TS166/15: Weihnachts-TagesSenf – fast ohne Weihnachten

++++ „Glasauge“: „Kinderreiche Höcke-Fans halten sich für Afrikaner“
Selten aber doch kuratiert SaSe die Satiren der Glasauge-Redaktion der Springer-Welt. Karl Sack-Reis hat sich der Rassentheorie von Björn Höcke angenommen. Eine 21-köpfige Familie im deutschen Örtchen „Keinparisa“ sei geschockt festzustellen, Afrikaner zu sein.


+++ „Der Freitag“: Für „Die Anstalt“, gegen „3. Stock links“
In seinem Blog-Beitrag Die Qualitätsblockierer auf/in/bei Der Freitag beschäftigt sich Richard Zietz mit dem drögen, muffigen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Er nennt die Dinge kraftvoll beim Namen und arbeitet die dominierenden Strukturen ab. Dabei kommt auch das Kabarett nicht ungeschoren davon, wobei Zietz voll des Lobes für Die Anstalt ist, sich aber über die BR-Produktion 3. Stock links wie folgt auslässt:

Ein weiteres Highlight ist zweifelsohne das ZDF-Kabarett-Format Die Anstalt (Sendung vom 8. Dezember: hier bei YouTube). Die ZDF-Anstaltsversorgung ist vorerst zwar weiter gesichert. Allerdings sah sich die Konkurrenz vom BR zwischenzeitlich dazu bemüßigt, mittels eines Gegen-Formats zu zeigen, wo in Bayern satiremäßig der Bartl den Most holt. Ergebnis: Dritter Stock links – eine dröge Kabarett-Sitcom, die selbst der ansonsten stark CDU-nahe Berliner Tagesspiegel als inhaltlich peinsam und handwerklich schlecht gemacht kritisierte.
(Richard Zietz Blog-Beitrag Der Freitag 22.12.15: Die Qualitätsblockierer“; Hervorhebg. SaSe)

Die Bewertung der Satiresendung 3. Stock links. Die Kabarett-WG von SaSe fällt ganz anders aus: SaSe27. Und vom Tagesspiegel gibt es auch derbe Verrisse von Die Anstalt.


+++ Jan Böhmermann: Medienkritik, die funzt
Schon wieder hat Jan Böhmermann den Finger in eine Wunde gelegt: Spiegel online berichtete über das Gerichtsurteil gegen den Brandenburger NPD-Kreistagsabgeordneten Marcel Zech, der sich auf seinen Rücken die Silhouette eines Konzentrationslagers mit dem Spruch „Jedem das Seine“ hatte tätowieren lassen. Das Amtsgericht Oranienburg verurteilte Zech darum wegen Volksverhetzung zu sechs Monaten Haft auf Bewährung. Problem: Spiegel online hatte in der Berichterstattung den Namen des Politikers nicht genannt. Dazu hatte Jan Böhmermann auf Facebook nachgefragt. Die Reaktion von Spiegel online fiel ziemlich zickig aus: Böhmermanns Posting wurde gelöscht. Dennoch entbrannte die Diskussion zu diesem Vorgang, über den (auch) Meedia berichtet.

Senf: Ich halte solche diskutierten und gerade auch von Satirikern thematisierten Einzelfälle immer noch für zielführender als eine pauschalisierte Medienkritik – wie sie bei (zu) vielen Kabarettisten zu hören ist. Es ist ein Markenzeichen von Böhmermann, mit exakt solchen Fallbeispielen die gesellschaftliche und medienpolitische Diskussion zu befördern.


+++ „SaSe“ unterschreibt die „Erzählmirnix“-Weihnachtsbotschaft
Niemand bringt das permanente Scheitern menschlicher Kommunikation schöner auf den Weihnachtspunkt als Nadja Hermann, Herausgeberin des Erfolgsblogs Erzählmirnix. Ich schließe mich deren kritiklosen Weihnachtswünschen schnörkellos an! Jetzt tun wir mal alle drei Tage lang völlig heilig und dann geht’s im alten Stil weiter!

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