Tag Archiv:Anne Will

TS56/20: Gemeinderatssitzungen in Corona-Zeiten: Keine klaren Vorgaben der Landesregierung Baden-Württemberg

SaSe hatte sich mit dem Thema der Überschrift hier schon einmal ausführlich beschäftigt.

Elke Krieg vom Blog AGORA-La hat die Angelegenheit nun ganz aktuell und unter Rücksprache mit dem Innenministerium Baden-Württemberg abgeklärt und dazu eine Artikel-Serie unter dem beziehungsreichen Titel „Von oben nach unten“ zur Verfügung gestellt.
„Von oben nach unten“ als Flussrichtung von verbindlichen politischen Entscheidungen ist übrigens nicht wirklich demokratiekompatibel.

Begonnen hatte die allgemeine Verunsicherung mit dem ersten Erlass des Innenministeriums Baden-Württemberg vom 31. März 2020 und einer Pressemitteilung dazu. Innenminister Thomas Strobl verkündete darin, Gremiensitzungen wie Gemeinderatssitzungen auch im elektronischen oder Umlaufverfahren zulassen zu wollen. Hier der entsprechende Erlass bzw. die dazugehörige Pressemitteilung dazu. Wichtig und für Demokratie-Besorgte beruhigend war der explizite Verweis des baden-württembergischen Innenministeriums auf den Grundsatz der Öffentlichkeit von Gemeinderatssitzungen, der auch in Corona-Zeiten zu wahren sei. Weiterlesen

TS46/16: Jan Böhmermann im Satire-Olymp und bei „Anne Will“ angekommen!

+++ Jan Böhmermann Thema bei „Anne Will“
Die Meldungen zum Thema Jan Böhmermann überschlagen sich und zerbomben alle Kuratierungsversuche! SaSe beschränkt sich deshalb auf die Herausstechendsten.

Am Sonntagabend wurde bekannt, dass die Türkei nun doch das heikle und gefürchtete Strafbegehren an die deutsche Bundesregierung gestellt hat, das primär erst einmal dieselbe in die Bredouille bringt.
Jan Böhmermann, Erdogan und die Satirefreiheit sind inzwischen Thema von Tagesschau und Tagesthemen und – das hat es noch nie gegeben! – Thema der Premium-Polittalk-Sendung Anne Will.
Der Anzünder selbst, der „Meister des Schillernden“ (Medienwissenschaftlicher Bernhard Pörksen bei Anne Will)  tritt schon gar nicht mehr öffentlich auf, fehlte bei der Grimme-Preisverleihung am Freitag in Marl und folgte auch der Einladung der souveränsten deutschen Fernsehmoderatorin nicht. Die zweite Wahl für die Sparte Kabarett war der türkischstämmige (deshalb!) Serdar Somuncu, der bei der Diskussion zunächst eine sehr gute Figur machte, weil  er profund argumentierte und mit detaillierten Kenntnissen zu den Verhältnissen in der Türkei brillierte. Dann jedoch fiel er vornehmlich durch mangelndes Benehmen auf und seinem Sitznachbaren Elmar Brok (CDU, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des EU-Parlaments) permanent ins Wort. Ganz offensichtlich konnte er sein Redewasser nicht halten. Peinlich. Im Übrigen machte der ansonsten durchgehend neben der Spur argumentierende (Zugeständnis von Meinungsfreiheit an die politische Entscheiderin Angela Merkel) CDU-Politiker Somuncu komplett nackig und decouvrierte dessen Argumentationskern als politisch. Somuncu gehe es gar nicht um Meinungs- und Satirefreiheit, sondern er echauffiere sich aus seiner Ablehnung des „Flüchtlingsdeals“ der Kanzlerin (euphemisierend ausgeweitet auf die EU) mit der Türkei heraus. Danach hatte der Hassist so ziemlich fertig.

Senf: Touché! Aber als Denkfunk-Autor hat Somuncu natürlich auch primär einen politagitatorischen Auftrag …


+++ „Tagesspiegel“: Clown oder Märtyrer?
Der aktuelle Kommentar im Tagesspiegel kommt deshalb in die enge SaSe-Auswahl der aktuellen Böhmermann-Meldungen, weil er sich mit der Tatsache beschäftigt, dass sich Jan Böhmermann ausgerechnet jetzt der Diskussion für das, was er angerichtet hat, entzieht. Der Tagesspiegel sieht darin die Nagelprobe zwischen Clown und Märtyrer. Weiterlesen

TS126/15: Ausrede + Rote Linie + Volk + Heimat + „So! Muncu“

+++ „Bericht aus Berlin“: Notfalls ist alles Satire
Es ist ebenso ermüdend wie dreist, wenn sich Publizisten jedwelcher Couleur im Notfall auf Satire versuchen herauszureden (vgl. dazu auch den Fall Peter Hoven alias Dr. Alfons Proebstl TS 125/15). Und das auch dann, wenn die agierenden Journalisten et al. und Sendeformate ansonsten mit Satire so viel zu tun haben wie D(d)enkfunk mit Kabarett. Jüngstes Beispiel ARD Bericht aus Berlin vom Sonntag, 4. Oktober 2015, mit der Hintergrundgrafik von Angela Merkel im Tschador vor einem Reichstag mit Minaretten. Die FAZ untersucht den Vorgang unter Bezug auf die Zuschauerreaktionen. Die Berliner Zeitung kommentiert, die Grafik spiele den Rechtspopulisten in die Hände.


+++ Dieter Hallervorden überschreitet rote Linie
Der Komiker Dieter Hallervorden sprengt einen wichtigen Bereich des deutschen Kabaretts endgültig von jeder Seriosität ab: Nach der umfassenden Kritik an seinem als antisemitisch bewerteten Song „Ihr macht mir Mut (in dieser Zeit)“ setzt der alte Mann jetzt noch einen drauf und gibt dem umstrittenen „Journalisten“ Ken Jebsen ein Interview – expressis verbis in seiner Eigenschaft als Gründer der Kabarettbühne Die Wühlmäuse.

Der Vorgang wird auch auf dem Propagandaschau-Watchblog notiert. Gleich zu Anfang bestätigt Hallervorden ein von Jebsen vorgetragenes Zitat von Hermann Hesse, er glaube nicht an Demokratie. Das sei ihm, Hallervorden, aus dem Herzen gesprochen. Weiterlesen

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