Tag Archiv:Martin Sonneborn

TS19/15: Das Treiben satirischer und saturierter Säcke

+++ Jan Böhmermanns Persiflage von Schweigers Tatort „Nick Tschiller: Off Duty“
Der unterhaltsame Zoff zwischen Jan Böhmermann und dem so unangenehm auftretenden Schauspieler und Filmregisseur Til Schweiger geht weiter und schreibt damit einen grundsätzlichen Konflikt in der Gesellschaft fort. Böhmermanns bitterböse Persiflage des gerade in den Kino startenden Til-Schweiger-„Tatorts“ „Nick Tschiller: Off Duty“ ist jetzt schon Viralhit. Mehr bei Meedia.

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Meedia vermeldet des Weiteren: Erste Kritiken loben Til Schweigers „Nick Tschiller: Off Duty“: „Die Kritiken fallen allesamt sehr wohlwollend aus und reichen von „Der ‚Tatort‘ wird endlich erwachsen“ bis „großartiges Old-School-Actionkino“.“ Auch hier ist die Republik gespalten. Weiterlesen

TS140/15: Sputnikborn + Zigaretten-VW + Avantgarde + VG-Wort-Niederlage

+++ Martin Sonneborn : Interview für „Sputnik news“
Hauptsache Publicity? Näheres zu dem vom Kreml gesteuerten Nachrichtenportal hier. Aber Martin Sonneborn ist so mediengeil, der gibt notfalls noch der Bäckerblume ein Exklusivinterview!


+++ „Eine Zeitung“: Helmut Schmidt fehlt (auch) der Zigarettenindustrie
In eine ähnliche Richtung,  wie der Satireblog Eine Zeitung um unseren Altbundeskanzler trauert, hatte ich den satirischen Kommentar zum Tode von Helmut Schmidt auch angedacht: „Niedergang der deutschen Wirtschaft: Erst VW, jetzt Helmut Schmidt“. In der Todesanzeige Helmut Schmidt der Blogkollegen trauert die Firma Japan Tobacco um ihren konsumstärksten Kunden – auch im Namen der deswegen schon entlassenen Mitarbeiter.
Jetzt kann die HuffPo wieder die Moralkeule herausholen (vgl. TS139/15). Weiterlesen

TS137/15: Dall-Zensur + Kurswechsel? + Satire-Öde + „Allgemeine Allgemeine“

+++Comedypreis: Zensurvorwürfe gegenüber RTL
Comedypreis – das ist die Selbstbeweihräucherungsveranstaltung, bei der sich Dieter Nuhr als Vorsitzender der Jury nicht entblödet, für sich selbst einen Preis abzugreifen. Auch wenn er betont, für die dazugehörige Abstimmung den Raum verlassen zu haben. Scho recht, Herr Nuhr! Jetzt kommt die nächste Pikanterie: Der Komiker Karl Dall soll in seiner Laudatio für Carolin Kebekus eine ziemlich fragwürdige Äußerung in Anspielung auf den Vergewaltigungsvorwurf gegen ihn gemacht haben: „Wenn du jetzt drei Jahre jünger wärst, dann wärst du dran.“ Dall war in einem Gerichtsverfahren freigesprochen worden. In der ausgestrahlten RTL-Version jedoch kommt diese Szene nicht vor. Jetzt wird dem Sender vorgeworfen, Zensur ausgeübt zu haben, wie Focus und kukksi berichten.


+++ „D(d)enkfunk“: Christoph Sieber schreibt groß und spricht wahr
Aber hoppala: Eine „Innovation“ bei D(d)enkfunk? Die „Bildzitatung“ von Christoph Sieber am 31. Oktober 2015 sticht heraus. Zum einen verzichtet er/Denkfunk auf das nervige Corporate-Identity-Blau, das den Selfie-Zitaten normalerweise unterliegt. Dann benutzt er urplötzlich die leserfreundlichere korrekte deutsche Rechtschreibung mit Klein- UND Großschreibung. Und er greift die schon von diversen Experten öffentlich geforderte Sicherheitserklärung der Bundesregierung für die Sozialkassen auf. Er räumt ein, dass die Ängste des Prekariats nachvollziehbar seien, angesichts der Flüchtlingsmassen irgendwann die Zeche zahlen zu müssen. Das Prekariat dankt!
Mit diesem integrativen Potenzial (ganz neu: Äußern von Verständnis) und der Forderung an einen benannten Adressat (Konstruktion) sticht dieser Beitrag bei Denkfunk heraus. Fortschritt! Momentan ist dort ohnehin Veränderung festzustellen, denn in den letzten Tagen konzentrieren sich die Selfisten plötzlich auf Informationsvergabe mit Hinweis und Verlinkung interessanter Artikel! Das hier war ja auch schon fast ein Denkfunk-Shitstorm! Weiterlesen

TS107/15: „Die Show“ + Souverän + 2-Schwanz-Hund + Inhalte + The Fat Jew


+++ Deutschlandradio Kultur über „Die Show“ in Dortmund
Wieder so ein herrliches Wort: „Überwältigungsästhetik“. Und zwar die von großen Unterhaltungsshows. Die Perle kommt vor in einer Ankündigung bei Deutschlandradio Kultur über eine Inszenierung des Theaterstücks Die Show nach einem Fernsehspiel von Wolfgang Menge, das schon in den 70er Jahren Beachtung fand. Aufgeführt wird die Satire im Theater Dortmund. Ergebnis: „Herausgekommen ist eine opulente und sensationelle Satire auf die Überwältigungsästhetik großer Unterhaltungsshows“ (Quelle).  Weiterlesen

TS99/15: Ikone + Landesverrat-Remix + Satire-Narzisst + Alu-Eier + Datteltäter

+++ Die Medien danken Jon Stuart: Verbeugung vor einer Ikone der Satire
Auf dem Blog von der Freitag dankt David Gutensohn dem amerikanischen Late-Night-Talker und Satiriker Jon Stuart, Daily Show, für 16 Jahre höchst unterhaltsame und erfolgreiche Arbeit. Stuart genieße auch als Journalist hohes Vertrauen und habe mit seiner Daily Show Qualitätsjournalismus geliefert. Die Sendung habe eine zentrale Funktion innerhalb der politischen Kultur Amerikas übernommen. Stuart habe die Kombination aus Sketch und Realität perfektioniert.
Der letzte Auftritt von Stuart in der Daily Show. Die Danksagungen gehen quer durch alle Medien: + ZEIT  + FAZ  + Deutsche Welle  +  ntv;  weitere Links sind auch im BILDblog zusammengetragen. 

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TS92/15: Von Wagner mit Flagge + König mit Korb + PARTEI ohne Zoff

+++ Claus von Wagner zeigt Flagge bei Demo gegen Asylpolitik
Am vergangenen Montag hatte das Bündnis Bellevue di Monaco zur Gegendemo zu einer Bagida-Veranstaltung in München aufgerufen. Nach Berichterstattung der tz hätten sich rund 2.000 Menschen auf dem Max-Joseph-Platz versammelt, um ein Zeichen gegen Fremdenhass und Rassismus zu setzen. Unter zahlreichen Prominenten sprach auch Claus von Wagner auf der Demo (sein Aufruf auf FB). 

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TS91/15: Hörpflicht + Talkroutine + Tyrannensturzpläne + Frontbegradigung

+++ Zugespitzt – Der satirische Monatsrückblick von Max Uthoff
Das Hauptereignis des Monats Juli 2015: der Tod der Demokratie. Im satirischen Monatsrückblick bei Radio Bayern2 ordnet Max Uthoff diesen pointiert zwischen Ursache und Wirkung ein. Er enthüllt dabei auch die manipulative offizielle Sprachverwendung wie zum Beispiel „Rettung“. Und er verweist auf die Vorteile der Griechenland-Katastrophe für Deutschland, jetzt wieder über eine Kolonie zu verfügen. Auch die Streichelszene Angela Merkel – palästinensisches Flüchtlingsmädchen greift Uthoff auf und überbringt eine ganz elementare Botschaft: Das Leben IST ein Ponyhof!
Hör-Pflicht!  

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TS79/15: Dämpfige Satire + Saftige Strafe + Lustige Saudis + Sagenhaftes Echo

+++ Satire-Superstar Martin Sonneborn zu Gast in Tübingen
In der Satire-Szene ist er ein Star – nicht zuletzt aufgrund seines demokratisch errungenen und gut dotierten EU-Mandats: Martin Sonneborn, Vorsitzender der als „Spaßpartei“ bezeichneten (vom eigenen Anspruch her fehletikettiert, de facto aber die nachweisbaren  Auswüchse treffend) Partei DIE PARTEI. Zu dem hohen politischen Amt gibt es den passenden eleganten Spruch: „Es gibt nur vier, fünf Arten auf den alltäglichen Irrsinn des kapitalistischen Systems zu reagieren: Alkoholismus, bewaffneter Widerstand, Politik, Satire.“ (Quelle). Als Anti-Politiker ziehe Sonneborn die Massen (an?), heißt es in der Stuttgarter Zeitung weiter. Diese Massenattraktivität sei letzte Woche bei einem Auftritt in der Universität Tübingen festzustellbar gewesen. Berichterstattung auch bei Schwäbisches Tagblatt. In diesem Artikel flicht die Süddeutsche Zeitung Sonneborn in das Bouquet schräger Figuren des EU-Parlaments ein. Völlig zusammenhangslos nagelt auch die Springer-Presse Sonneborns Auftritt in dieses verwirrende Textkonstrukt. Sonneborns Auftritt in Tübingen war mit 800 bis 1.000 Zuhörern (schwankende Zahlenangaben) sehr gut besucht.  Weiterlesen

TS64/15: Einer geht + Satire-Dilettanten an der Uni Mainz + „Heil“-Kritik + „SuISIS“ + „extra3“ für Schulen

+++ Stefan Raab geht
„Nie wieder TV!“ titelt die BILD und zitiert damit den Entertainer Stefan Raab, der seine „Fernsehschuhe an den Nagel“ hängen und sich zum Ende des Jahres komplett aus dem Fernsehen zurückziehen will. Seine Ankündigung generiert in der Berichterstattung so Kalauer wie „TV-Rente total“. Jetzt orakelt die Medienwelt nach den Gründen, zu denen sich der Star ausschweigt. Es sei aber keine impulsive Entscheidung gewesen. Raab gibt private Gründe an.
Allerdings verdichtete sich in letzter Zeit auch die Kritik an dem Multitalent. Der Spiegel etwa hatte im Januar dieses Jahres TV total als „ein lieblos produziertes Stück Fernsehschrott“ bezeichnet. Die Show wirke wie von alten Männern gemacht und hergestellt. Ein in der HuffPo im März 2015 veröffentlichter Brief forderte ihn auf, alle seine Sendungen zu beenden. Begründung: „zu gestrig, zu lustlos, zu platt“. TV total sei der „höhenverstellbare Fliesentisch“ des deutschen Fernsehens. 

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TS56/15: John Olivers Schuss + „Postillon“ bockt + TITANIC beklaut + Sonneborn goes Expo

+++ John Oliver macht Sepp Blatter und Sponsoren rund
Profis bei der Arbeit: Der amerikanische Late-Nighter John Oliver hat sich in seiner aktuellen Show Last Week Tonight ausführlich mit der Fifa, Sepp Blatter und dem Korruptionsdschungel beschäftigt. Der 13-minütige Beitrag kulminiert in einem Appell an die Sponsoren adidas, McDonalds und Budweiser dafür zu sorgen, dass dieser „Schweizer Teufel“ abgeräumt werde.(Diese Forderung ist nun inzwischen ja erfüllt.) Oliver hebt auch auf die Eigenartigkeit ab, dass ausgerechnet Amerika für Ordnung bei der Fifa sorgt, ein Land, das sich am allerwenigsten für Fußball interessiert. Ja. Ja! (Berichterstattung bei MeediaWeiterlesen

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