TS42/15: Christoph Sieber + PEN-Preis + Kebekus + Stuttmann-Kommentar

+++ Christoph Sieber: Die Persönlichkeit hinter der Bühnenpräsenz
Regelmäßig scheitern insbesondere die Journalisten der schreibenden Zunft in dem Bemühen, von prominenten Satirikern und Kabarettisten seriöse (d. h. pointenfreie) Informationen, womöglich noch ad personam,  zu erhalten.  Sicherlich auch aus Selbstschutzgründen halten sich viele der Künstler  bedeckt. Eine wohltuende Ausnahme davon ist Christoph Sieber, der in der Reihe der WDR5-Tischgespräche der Moderatorin Susanne Birkner am 29. April 2015 ein 52 Minuten umfassendes Interview gegeben hat. Darin berichtet er von seinem Pantomine-Studium und skizziert seine politisch-kulturelle Sozialisation als Bürgermeister-Sohn im Schwarzwald. Das Kabarett als solches, das ZDF-Kabarett Die Anstalt im Besonderen sind ebenso Thema wie Politiker, Humor und die Unterschiede der einzelnen Kabarettisten-Generationen. Das Interview wurde vom WDR mit „Zwischen Humor und Melancholie“ übertitelt und trifft damit die Tonalität ganz gut. SaSe-Senf: Hörenswert! 


+++ "Süddeutsche.de" über Proteste gegen PEN-Preis für "Charlie Hebdo"
In TS39/15 hatte SaSe schon einmal über die Proteste prominenter Schriftsteller gegen die geplante Verleihung des PEN-Preises für Mut und Meinungsfreiheit an die französische Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo berichtet. Jetzt greift  Süddeutsche.de das Thema auf und erwähnt schon im Teaser inzwischen über 100 Schriftsteller, die Charlie Hebdo nicht ehren wollen.

Bezahlschranke erdrosselt wichtige Bereiche des Online-Journalismus: Leider kann SaSe diesen SZ-Artikel auch wieder nicht zusammenfassen und für die Zielgruppe dieses Blogs in die Diskussion einordnen. Er  liegt hinter einer Bezahlschranke (vgl. zu diesem Problem in TS33/15: 2. Meldung Christian Springer). Bisher gibt es noch keine Lösung des Konflikts zwischen dem berechtigten Anliegen der Verlage, Bezahlmodelle für ihren Online-Journalismus zu etablieren, und der Tätigkeit vieler Blogger, wichtige Meldungen zu filtern und gezielt bestimmten Interessensgruppen zuzuleiten (fälschlich oder unangemessen als „kuratieren“ bezeichnet; siehe dazu Wolfgang  Michal, Wie das Kuratieren den Journalismus verändert).


+++ Auf Carolin Kebekus wartet ein Sendeplatz im Ersten
Das sieht gut aus: Der Focus meldet es, DWDL greift es auf und Meedia resümiert ebenfalls: Auf Carolin Kebekus warte ein Sendeplatz im Ersten. So habe es der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber angekündigt. Das Medienmagazin DWDL.de ergänzt dann noch, konkret anzukündigen gäbe es allerdings noch nichts. Vorerst verbleibe Kebekus mit der Samstagabend-Show PussyTerror TV beim WDR. Zwei von drei vereinbarten Sendungen sind bisher ausgestrahlt; die nächste folgt am 16. Mai 2015.

SaSe-TV-Kritiken zu Carolin Kebekus PussyTerror TV:
+ 1. Sendung am 21.05.15: SaSe5 + zuSaSe5: Sendeablauf + SaSe6 + SaSe7
+ 2. Sendung am 18.04.15: SaSe13


+++ Klaus Stuttmanns erklärender Stift: Nepal verdrängt Mittelmeer
Ein Bild sagt mehr … und so weiter. Der für sein soziales Engagement bekannte Karikaturist Klaus Stuttmannn bringt die aktuellen Dynamiken in den Medien, bei denen eine Naturkatastrophe die Politikkatastrophe so angenehm verdrängt, mit dieser Zeichnung auf den Punkt.

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