen zu dieser Behauptung gibt es nicht.

Wie auch immer: Die Doppelgemeinde O-N im Landkreis Konstanz kann inzwischen gemäß Zeitungsmeldungen sage und schreibe fünf Kandidaten vorweisen.

Als da sind (Reihenfolge: Ladies first, die Herren gemäß Bewerbungseingang, wie er in der Presse berichtet wird):

(1) Die 53-jährige Betriebswirtin Bettina Mink (parteilos), die seit 16 Jahren in Nenzingen lebt. Mink stellt sich und ihr Angebot an die Wähler auf dieser Wahlkampf-Homepage vor.

(2) Der 35-jährige selbstständige Sicherheitstechniker Familienvater Andreas Sporrer stamme aus Niederbayern und lebe seit 2013 in Singen. Alle Zuschreibungen im vorherigen Satz habe ich mir aus diesem Südkurier-Artikel mühsam zusammengeklaubt, denn Sporrer bietet bisher noch nicht einmal eine Wahlkampf-Webseite an, auf der man sich über ihn informieren könnte. Der Zeitungsartikel nennt lediglich eine Mail-Adresse: wahl@andreas-sporrer.de.

Bewerber um das Bürgermeisteramt, die sich nicht der Mühe unterziehen, ihre Leser unabhängig von der Tagespresse über Person und Programm auf einer seriösen Homepage zu informieren, starten bei mir mit einem starken Punkteabzug.
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TS18/21: SchwäZ kaputt II? Ausführlicher Artikel über die Amazon-Ansiedlungskritik in Trossingen

Die neue Bürgermeisterin von Trossingen, Susanne Irion, hat inzwischen ihre Amtsgeschäfte aufgenommen (hier). Erste Äußerungen der neuen Rathauschefin zum hochheiklen Thema der geplanten Amazon-Ansiedlung in Trossingen machen den Kritikern des Projektes wenig Hoffnung. In dem sehr ausführlichen SchwäZ-ArtikelAmazon-Gegner sammeln immer mehr Unterschriften – jetzt wollen sie rechtliche Aspekte ausloten“ vom 8. Februar 2021 wird dazu der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Schura, Andreas Solleder, zitiert: „Ich werte ihre Aussagen (in unserem Interview vom 6. Januar, Anm. d. Red.) so, dass sie sich nicht mit dem Gemeinderat anlegen möchte.“ (ibid.).

Dabei ist es gerade der Trossinger Gemeinderat, der nach den erheblichen Protesten über die klammheimliche Ratsentscheidung (hier) auf Tauchstation gegangen war. Ziemlich herb auch das dürre Ergebnis einer Gemeinderatssitzung im Januar 2021, von der sich Gegner und  Kritiker Antworten erhofft, aber nicht erhalten haben (SchwäZ-Artikel dazu).

Möchtest Du für unsere Leser vielleicht zwischendurch die sonstigen Medienberichte
über Amazon bereitstellen, die ganz gut skizzieren,
mit welchem Dreckskonzern man es hier zu tun hat?

Du meinst in unserem berühmten und blogweit einzigartigen,
gelegentlichen auch befremdenden Seiten-Dialog?
Bei dem keine Sau weiß, wer hier eigentlich mit wem spricht?

Zum Bleistift! Und hast Du keine Sorge, dass der Terminus „Dreckskonzern“
justiziabel i. e. abmahnfähig sein könnte?

Das hast Du doch gesagt! Aber nein. Ist ganz klar eine zulässige, wenn auch deftige,
aber dem Blog-Namen durchaus angemessene Meinungsäußerung.

Du hältst den Kopf hin, nicht ich!
Ja. Genau. Also: Dreckskonzern.
Da hätten wir zum Beispiel den Vorwurf des Machtmissbrauchs
durch grundlose Sperrung eines Amazon-Verkäuferkontos hier.

Zu den von mir an dieser Stelle sicherheitshalber noch nicht bewerteten und massiv berechtigten (hö?) Bedenken der BI und der Amazon-Kritiker füge ich als schiere Sachinformation die auch nicht uninteressante Information hinzu, dass der Ehemann der neuen Trossinger Bürgermeisterin beruflich im Personaldienstleistungsgewerbe unterwegs ist. Tobias Irion ist Geschäftsführer der EPS Personalservice GmbH.
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TS17/21: „Kuckuck, da bin ich wieder“: Michael Stadler bewirbt sich dieses Mal als Bürgermeister in Orsingen-Nenzingen

Wir freuen uns alle über das Wiedersehen mit einem alten Bekannten: der Egal-wo-Bürgermeister-Kandidat Michael Stadler ist wieder aufgetaucht. Jetzt also soll es Orsingen-Nenzingen im wunderschönen Landkreis Konstanz sein! Okay, der Ort hat immerhin umfassende Praxiserfahrung mit der Verwertung von Biomasse, zu der der Welt sonst nichts mehr einfällt.

Es ist ja auch nicht verboten, sich auf Bürgermeister-Bezüge-kommt-raus überall auf Rathaussessel zu bewerben. Es gibt nicht nur in Baden-Württemberg eine ganze Reihe solcher „Dauerkandidaten“, die überhaupt keinen Bezug zu dem jeweiligen Ort haben.

In der extrem kurzen Südkurier-Meldung „Bei der Bürgermeisterwahl in Orsingen-Nenzingen sind es mittlerweile schon drei Bewerber“ kommen die für den Kandidaten Michael Stadler wissenswerten früheren Bewerbungen auf das nämliche Amt in anderen Orten (noch) nicht vor.

Aber auf der neuen alten, für Orsingen-Nenzingen angepassten Wahlkampf-Homepage von Stadler erwähnt der Dauerbewerber seine früheren Kandidaturen – etwa 2018 in der Stadt Schleiden und 2020 in Dotternhausen. Wie intensiv er sich dabei mit der jeweiligen Kommune beschäftigt hat, deren Verwaltungschef er werden wollte, erkennt man unschwer an der Tatsache, dass Stadler behauptet, Dotternhausen liege im Landkreis Balingen. Tatsächlich aber liegt Dotternhausen im Zollernalbkreis (hier).
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Grundgütiger! Peinlicher geht’s nimmer? Stadler hat wochenlang intensiven Wahlkampf in Dotternhausen gemacht und weiß noch nicht einmal, dass der Ort im Zollernalbkreis liegt?
Bearbeiteter (rote Rahmung) Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Wahlkampf-Webseite Michael Stadler 06.02.2021

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