Tag Archiv:Bloggerin Elke Krieg

TS141/20: #LaWahl: Zahl der Bürgermeister-Kandidaten wächst exponentiell plus 1 Abgang vor Start

Wie das Elke Krieg-Institut in Langenargen gestern Abend mitteilte, ist die Zahl der Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Langenargen pünktlich zum gestrigen Bewerbungsschluss noch einmal exponentiell gestiegen: Nun sind es vier Bewerber, die sich künftig in dem Tourismusort um das Luxus-Toiletten-Management unter freundlicher Mitwirkung eines rechtsdrehenden privaten Sicherheitsdienstes kümmern möchten.

Es sind dies in der Reihenfolge des Eingangs ihrer Bewerbung:

1 Amtsinhaber und Facebook-Herumturner Achim Krafft
2. Diplom-Verwaltungswirt (FH) Ole Münder (geborener Kruse)
3. Einzelhandelskaufmann Mark Walkucz aus Bad Kreuznach
4. Unternehmer Michael Maragudakis aus Oberstenfeld
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Privilegierte Presseinfos – nur für die SchwäZ?
Um mit dieser Nachricht „rausgehen“ zu können, musste „Institutsleiterin“ Elke Krieg allerdings ihren Body noch persönlich in die Sitzung des Wahlausschusses tragen. Da sind andere Pressevertreter wie Tanja Poimer von der Schwäbischen Zeitung durchaus komfortabler unterwegs. Die war gar nicht erst anwesend (und auch keiner ihrer SchwäZ-Kollegen) und hat sich die mühsamen 1,5 Stunden Teilnahme an der Veranstaltung gespart, kam aber um 20.00 Uhr mit derselben Nachricht um die Ecke.

Das sieht ein bisschen nach privilegierten Presseinformationen von der Gemeinde für die SchwäZ aus? Weiterlesen

TS110/20: Überlingen bleibt ein Demokratie-Beobachtungsfall: Der Kartoffel-Rebell und andere Ungeheuerlichkeiten

Strafe muss sein: Wochenlang hatte ich den Blick nicht mehr nach Überlingen gerichtet. Fehler! Jetzt ergibt sich ein regelrechter Berichtsstau. Der Fairness (mir gegenüber) halber muss man allerdings auch festhalten: Nicht nur ich hatte nicht nach Überlingen geguckt, auch Überlingen scherte sich einen feuchten Kehricht um mich! (Also anders als etwa Salem …)

Trotzdem. Und: Wir beginnen mit der Causa Kartoffel-Rebell:

Der 76 Jahre alte Überlinger Kleingärtner Dr. Viktor Schlak hatte vor zwei Jahren begonnen, auf einer im Eigentum der Stadt liegende Brachfläche „wertvolles Gartenland“ (Zitat Schlak) Kartoffeln für Bedürftige anzubauen. Die sind Nutznießer seiner kundigen Feldarbeit und dürfen die von Schlak angebauten Kartoffeln kostenlos ernten. Hinter dieser heldenhaften Aktion steht das Konzept von der „Essbaren Stadt“, wie es in Andernach erfolgreich praktiziert wird (BÜB+-Bericht dazu; Infos der Stadt Andernach).

Nicht einverstanden mit dieser sozialen Nutzung jedoch war die Stadt Überlingen. Die schreckte dann unter der Ägide des SPD(!)-Oberbürgermeisters Jan Zeitler noch nicht einmal davor zurück, dem Rentner für sein altruistisches Tun eine Unterlassungsklage anzuhängen, nachdem er sich von den vorausgegangenen Untersagungen unbeeindruckt gezeigt hatte. Weiterlesen

TS109/20: Langenargen: Integrationsbeauftragter droht traumatisierter Mutter mit Wegnahme der Kinder

Ein aktueller und ganz hervorragender Südkurier-Artikel zur Flüchtlingsunterkunft Untere Seestraße in Langenargen zeigt den Idealfall im Lokaljournalismus: Synergie-Effekte der Berichterstattung über einzelne Medienhäuser und Blogs hinweg! Nachstehend zu Be-Senfendes ist leider in dieser Herrlichkeit ein viel zu seltener Einzelfall. Als solcher ist er hinsichtlich der Mitwirkung des Südkuriers der brillanten freien Mitarbeiterin Katy Cuko zu danken!

Die Bloggerin Elke Krieg, die in Langenargen lebt, hatte den Fall einer afghanischen Flüchtlingsfamilie im Juli 2020 aufgegriffen und auf ihrem Blog Agora-La mehrfach über die katastrophale Unterbringung durch die Gemeinde berichtet (hier). SaSe wiederum hatte Kriegs Berichterstattung verlinkt und besenft (hier). Der junge Langenargener Gemeinderat Tizio Pfänder hatte dann in der letzten Gemeinderatssitzung Bürgermeister Achim Krafft unter dem Punkt „Diverses“ offen auf die Missstände, von denen er sich zuvor persönlich überzeugt hatte, angesprochen und die Unterbringung als „menschenunwürdig“ bezeichnet (SchwäZ berichtete, SaSe kuratierte).
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Bild von Markus Winkler auf Pixabay

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Ritterschlag für
Agora-La von der SchwäZ
Auch die Redakteurin Tanja Poimer von der Schwäbischen Zeitung hatte den Vorgang im Rahmen ihrer Gemeinderatsberichterstattung aufgegriffen. Dafür wurde sie von einem anderen Blog in Langenargen aufs übelste und sehr ungerecht attackiert. Offensichtlich verstehen die „Kritiker“ dort nicht, was Gemeinderatsberichterstattung ist und was sie zulässt. Die Kritik an Poimer ist also hier nicht nur ungerechtfertigt. Sie ist auch noch unterirdisch dämlich! Weiterlesen

TS102/20: Langenargen: So unterstützt SchwäZ-Schreiber Andy Heinrich den Bürgermeisterwahlkampf

Kardiale Hyperthermie ist ein physiologisches Phänomen, das es (vermutlich) gar nicht gibt. Zumindest nicht in der exklusiv ans Herz gekoppelten Wort-Kombi und im Pschyrembel. Der Begriff wurde wieder mal von SaSe erfunden. Und zwar extra für den herzerwärmenden Fall des freien Mitarbeiters der Schwäbischen Zeitung Andy Heinrich.

Der glänzte ja früher damit, auf seiner gewerblichen Fotografen-Homepage ausdrücklich damit zu werben, dass die Gemeinde Langenargen ein „zuverlässiger Partner“ seiner gewerblichen Tätigkeit sei.

Nach der kritisierenden SaSe-Berichterstattung darüber, dass hier ein Mitarbeiter der SchwäZ nebenher auch noch Aufträge der Gemeinde Langenargen übernimmt und damit keineswegs mehr „unabhängig“ berichten kann, verschwand der Eintrag (vgl. Screenshots in TS05/19). Gleichzeitig konnte Andy Henrich sich dazu aufraffen, sein Impressum aufzuhübschen i. e. den rechtlichen Anforderungen an ein solches anzupassen.
Donnerwetter.

Die Gemeinderats- und sonstige politische Berichterstattung der Schwäbischen Zeitung für Langenargen wird hauptsächlich durch die Redakteurin Tanja Poimer und eben den freien Mitarbeiter Andy Heinrich abgeknechtet. Wobei besonders Heinrich immer wieder (siehe oben) dadurch auffällt, dass er sich auf journalistischen Standards das von SaSe-Stammlesern an dieser Stelle schon erwartete Ei backt!

Gerade erst hatten wir es auf diesem Blog von den zahlreichen Restriktionen, denen etwa Gemeinderatsfraktionen und – streng lege artis auch die BüMs – in dem sensiblen Zeitraum vor einer Wahl unterworfen sind (hier).

Aber der SchwäZ-Schreiber Andy Heinrich ist – so mein Eindruck – weder den journalistischen Standards noch dem Anstand in einer Minimalversion noch diesen speziellen Restriktionen im Vorfeld von Wahlen unterworfen. Das zumindest zeigt der Facebook-Account von Langenargens Bürgermeister Achim Krafft (CDU). Weiterlesen

TS100/20: Corona: Südkurier kritisiert mangelnde Infos ex Landratsamt Bodenseekreis

Dann muss die Lage aber schon wirklich verzweifelt sein: Wenn der Südkurier sich in einem Kommentar zu deutlicher Kritik an der Informationspolitik des Landratsamts Bodenseekreis aufrafft: „Steigende Corona-Fälle: Informationen der Behörden sind Mangelware“.

Übersehen wir jetzt einmal großzügig den sprachlichen Unsinn in der Headline: Fälle können nicht steigen; höchstens die Anzahl derer. Konzentrieren wir uns auf das Positive und konservieren dieses seltene Stück kritischen Journalismus der Lokalberichterstattung.

Einen Teil des Mutes dazu bezieht Redakteurin Kerstin Mommsen sicherlich aus dem brisanten Thema, um das es geht: Corona und die aktuellen Infiziertenzahlen im Bodenseekreis. Die Journalistin beklagt, es sei schwierig, an präzise Informationen aus dem Landratsamt zu kommen. Von dort kämen nur „dürre Pressemitteilungen“ (siehe dazu Situation im Landkreis Biberach hier).

Die Presse weiß zwar von 31 Infizierten, kann aber nicht in Erfahrung bringen, wo diese Menschen leben bzw. herkommen. Aber genau das ist eine wichtige Info für die Bevölkerung. Auch die Anzahl weiterer Verdachtsfälle sei ungeklärt, ebenso wie das vom Landratsamt gefahrene Test-Regime. Weiterlesen

TS98/20: „Zeitung für kommunale Wirtschaft“ manipuliert Artikel nach SaSe-Presseanfrage

Siehe zu diesem Artikel auch PB3.

Zuerst war es ein Routine-Vorgang: Im Kontext mit meinen Recherchen zum Gemeindetag Baden-Württemberg (siehe dazu auch PB1) war ich auf folgenden Artikel in der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) gestoßen: „Klimaschutzpakt mit kommunalen Landesverbänden“.

Er kam mir „komisch“ vor, weil die Berichterstattung – in ihrer originalen Version von mir gesichert am 12.07.2020 – keinen Hinweis auf irgendeine Veranstaltung, einen Vortrag oder auch eine Pressemitteilung gibt. Was der Laien-Leser als leichte Irritation vielleicht wieder aus seiner Wahrnehmung drückt, gibt der Skeptikerin Anlass zur Recherche.

Und tatsächlich: Der angebliche „Artikel“ der ZfK ist eine nahezu hundertprozentige Übernahme einer Pressemitteilung des Umweltministeriums Baden-Württemberg vom 08.07.2020: „3. Klimaschutzpaket mit den kommunalen Landesverbänden unterschrieben – 27 Millionen Euro für weitere Klimaschutzmaßnahmen“.

Nun ist es jedoch so, dass der Pressekodex unter Ziffer 1, Richtlinie 1.3 zwingend vorschreibt, dass Pressemitteilungen als solche zu kennzeichnen sind. Für den Leser muss ersichtlich sein, dass sich hier nicht ein Journalist bzw. eine Redaktion verlautbart, sondern der Leser es unmittelbar mit den Behauptungen einer Behörde zu tun hat. Weiterlesen

TS97/20: Schande über Langenargen: Menschenunwürdige Flüchtlingsunterbringung

Was wichtig ist in Langenargen, das steht in der SchwäZ. Wichtig in Langenargen sind: Tourismus-Infrastruktur für Reiche (z. B. Yachthafen, Luxustoiletten mit enormen Betriebskosten), Überfluss, Entspannung, Genuss, Völlerei und Hedonismus. Das Ganze abgesichert durch einen von der Gemeinde beauftragten Sicherheitsdienst, der stark nach rechts ausfranst (hier).

Was wichtig ist in Langenargen, das steht in der SchwäZ. Zum Beispiel über das Sternerestaurant SeeVital

Entspannung und Genuss: Das will Michael Ritter seinen Gästen bieten. Die Basis dafür bilden zwei Hotels samt Gastronomie direkt am Bodensee. Star seines Ensembles: Das Fine-Dining-Restaurant „SEO Küchenhandwerk“, das der renommierte Führer „Guide Michelin“ Anfang März mit einem seiner begehrten Sterne ausgezeichnet hat.
[…]
Wem Sinn und Portemonnaie nicht nach acht Gängen für 144 Euro (mit Weinreise 210 Euro) und der ganz gehobenen Küche stehen, der kann im anderen Teil des Lokals wieder im „Pasta Nr. 1“ Platz nehmen. Benannt nach Michael Ritters gleichnamigem Kochbuch und ihm zufolge „aufgebaut wie eine Reise durch Italien. Es gibt Snacks, Pasta, aber auch geschmortes Fleisch oder Meeresfrüchte.“
(Schwäbische Zeitung 28.05.2020: „Langenargener Sternerestaurant taucht aus der Krise auf“; Hervorhebg. K. B.)

Die Corona-Krise ist der Berichterstattungsvorwand für diesen vierten einer Serie von in auffallender zeitlicher Dichte (08.05.2019; 30.06.2019; 04.03.2020; 28.05.2020) erscheinenden SchwäZ-Artikeln. Allerdings vermag ich einige derer kaum von purer Werbung zu unterscheiden. Meine Bewertung „Vorwand“ stützt sich auch auf die frappierende Tatsache, dass offensichtlich nur das Wiederauftauchen des Dekadenztempels Hotel SeeVital aus der Krise interessant ist. Der angebliche redaktionelle Beitrag berichtet nicht darüber, wie andere Gastronomen in Langenargen die Krise überstanden haben. Weiterlesen

TS91/20: Gemeinde Ummendorf veröffentlicht Kläger-Daten im Internet – Landesdatenschutzbeauftragter schreitet ein

Wer sich ein grobes Bild davon verschaffen möchte, wie viel Sachkompetenz Deutschlands pompöse Entscheidungsträger und solche, die sich dafür halten, aufweisen, dem sei die aktuelle Verteidigung der taz-Kolumne (Satire!) „All cops are berufsunfähig“ von taz-Anwalt Johannes Eisenberg ans Herz gelegt. Auch wenn ich die Schlusspointe der Satire-Kollegin in der taz vergangener Woche, die jetzt auf einmal ursächlich für die Krawalle in Stuttgart gewesen sein soll, nicht gutheiße, zeigt der Jurist im verlinkten Beitrag überzeugend auf, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer offensichtlich die Verfassung nicht kennt und das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung missachtet. Oder kurz: Er beweist dessen Inkompetenz.

Zur – meine Meinung – schmeißteuren Inkompetenz des Ummendorfer Bürgermeisters Klaus B. Reichert – im Kontext der Bauplatzvergabe – hatte sich vor Kurzem das Verwaltungsgericht Sigmaringen (Az.: 3 K 3574/19) umfassend geäußert. In meinem Kontext-Artikel „Bauplatzvergabe nach Gutsherrenart“ hatte ich die multiplen „Dehnungen“ geltenden Rechts durch die Gemeinde Ummendorf dezidiert aufgezählt.

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Bürgermeister Klaus B. Reichert verletzt weiter geltendes Recht
Irgendeine pädagogische Wirkung allerdings hat das Urteil offensichtlich nicht entfaltet, wie die jüngsten Entwicklungen in der Gemeinde Ummendorf belegen. Gestern Abend fand eine Gemeinderatssitzung wieder zum Thema Bauplatzvergabe statt, die einige Anwesende nachgerade sprachlos macht. Die Blogger-Kollegin Elke Krieg war dort. Was sie berichtet, beschreibt die vollständige Farce von Demokratie. Das geht so weit, dass der die Versammlung moderierende Rechtsanwalt Professor Dr. Andreas Staudacher die Gemeinderäte über die „juristisch Dogmatik“ informiert haben soll.  Er referierte über die Frage, wie man eine demokratische Gemeinderatssitzung abhält.

Ist das nicht ein bisschen spät? Weiterlesen

TS45/20: Der hochriskante Skiausflug des Überlinger Baubürgermeisters Matthias Längin

Zunächst einmal ein sehr erfreuliches Zwischenfazit der Corona-Krise zum jetzigen Stand: In dieser schweren Zeit scheinen sich die beiden Tageszeitungen Südkurier und Schwäbische Zeitung aus mir bisher unerklärlichen Gründen urplötzlich zu ansatzweise kritischer Berichterstattung aufzuraffen. In Reaktion auf meinen gestrigen TagesSenf TS44/20 zum Kressbronner Bürgermeister Daniel Enzensperger und seine für heute (!!!) geplante Gemeinderatssitzung, der er selbst und expressis verbis nur noch eine „theoretische Öffentlichkeit“ zuschreibt, mailt mir ein SaSe-Stammleser: „wenn es Poimer kapiert UND schreiben darf, dann ist der Rubikon bereits meilenweit überschritten“. Gemeint ist die stellvertretende Redaktionsleiterin der Schwäbischen Zeitung Tettnang Tanja Poimer, die mutig und richtig in diesem Kommentar die völlig unverständliche Entscheidung des Kressbronner Rathauschefs kritisiert hatte.

So etwas kennen SchwäZ-Leser bisher nicht: Kritik an Rathäusern und Bürgermeistern.

By the way: Die Kollegin Elke Krieg hat eine Eil-Presseanfrage (etikettiert als „offener Brief“) an Enzensperger gerichtet. Sie will von ihm wissen, ob er für diese Gemeinderatssitzung eine Ansteckungsgefahr definitiv ausschließen kann.
Er wird wohl nicht antworten? In seiner Reaktion auf einen anderen offenen Brief der vergangenen Tage hatte er sich die „Einmischung“ von Bloggern in seine Amtsgeschäfte verbeten (hier).

Ein weiterer Aspekt dieses haarsträubenden Vorgangs in Kressbronn, der bisher weder von Krieg noch von mir artikuliert, dafür aber in Leserzuschriften an die Redaktion Agora-La angesprochen wird: die Diskriminierung von Risikogruppen, die Enzensperger mit seiner avisierten „Corona-Party“ ausschließt.  Weiterlesen

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