Tag Archiv:„Querfrontseiten“

TS28/16: Gehetzt + Verfolgt + Getrennt + Geraunt + Gewonnen

+++ TV-Kritik zu „Die Anstalt“ vom 23.02.16
Ursula Stieler
bespricht auf Newbuzzters die jüngste Die Anstalt-Sendung, die „im Schweinsgalopp“ zwei Monate Flüchtlingspolitik aufhole. Wenn Claus von Wagner am Ende als letzter Gutmensch mit einer Infusion „auf CSU-Basis mit 3 AfD-Hämmern“ gefügig gemacht werde, werfe die Szene die Frage auf, ob das noch Satire oder schon Fazit sei. Stielers Fazit: „Etwas gehetzt wirkte die gestrige Folge der Anstalt und der mahnende Zeigefinger wirkte diesmal erschreckend mutlos.“

Dagegen lässt sich der themenbezogene Beitrag in Freiheitsliebe nicht als TV-Kritik bezeichnen. Die mageren acht Textzeilen ziehen sich auf eine kurze Inhaltsangabe zurück.


+++ Repressionen gegen Satiriker in Spanien
„In Spanien häufen sich die Fälle, in denen Kunstschaffende aufgrund von Antiterrorgesetzen gerichtlich verfolgt und mit Haftstrafen bedroht werden. Gegen die Repressionswelle regt sich nun Widerstand“ teast ein Bericht in heute.at. Von diesen Repressionen sind auch spanische Satiriker betroffen. Puppenspieler zum Beispiel würden unter dem Vorwurf „Verherrlichung des Terrorismus“ zur Verantwortung gezogen. Anwälte, Richter und sogar Amnesty International schlügen Alarm. Weiterlesen

TS20/16: Kabarettistischer Populismus und ganz andere Themen

+++ „Schroeder“ wieder aktiv – Martin Knepper über kabarettistischen Populismus
Sehr schön: Puppe Schroeder hat ihre Facebook-Aktivitäten wieder aufgenommen. Als weitere sprachliche Perlen sammelt SaSe ein: „Jurismusintoleranz“ – bezieht sich nach unbestätigten Recherchen dieser Redaktion auf diese exzessive ZEIT-Kolumne. Auch schön: „Heinz-Karl Rumgekicke“.
Zeitgleich versucht sich Schroeder mit aktiver Wertevermittlung bei den Guthabenmenschen einzureihen. Sehr hilfreich ist das Ersatzwort „Unwort-Menschen“ sowie das jahreszeitlich pointierende „Fastnacktveranstaltungen“.

Viel wichtiger als die Perlenleserei jedoch ist dieses von Schroeder verlinkte wahrheitspralle Zitat von Martin Knepper über (nicht nur aber auch) kabarettistischen Populismus:

„Die Wirkung von Haschisch“, schrieb Walter Benjamin in den 1920er Jahren in seinen Protokollen, die er der Erforschung dieser Droge gewidmet hatte, „Die Wirkung von Haschisch besteht darin, dass man darüber redet.“ Das nämliche Phänomen ist auch beim Populismus zu beobachten, einer politischen Geisteshaltung, welche sich parasitär andockt an Gefühle, Stimmungen, Ahnungen, die er verstärkt und welche er zuvor selbst genährt hat. Und eben dies ist der Grund, weshalb ich hier auf Facebook der AfD, der Pegida und all ihren Anverwandten keinen oder doch kaum mehr Raum geben werde. Solche Ideologien sind nicht mit der Ratio zu bekämpfen, so wenig wie mit dem Humor, denn ihre Weiden sind die Dumpfheit, und ihr Credo ist das Schlussmitlustig. Von daher meine ich auch, dass es auch Menschen wie Schramm, Pispers und Rether sind, die zum Anwachsen solcher Stimmungen beitragen, denn sie alle säen jenen grundsätzlichen Keim des Misstrauens in „die da oben“, ohne jedoch in ihren Alternativen über den Rand des Kleinbürgerlichen hinauszugehen (das fängt ja schon bei der Eigentumsfrage an …) – mit dem Resultat, dass ihre kabarettistischen Auslassungen heute gleichermaßen in den Kreisen der „Gutmenschen“, der Aluhütler und der staatsverdrossenen Rechten zu finden sind. Wohlfeile Münzen für den ideologischen Tauschhandel.
(Facebook Martin Knepper 03.02.2016; Hervorheb. SaSe)

Kritik an den drei Heiligen des politischen Kabarettistenlandes – Georg Schramm, Volker Pispers, Hagen Rether –  ist freilich übelste Subordination – wenn nicht gar Häresie?
Zurückgeschroedert darf man auf den Fortgang der neuen “Schroeder-im-Unrecht”-Kolumne gespannt sein! Weiterlesen

SaSe82: Die Herkunft des Flüchtlingsbriefes Köthen

Die publizistischen Winkelzüge von „Spiegelfechter“ und „Denkfunk“ und
die vernebelte Rolle der Global-Change-Vereine

Zugegeben: Ich habe eins der Schwerpunktthemen dieses Blogs – die faszinierenden Intransparenzen des Kabarettistenzusammenschlusses D(d)enkfunk alias PatchworX Media GmbH alias Global Change Now e. V. (CGNow) in den letzten Wochen vernachlässigt. Immer wieder jedoch erreichen mich Hinweise von Kritikern (weil vormals Akteure und Kooperationspartner) des Vereins GCNow über die weitreichenden Verbindungen und Aktivitäten von Tom Aslan alias Umman Aslan, dem (nach außen nicht erkennbar in Erscheinung tretenden) Kopf des Gesamtkunstwerks Denkfunk.

Am Beispiel des „Flüchtlingsbriefes aus Köthen“ im Januar 2016 lässt sich die intransparente Vorgehensweise des weit verzweigten Netzwerkes gut dokumentieren. Wobei schon an dieser Stelle zu betonen ist: Nicht die Verbindungen als solche sind verwerflich, sondern die Tatsache, dass sie nicht offengelegt und thematisiert werden. Das verlangt übrigens auch der Pressekodex und wird von seriösen Medienkritikern, zu denen ich Denkfunk & Co. ausdrücklich nicht zähle, auch so gehandhabt!


Der Flüchtlingsbrief auf „Spiegelfechter“
Ein Denkfunk-Autor ist Jörg Wellbrock alias Tom W. Wolf. Wellbrock ist gleichfalls Autor auf dem Portal Spiegelfechter, herausgegeben von Jens Berger, der wiederum mit Albrecht Müller auf NachDenkSeiten zusammenarbeitet. Weiterlesen

TS3/16: Kalkofe + „Denkfunk“ + Tilo Jung + „Datteltäter“ + Satire-Check

+++ „BILD“ pusht Kalkofes Pegidioten-Parodie
Berichterstattung in der BILD ist für einen Satiriker nicht unbedingt erstrebenswert, in diesem Fall aber zielführend. Das Schmierblatt lettert fett: Hier veräppelt Kalkofe NPD und Pegida. So kriegen es wenigstens genügend Leser mit! Oliver Kalkofes Parodie in seinem satirischen Jahresrückblick „Fresse 2015“ sei „erschreckend nah an der rechtspopulistischen Wirklichkeit“, kommentieren die, welche es wissen müssen, weil sie diese jahrelang mitgestaltet haben.

*

 

+++ „Denkfunk“ berät Vermögensretter
Satire geschieht bei Denkfunk dann eher auch unabsichtlich: Zum Beispiel wenn diese ganz besondere Kabarettistenvereinigung ein Beratungsvideo für diejenigen anbietet, die Vermögen (zu retten) haben.
Dazu passend auch diese Schroeder-Reflexionen über Satiriker, die zwar immer anbiedernd über das Prekariat schwadronieren, bei direktem Kontakt mit diesem aber weiträumig die Flucht ergreifen! Weiterlesen

TS163/15: Schlechteres Hannover + Millionen Fliegen + Pispers und ich + Wie-Satire + Wie-LINKE + Alarm

+++ Neonazi wegen Satire verurteilt
Die Neonazi-Gruppe Besseres Hannover, respektive dessen „Köpfe“, wurde vom Landgericht (Hamburg?) wegen Volksverhetzung zu sieben Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die Gruppe selbst ist schon vor drei Jahren verboten worden. Zur Verhandlung standen jetzt Videos, die als Satire getarnt ihre Hassbotschaften verbreiteten. Das Hamburger Abendblatt, die Hannoversche Allgemeine, der NDR und Neues Deutschland  verraten mehr Details.


+++ Millionenpublikum für Dieter Nuhrs Jahresrückblick
Nuhr 2015
(Mediathek), der (satirische?) Jahresrückblick von Dieter Nuhr am Donnerstagabend mit den üblichen Ausfällen zum Beispiel gegen Griechenland und anderen Populismen, hat 2,54 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Fernseher gebannt (warum auch immer), wie FinanzNachrichten zu vermelden sich bemüßigt fühlt (warum auch immer). Hier trifft den Leser die ganze überzeugende Wucht des Milionen-Fliegen-Arguments! Weiterlesen

TS155/15: Times-Porträt + Rentner-Karriere + Müller-Tränen + „Mission Lächerlich“

+++ Angekommen: Die „New York Times“ porträtiert Jan Böhmermann
Davon würden die Denkfunk-Kabarettisten träumen? Die New York Times porträtiert den deutschen Entertainer und Comedian Jan Böhmermann. Die von der angesehenen amerikanischen Zeitung formulierte Mission hat in Zeiten der pauschalisierten „Lügenpresse“-Demontage der Medien besonderes Gewicht: Er versuche, eine junge Zielgruppe aus dem Netz wieder für das Fernsehen zu begeistern. Spezielles Lob erhält auch Böhmermanns genialster Coup 2015: Varoufake! Mehr Details.
Warum die deutschen Medien so ein Problem mit Böhmermann haben, fragt sich Alexander Matzkeit auf real virtuality. Weiterlesen

SaSe63: Mittermeier, Ceylan, Barth: Über Xavier Naidoos Holzweg auf die PI-Liste

Eine Themeneinführung zu „Nominierung und Denominierung von Xavier Naidoo für den Eurovison Song Contest (ESC)“ kann ich mir vermutlich sparen? Das Internet und die Holzmedien sind voll davon. Einen Überblick über die Reaktionen auf die Naidoo-Nominierung (der ARD) gab Meedia. Eine zu diesem Blog themenkonforme Bewertung auch bei: Süddeutsche.

Den Künstler und „Klötenquetscher“ an sich hatte der Eulenspiegel schon im Dezember 2014 abschließend bewertet.

Für diesen Blog interessant wird der Skandal an der Stelle, wo Kabarettisten und Komiker dem Künstler beispringen. Die scheinen sich nicht daran zu stören, dass die Kritik an dem Kollegen mit zahlreichen Auftritten Naidoos, Zitaten und Songtexten umfassend belegt ist. Siehe dazu auch den Faden auf Friedensdemowatch mit belegenden Textauszügen und dieser Beitrag von Patrick Gensing bei Panorama.

Nach erfolgter De-Nominierung resümieren und kommentieren: Spiegel online + Focus + BILD + Welt. Russland-Propaganda-Medien bezeichnen den artikulierten Protest an der Nominierung als „Meinungsterror“ der „Gesinnungswächter“.


Als da wäre: Michael Mittermeier
Imposant mutig (*räusper*) mit melodramatischer Attitüde zeigt sich der Kabarettist Michael Mittermeier, der Xavier Naidoo, seinem „Freund und Herzensbruder“ (!), auf Facebook zur Seite springt: Weiterlesen

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