TS114/19: Langenargen: Gegenöffentlichkeit schafft klare Verhältnisse

Derweil persönlich gekränkte alte weiße Männer ihren himmelschreienden Dummfug über käufliche Presseausweise im Internet verbreiten, schafft die Kollegin Elke Krieg in Langenargen klare Verhältnisse hinsichtlich ihrer publizistischen Tätigkeit auf ihrem Blog AGORA-La.

Ihr Problem: Wohn- und journalistischer Schaffensort sind eins. Das ist tückisch und nicht zu empfehlen. Es ist aber in diesem Fall nicht mehr zu ändern. Nicht umsonst verzichte ich darauf, meine Wohngemeinde Sauldorf und unseren Bürgermeister Wolfgang Sigrist (CDU) auf meinem Blog zum Gegenstand der Berichtserstattung bzw. zahlreicher Freifahrten durch den Kakao zu machen.

Unangefochten von den Übelkeit erregenden Anfeindungen früherer Profiteure ihrer Öffentlichkeitsarbeit im Internet geht Krieg ihren Weg mit Professionalität. Dazu gehört eben auch, die zwitterhafte Rolle – Einwohnerin und Bürgerin hier, Journalistin und Bloggerin dort – bei öffentlichen Veranstaltungen klar zu definieren.

Offensichtlich steht ihr hier professionelle Beratung zur Seite?

Krieg hat eben nicht nur einen Presseausweis. Der ist ohnehin nur ein Symbol – ein Symbol dafür, sich mit seinen Veröffentlichungen auch dem Presserecht und gewissen publizistischen Gepflogenheiten zu unterwerfen.  Dazu gehört neben vielem anderen, auf die nachträgliche und vor allem inhaltliche Manipulation schon veröffentlichter Texte zu verzichten beziehungsweise solche kenntlich und nachvollziehbar zu machen. Dazu gehört auch, die Gegenseite anzuhören und zu Wort kommen zu lassen. Vor allem gehört dazu, auf unwahre Tatsachenbehauptungen zu verzichten. Und dazu gehört nicht zuletzt, nicht mit „Zuträgern“ zu arbeiten und sich stattdessen auf valide Quellen zu beziehen.

Das Platznehmen am Pressetisch und die Forderung, vom Veranstaltungsleiter namentlich und unter Hinweis auf die journalistische Funktion begrüßt zu werden, ist keine Wichtigtuerei. Es ist eine demokratische Selbstverständlichkeit mit offensichtlicher Funktion: Alle Teilnehmer einer öffentlichen Veranstaltung müssen darüber informiert sein, dass und welche Presse anwesend ist. Alles andere ist nicht nur demokratisch, sondern auch juristisch fragwürdig. Bloggern und Journalisten, die sich zu dieser Professionalität bekennen, aus diesem transparenten Vorgehen einen Strick zu drehen, zeigt, wie wenig Kritiker dieses Vorgehens von der Materie verstehen.

Zu der Professionalität gehört es auch, seine Leser ehrlich zu informieren. Das tut Krieg in ihrem „Offener Brief in eigener Sache„. Darin berichtet sie von einem konstruktiven Gespräch mit dem Langenargener Bürgermeister Achim Krafft (CDU) und Hauptamtsleiter Klaus-Peter Bitzer über ihre journalistische Arbeit und deren Grundsätze.

Ich kann diese erkennbare und auch in der AGORA-La-Berichterstattung wiederzufindende Professionalisierung nur begrüßen. Denn nur mit dieser erzielen wir seriöse Reichweite – jenseits der diensteifrigen Klicks von „Zuträgern“.

Nur mit professioneller Publizistik wird sich an den kritisierten und zu kritisierenden Zuständen in den Kommunen etwas ändern.

Und es ändert sich jetzt schon so einiges … Glauben Sie es oder nicht, aber ich habe inzwischen sogar eine Presseauskunft vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben. Artikel dazu ist schon in Arbeit.

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