Tag Archiv:Ken Jebsen

TS133/15: D(d)enkfunk-Lenkfunk und andere Kaninchenzüchterverein-Präsidenten

+++ „D(d)enkfunk“-Populismus: Wer denkt eigentlich noch bei Lenkfunk?
Ach, Herrlichkeit: In der Anschlussdiskussion zu der Selfie-Kleinbuchstaben-Grafik (Thema: AfD-Hetzer Höcke bei ARD Günther Jauch) von Monika Blankenberg, die darin umfassend ihr katastrophal defizitäres Demokratieverständnis entfaltet, postet ein „Diskussionsteilnehmer“ auf dem Facebook-Account von D(d)enkfunk=Lenkfunk:

@denkfunk wer bei euch denkt denn bitte? das ist in der letzten zeit echt fast nur noch billiges populistengeschwätz was ihr postet… das ist traurig.
(Facebook Denkfunk: Monika Blankenberg „Bild-Zitatung23.10.15; Hervorheb. SaSe)

Mit ihrer antidemokratischen Haltung passt die Kabarettistin aber hervorragend in die Lenktruppe der (Wie-)„Denk“gruppe. Die Bestimmer dort nämlich gehören samt und sonders zu dem intransparenten Kleinstverein Global Change Now e. V., bei dem Demokratie schon per Satzung ausgeschlossen ist. Für Sachkenntnis jedoch ist es nie zu spät, wie weitere Poster Frau Blankenberg pädagogisch betreuend informieren und sie auf § 11 des Rundfunkstaatsvertrages verweisen. Und natürlich kennt Populisten-Blankärger auch die sogenannte Spiegel-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfGE 20, 162, C 1. Rn. 35) aus dem Jahr 1966 nicht. Mit der Verfassung dieses Landes hat Lenkfunk ohnehin nichts am Hut! Die  galaktischen Tombolanten“ (Zitat eines Posters ex hier) haben noch nie in einer irgendeiner Redaktion gearbeitet oder einen Integrationskurs besucht; sonst wüssten sie womöglich, wovon sie so selbstgerecht denkflunkern! Weiterlesen

TS131/15: Querfront-Studie + Massengeschmack + Terror-Trullas + Galgen-Satire

+++ Offtopic: „Querfront-Studie“ wieder online!
So kommen wir vorwärts: Wie auch der Blog Journalistenhatz berichtet, hat die Otto Brenner Stiftung jetzt eine gemeinsame Erklärung mit dem Autor der sogenannten Querfront-Studie Dr. Wolfgang Storz veröffentlicht und die Studie selbst wieder online verfügbar gemacht. Die gemeinsame Erklärung bestätigt, was aus den Fakten ableitbar war: Die Offlinestellung geht zurück auf eine anwaltliche Intervention des „Journalisten“ Ken Jebsen. Der Versuch einer außergerichtlichen Einigung scheiterte. Nun sei das Papier „in einer geringfügig überarbeiteten Fassung“ seit dem 19. Oktober 2015 wieder online.


+++ SWR-„Spätschicht“ heute im Ersten
Am 22. Oktober 2015, also am gewohnten Kabarett-Donnerstag im Ersten, hat die seit zehn Jahren im SWR laufende Kabarettsendung Die Spätschicht Premiere im Hauptprogramm  (Avis). Moderiert wie immer von Florian Schröder sind dabei: Lisa Fitz (D(d)enkfunk-Autorin!), Rüdiger Hoffmann, Andreas Rebers (Denkfunk-Autor ohne Denkfunk-Output), Mathias Tretter, Michael Frowin. Weiterlesen

TS126/15: Ausrede + Rote Linie + Volk + Heimat + „So! Muncu“

+++ „Bericht aus Berlin“: Notfalls ist alles Satire
Es ist ebenso ermüdend wie dreist, wenn sich Publizisten jedwelcher Couleur im Notfall auf Satire versuchen herauszureden (vgl. dazu auch den Fall Peter Hoven alias Dr. Alfons Proebstl TS 125/15). Und das auch dann, wenn die agierenden Journalisten et al. und Sendeformate ansonsten mit Satire so viel zu tun haben wie D(d)enkfunk mit Kabarett. Jüngstes Beispiel ARD Bericht aus Berlin vom Sonntag, 4. Oktober 2015, mit der Hintergrundgrafik von Angela Merkel im Tschador vor einem Reichstag mit Minaretten. Die FAZ untersucht den Vorgang unter Bezug auf die Zuschauerreaktionen. Die Berliner Zeitung kommentiert, die Grafik spiele den Rechtspopulisten in die Hände.


+++ Dieter Hallervorden überschreitet rote Linie
Der Komiker Dieter Hallervorden sprengt einen wichtigen Bereich des deutschen Kabaretts endgültig von jeder Seriosität ab: Nach der umfassenden Kritik an seinem als antisemitisch bewerteten Song „Ihr macht mir Mut (in dieser Zeit)“ setzt der alte Mann jetzt noch einen drauf und gibt dem umstrittenen „Journalisten“ Ken Jebsen ein Interview – expressis verbis in seiner Eigenschaft als Gründer der Kabarettbühne Die Wühlmäuse.

Der Vorgang wird auch auf dem Propagandaschau-Watchblog notiert. Gleich zu Anfang bestätigt Hallervorden ein von Jebsen vorgetragenes Zitat von Hermann Hesse, er glaube nicht an Demokratie. Das sei ihm, Hallervorden, aus dem Herzen gesprochen. Weiterlesen

TS121/15: Antisemit? + Amtlich + Apokalpyse + Aufruf

+++ Tagesspiegel fragt, ob Dieter Hallervorden Antisemit sei
Das skandalöse Liedchen des Komikers Dieter Hallervorden zieht weitere Kreise. SaSe hatte schon verschiedentlich berichtet (TS117/15 und SaSe45). Jetzt fragt der Tagesspiegel, ob Dieter Hallervorden ein Antisemit und Rassist sei – oder einfach bloß naiv oder besonders raffiniert. Die Journalistin Faitina Kailani argumentiert streng am Text des „subversiven“ Videoclips mit den eingängigen Bildern des freundlichen alten Mannes entlang. Sie stellt die Frage, was sich Dieter Hallervorden bitte dabei gedacht habe. Der wird in einer Stellungnahme gegenüber dem Tagesspiegel zitiert, wobei dann auch noch herauskommt, dass sich Mitwirkende an diesem Text unter einem Pseudonym verstecken.
In den Leserkommentaren unter dem Artikel wird auch ein Beitrag der Jüdischen Allgemeinen dazu verlinkt. Weiterlesen

TS116/15: Holocaust-Satire + Klein-Mann-Irrtum + Elsässer-Vision + Flüchtlingsdomino

+++ Der Holocaust als irritierende Satire
Martin Amis
ist ein englischer Schriftsteller, der sich in seinen Werken mit den Exzessen der westlichen spätkapitalistischen Gesellschaften auseinandersetzt (siehe auch Wikiporträt). Vor einem Jahr veröffentlichte er seinen satirischen Auschwitz-Roman Interessengebiet. Die Aufregung war groß. Amis‘ deutscher Verleger (Hanser Verlag) lehnte die Veröffentlichung ab. Aber jetzt wird es doch eine deutsche Ausgabe aus dem Schweizer Verlag Kein und Aber geben. Der Buchtipp in der Oberhessischen Presse verweist auf das Alleinstellungsmerkmal der herben Satire und nennt als vergleichbar schwierige Literatur Jonathan Littells Die Wohlgesinnten.
Das ist ein hilfreicher Hinweis, denn Die Wohlgesinnten haben mich aufgrund des darin detailliert, exzessiv und leidenschaftslos beschriebenen Grauens schier überfordert.
Der Handlungsort von Amis‘ schwierigem Roman ist das KZ Auschwitz: „Amis beschreibt eine irreale Szenerie aus muffigen Büros, Theatern und Villen, aber auch der Rampe, auf der über Leben und Tod der Neuankömmlinge entschieden wird. Ein besonders grausiges Detail ist die Wiese, unter der so viele Leichen begraben sind, dass deren Verwesung die ganze Umgegend belastet“ (Quelle). Der aus drei verschiedenen Perspektiven erzählte Roman beschreibt dann verschiedene skurrile Geschehnisse, die einzeln genommen kaum glaubhaft erscheinen, in ihrer Gesamtheit völlig absurd sind und ihre „Möglichkeit“ erst durch den Handlungsort erhalten. Der satirische Grundgedanke des Romans werde, so der Buchtipp, erst im „Nachspiel“ auf den letzten 40 Seiten offenbar.
SaSe wird sich um ein Rezensionsexemplar bemühen. Weiterlesen

SaSe45: Dieter Hallervorden: Klischees bedient, Trinkgeld verweigert

Ob dem Komiker und jüngst immer imposanter als Schauspieler reüssierende Dieter Hallervorden bei den Dreharbeiten zum Erfolgsfilm Honig im Kopf mehr von der klebrigen Substanz im Kopf hängengeblieben ist als gut für ihn ist, das lässt sich nicht sagen. Offensichtlich aber wollte Hallervorden mit diesem Empörungsposting auf Facebook noch einmal die Binse überprüfen, dass mit Flöhen aufsteht, wer sich mit Hunden zu Bette lege.

Das prominente Geburtstagskind hatte zuvor das Schlager-Video Ihr macht mir Mut (in dieser Zeit) produziert, das thematisch rund um die Signalbegriffe „Lügenpresse“ und Antisemitismus spielend helle Begeisterung auch bei der gesamten Querfront und den Verschwörungstheoretikern hervorruft. Dieter Hallervorden hat damit populistisch ein Klischee bedient. Eine detaillierte Analyse mit Textauszügen findet der Interessiert hier! Weiterlesen

TS114/15: Entgleister Polak + Mutige Carolin + Veräppelte Ahlener + Züchtende Anwälte + Kackige Scheiße

+++ Oliver Polaks Entgleisung gegenüber Tilo Jung
Jungle World hat vergangene Woche einen treffenden Artikel zum Thema Antisemitismus veröffentlicht: Die Abmahn- und Klagewellen gewisser unter „Querfront“ geführter Gegenöffentlichkeitsprojekte und –Akteure zur Einschüchterung von Journalisten und Autoren, welche die Bezeichnung „Antisemit“ für jene verwenden, die sie für Antisemiten halten, führe dazu, dass sich kaum noch einer traue, den Begriff zu benutzen. Diese Diskussion zeigt aber nur die auffallend starke Fokussierung der aktuellen politischen Diskussion auf das Thema Juden.

Obiges fiel mir zu dem nachfolgenden Vorgang und einen Kommentar im Meedia-Wochenrückblick ein: Der Komiker Oliver Polak instrumentalisiere seine jüdische Abstammung sehr plakativ, wie auch sein Porträt bei Wikipedia thematisiert. Jetzt hat Polak in der Causa „rosa T-Shirt“ „so eine Art Rant“ gegen Tilo Jung veröffentlicht. In Kommentierung eines älteren Tilo-Jung-Interviews mit Vertretern der Hamas verwendet Polak das F-Wort und trägt erneut seine Herkunft demonstrativ vor sich her. Weiterlesen

SaSe44: Netzwerk-Screenshots: Deutsche Kabarettisten im Dunstkreis russischer Propaganda

Einer der Vorwürfe gegen das Arbeitspapier der Otto Brenner Stiftung Querfront – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks lautete: Der Autor Dr. Wolfgang Storz habe keine ausreichenden Belege für seine Netzwerk-These vorgelegt (Stellungnahme Storz zur Kritik). Die auch als „Querfront-Studie“ bekannte Untersuchung wurde vergangene Woche von der Otto Brenner Stiftung offline gestellt (Erklärung der OBS). Der Journalist Ken Jebsen hatte auf dem Ken-FM-Facebook-Account verkündet, anwaltlich gegen das Thesenpapier vorgegangen zu sein (vgl. Screenshot in Satire SüS10).

Die „Querfront-Studie“ beschäftigt sich expressis verbis nur mit den sogenannten Gegenöffentlichkeitsprojekten, die über eine hohe Reichweite verfügen: zum Beispiel das Magazin Compact von Jürgen Elsässer oder der Video-Kanal KenFM von Ken Jebsen sowie der Kopp-Verlag. Die NachDenkSeiten (NDS) , Albrecht Müller, werden in der Studie als Interviewpartner von Ken Jebsen aufgezählt. Aber die Verbindungen zwischen den NDS / Albrecht Müller und Ken Jebsen sind intensiver. Immer wieder verlinken die NDS auf KenFM-Videos oder promoten Spendenaufrufe des Ihr-sollt-mich-nicht-nennen-was-ich-bin-Aktivisten. (Derselbe Spendenaufruf für dieselbe Aktion tauchte schon am 16. Juli 2015 bei RT Deutsch auf.) Weiterlesen

SüS10: Otto Brenner Stiftung: Querfront-„Studie“ soll Antilope werden!

[der satirische Kommentar zum publizistischen Sündenfall]

 

Das ist jetzt mal eine schöne Bestätigung für den Autor des Arbeitspapiers der Otto Brenner Stiftung Querfront – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks (Studie selbst derzeit offline) Dr. Wolfgang Storz, ehemaliger Chefredakteur der Frankfurter Rundschau. Höhere Weihen kann ein publizistisches Werk kaum erringen als die Kakophonie des Quiekens der davon getroffenen Schweine.

Der geplante Vernichtungsschlag schlappt in Gestalt einer juristischen Offensive gegen das Papier, recht eigentlich aber gegen seinen Autor daher. Die offen klaffende Scham dieser Attacke entblößt sie als Ultima Ratio, weil zur inhaltlichen Auseinandersetzung und zum Diskurs offensichtlich keine Argumente zur Verfügung stehen. Weiterlesen

SaSe40: Offener Brief an Professor Rainer Mausfeld, Uni Kiel: Der Denunziant sind mal schön Sie selbst!

Universitätsprofessor lässt Bloggerin für eine Presseanfrage im Internet an den Pranger stellen – Offener Brief

 

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Mausfeld,

der Vorgang ist so einmalig wie unverhältnismäßig: Da rotten sich ein renommierter Wissenschaftler der Universität Kiel und ein bekannter Publizist zusammen, um eine völlig unbedeutende Bloggerin in aller Öffentlich namentlich zu diskreditieren und sie an den Pranger zu stellen. Deren von den beiden „Kapazitäten“ kritisiertes „Vergehen“: eine reguläre, in höflichem Ton gehaltene Presseanfrage an Sie, Herr Professor Dr. Mausfeld.


Vorgeschichte: Was bisher geschah
Am 22. Juni 2015 hielten Sie an der Christian Albrechts Universität Kiel den Vortrag Warum schweigen die Lämmer? Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements. Diesen Ihren Vortrag habe ich auf meinem gewerblichen Blog SatireSenf.de (SaSe) in der Rubrik „Hintergrundinformationen“ am 13. Juli 2015 vorgestellt und über den grünen Klee gelobt. Am 15. Juli 2015 hatte ich den Artikel aktualisiert und den Link auf eine schriftliche Zusammenfassung Ihres Vortrags bei den NachDenkSeiten (NDS) eingestellt.  Weiterlesen

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