TS72/19: Langenargen: Der kurze Weg zum Umfeld verbotener und militanter Neonazis

Ohne meine tollen Leser wäre ich nix! Heute erreicht mich aus dieser kostbaren Quelle der Link auf den Watch-Blog Allgäu rechtsaußen. Auf professionellem journalistischen Niveau – also anders als beim „Toiletten-Ticker“ Langenargen – werden dort die Umtriebe von Neonazis und Rechtsradikalen im Allgäu recherchiert, dokumentiert und analysiert.

Der Chefredakteur von Allgäu rechtsaußen, Sebastian Lipp,  und ich haben heute schon eine gelegentliche Zusammenarbeit vereinbart. Denn wer bietet sich als Objekt der Satire noch penetranter an als (CDU-)Bürgermeister und gechasste Ortsvorsteher: die Rechtspopulisten, Rechtsextremisten und Nazis.

Ich werde dabei auch tapfer versuchen, meine früheren traumatischen Erlebnisse (Morddrohungen, „Hausbesuche“, Anzeigen, Verleumdungen etc.) in der Publizistik gegen rechts (unter besonderer Berücksichtigung von „Tiefreunden“) zu überwinden … *

Allgäu rechtsaußen – ein Baustein der regionalen Gegenöffentlichkeit
Gleichzeitig bedient der Verweis auf Allgäu rechtsaußen auch das SaSe-Themenfeld der durchlaufenden Kritik an der hiesigen Monopolpresse in Form von Südkurier und Schwäbische Zeitung. Internetblogs wie Allgäu rechtsaußen übernehmen – unfreiwillig und aufgrund des Versagens der institutionalisierten Presse  – die verfassungstechnisch eigentlich bei der „vierten Gewalt“ – liegende Aufgaben. Man nennt es Gegenöffentlichkeit.

Denn weder im Südkurier noch in der Schwäbischen Zeitung (SZ) finde ich (natürlich liegt das an mir!) solche wichtigen Hinweise wie die im Artikel „<Faustrecht> im Sicherheitsgewerbe“ auf Allgäu rechtsaußen. Darin geht es um die Langenargener Sicherheitsfirma CMS-Sicherheit, die Mitarbeiter aus dem Umfeld verbotener und militanter Neonazi-Gruppierungen beschäftige. »Einsatzleiter« sei der ehemalige Gitarrist der Neonazi-Band Faustrecht.

Allerdings ist von einem SZ-„Journalisten“ wie Andy Heinrich vermutlich auch eher nicht zu erwarten, dass er solche brisanten Themen wie die schleichende Durchsetzung von Wirtschaft und Gesellschaft mit rechtsextremistischen Strukturen auch auf lokaler Ebene recherchiert und publiziert. Man weiß ja auch nicht, was sein anderer Auftraggeber, die Gemeinde Langenargen, dazu sagen würde?
Nein, lieber berichtet Heinrich undistanziert-affirmativ über die Herabwürdigung und arrogante Belehrung von Flüchtlingen, die im örtlichen Klärwerk lernen sollen, Wasser zu sparen!

Und auch der SZ-Nachwuchs lässt wenig Raum für Hoffnung. Die SZ-Volontärin Sybille Glatz etwa diskreditiert den legitimen politischen Meinungsstreit im Gemeinderat der Stadt Ochsenhausen als „Reibereien“. Das ist ein Dysphemismus erster Güte. Der Bedeutungsinhalt von „Reibereien“ erstreckt sich auf partnerschaftliche Beziehungen. Seine Anwendung im politischen Kontext soll bestimmte Gruppierungen auf das Niveau des sozialen Störenfrieds herabwürdigen. So etwas nennt man dann Framing.

Das Framing bei Südkurier und SZ insbesondere der politische unabhängigeren Gemeinderäte, die mit der letzten Kommunalwahl in die Gremien gewählt wurden, ist penetrant – und wird künftig häufiger Thema auf SaSe sein!

Im Übrigen fragt man sich, wie „unabhängig“ die Berichterstattung einer SZ-Volontärin sein kann, die selbst Gemeinderätin ist und als Pressereferentin für die zwei CDU-Bundestagsabgeordneten Axel Müller und Waldemar Westermayer gearbeitet hat (Quelle).

Ich sei vom Thema abgekommen? Bin ich nicht! Es sind genau diese oben beschriebenen Strukturen zusammen mit dem Versagen der Lokalpresse, die dem Bürgerfrust und der blinden Wut Vorschub leisten. Im Forum Langenargen kann man diese wutschäumenden Empörungsexzesse täglich nachlesen. Solchen Frust aufzufangen und für ihre Zwecke zu kanalisieren treten dann die Rechtspopulisten an.

Und denen widerstehen Blogs wie Allgäu rechtsaußen. Die Anzahl der Publikationen pro Monat dort schwankt. Alle haben lokalen oder regionalen Bezug und sind ebenso brillant recherchiert wie formuliert. Interessierte Leser können sich für den Newsletter eintragen. Außerdem bietet der Blog auch die Möglichkeit, mit ausdrücklichem Verweis auf den auch von der Redaktion SatireSenf immer wieder garantierten Informantenschutz rechte und rassistische Vorfälle zu melden.

Kollege Lipp: Let’s fetz!

*
Attention Sybille Glatz: Am Freitag hatte ich Ihnen schon auf Anrufbeantworter gesprochen. Ich würde Ihren gern eine Presseanfrage schicken. Es wäre sehr freundlich, wenn Sie sich bei mir melden möchten (Kontaktdaten im Impressum).

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