Tag Archiv:Christian Springer

TS64/16: Satirewege: Brötchen, Bühnen, Knast und Heuchelei

+++ Satire im Brötchen
SaSe versucht ja nun wirklich alle Erscheinungsformen von Satire zu erfassen, muss jedoch zugeben: Diese ist mir auch neu. Satire im Brötchen! Ein Kölner Gastronom hatte einen „Erdogan-Burger“ mit Ziegenkäse angeboten und wurde dafür im Internet bedroht. Die Bedrohung muss so substanziell gewesen sein, dass er sein Restaurant vorübergehend schloss, wie die Deutsche Welle berichtet.
Der Inhaber, Jörg Tiemann, habe mit der spontanen Aktion ein Zeichen setzen wollen gegen den Versuch des türkischen Staatschefs, die Meinungsfreiheit in Deutschland zu untergraben. Mehr zu diesem Zeichensetzungsversuch, wobei das Mehr zeigt, wie dramatisch die Situation inzwischen ist …


+++ Wegen Satire im Gefängnis
Ein Stückchen weiter (der Zynismus bietet sich hier einfach an) ist eine Satiriker-Gruppe in Ägypten. Deutschlandradio Kultur berichtet: „Die Satiriker Atfal al-Shawarea kritisierten den ägyptischen Staat und seine Repressionen gegen Künstler oder Journalisten, immer wieder luden sie kurze Clips auf Youtube hoch. Dafür sind sie nun festgenommen worden.“  Das Eintrittsbillett-Video für den Knast (ägyptische Gefängnisse sind berüchtigt!) thematisierte den Angriff von Sicherheitskräften auf das Gebäude des ägyptischen Journalistenverbandes. Weiterlesen

SaSe69: „Landesvater, cool down!“ – Christian Springer versilbert seine Kritik an Seehofer

Manchen graust es aber auch vor gar nichts mehr! Und unseren Kabarettisten offensichtlich immer weniger. Der Merkur berichtet über einen „kritischen Brief“ des Kabarettisten Christian Springer an den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer zum Thema Flüchtlingspolitik. Diesen Brief habe der Humor- (und Vermarktungs-) Experte auch physisch in der Staatskanzlei abgegeben.


Ein „offener Brief“, der keiner ist
In der marketingstarken Medienberichterstattung über diese Geschäftsidee des bayerischen Kabarettisten mit den seltsamen Freunden wird natürlich nicht zufällig ein „offener“ Brief mit dem de facto (und nur im Merkur korrekt bezeichneten) „kritischen“ Brief „verwechselt“.

Was diesen „kritischen Brief“ von einem „offenen“ unterscheidet (gezielt fehletikettiert in der Münchner Abendzeitung), sind vor allem die Gewinnerzielungsabsichten Springers, der durchaus etwas vom Geldsammeln versteht. Denn diese – gesellschaftspolitisch wichtige – Kabarettisten-Kritik in Briefform, und das ist hier der entscheidende Punkt, ist nicht etwa für jedermann zugänglich, was nachgerade Voraussetzung für einen „offenen Brief“ ist, sondern muss in der Buchhandlung für sieben Euro erworben werden. Weiterlesen

TS113/15: Rollentausch + Grenze gefunden + Realsatire + Scheinheiliger

+++ Christian Springer fordert Entschuldigung von CSU-Politiker
Die Flüchtlingskrise bringt ganz Europa und sämtliche Standards ins Wanken. Die Not im Angesicht der humanitären Katastrophe ist so groß, dass zum Beispiel Journalisten ihre sonst geltenden Berufsregeln über Bord werfen und zu Mitwirkenden werden. Und auch die Kabarettisten verlassen die Kommentatoren-Bühne. Christian Springer fordert in einem offenen Brief den parlamentarischen Geschäftsführer der CSU, Max Straubinger, auf, sich zu entschuldigen (Abendzeitung). Der hatte vorgeschlagen, syrische Flüchtlingen, die aus nicht umkämpften Regionen in Syrien kommen, zurückzuschicken.
In der Berichterstattung wird Springer als „Kabarettist“ gelabelt. Tatsächlich aber agiert er in diesem Fall wohl eher als erster Vorsitzender des Vereins Orienthelfer e. V. , der Opfer des syrischen Bürgerkriegs unterstützt. Weiterlesen

SaSe34: „Anstalt“-Macher Max Uthoff des Chauvinismus geziehen: Eine Verteidigungsrede im Angesicht eines Frauen ignorierenden Kabaretts

Der Kabarettist Max Uthoff hat für diverse Hashtags am 19. Juli 2015 folgenden Wortbeitrag in die Welt entlassen, der auch auf dem Denkfunk-Facebook-Account  veröffentlicht wurde:

nationalismus ist die straßenhure unter den Gefühlen. billig, muss fast jeden ranlassen und wenn man nicht aufpasst [sic!] fängt man sich was schlimmes ein.
(Max Uthoff, Facebook Denkfunk.de. Zitatbeitrag am 19.07.2015)

Das Zitat war mit folgenden Hashtags versehen: #MaxUthoff #Uthoff #Gegendarstellung #Nationalismus #Remchingen #Waldaschaff #Gefluechtete #Fluechtlingsheim #Asyl #Asylbewerber #Fremdenangst #Fremdenhass #Fremdenfeindlichkeit #Rassismus #Diskriminierung #Troeglitz #Freital.

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TS85/15: Nuhr-FAZ + „Erzählmirnix“ + Orienthelfer + Buchkäufe + Miesepeter

+++ Zwei Seiten nur Dieter Nuhr in der "FAZ": „Wir leben im digitalen Mittelalter“
Der Komiker Dieter Nuhr hat in einem zweiseitigen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nun einmal grundsätzlich zu den Vorgängen (um seine Person) der vergangenen Wochen Stellung bezogen: Bericht aus dem Shitstorm: Wir leben im digitalen Mittelalter. Das dabei zum Zuge gekommene Phänomen benennt (und reduziert) er als (auf den) Shitstorm und seine persönliche (angebliche) "soziale" Vernichtung. Die von ihm vorgenommenen Löschungen auf seinem Facebook-Account seien keine Zensur, da diese nur systematisch von  „mächtigen Kräften“ ausgeübt werden könne. Es handele sich um eine „Hexenverbrennung des 21. Jahrhunderts“, wobei dem Artikel zu entnehmen ist, dass Dieter Nuhr sich dabei als Hexer und damit als Opfer betrachtet. Die Primitivität und Aggressivität, mit der dabei Andersdenkende verfolgt würden, scheinen Nuhr denselben psychologischen Mechanismen zu folgen, die früher zu Lynchjustiz und Progromen führten. Die Anonymität des Internets bedeute einen zivilisatorischen Rückschritt.  Weiterlesen

TS46/15: Anny Hartmann + Qualfrage, die 197. + Qualfrage, die 198. + Europa-Medaille + Licht von Pispers

+++ "Denkfunk"-Video von Anny Hartmann: Weselsky hat Mandat und Recht
So ganz einig ist sich die Satire-Kabarett-Szene zum Thema Bahnstreik nicht. Der Beitrag der heute-show am 08.05.15 dazu war in seinen Anspielungen streckenweise (!) grenzwertig: „Ein Volk. Ein Streik. Ein Lokführer“ oder auch „Guido Knopp: Weselskys Helfer“.  Diese Entgleisungen (!) wurden von Oliver Welke in der Anmoderation damit begründet, man müsse eigentlich den Streik erst einmal unterstützen, aber leicht mache es einem der Claus auch nicht mit seiner Art. Satire mit populistischen Mitnahmeeffekten?  Weiterlesen

TS36/15: Oben ohne + Medienmacht + Distel + Christine Prayon

+++ Christian Springer <Oben ohne> jetzt in der Mediathek verfügbar
Nachdem der Donaukurier den Kabarettfreunden im Internet sein geschätztes Urteil über das Bühnenprogramm „Oben ohne“ von Christian Springer verweigert hatte (vgl. dazu TS33/15), konnten sich Kabarettfreunde dieses exquisite Stück Solo-Auftritt am vergangenen Donnerstag im Bayerischen Fernsehen ansehen. Allen, die das verpasst haben, bietet die ARD Mediathek Trost.


+++ Jan Böhmermann moderierte die Verleihung des Deutschen Digital Award
Man muss den Deutschen Digital Award nicht kennen. Er wurde 2015 das erste Mal verliehen. Es ist ein vom Bundesverband Digitale Wirtschaft ausgelobter und organisierter Preis, zu dessen Verleihung sich – gemäß Verbandsmitteilung – dann aber doch gern „400 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Medien und Digitalbranche“ versammeln. Um dieses Event branchenextern attraktiv kommunizieren zu können,  leistet sich die Wirtschaft doch gern so ein populäres Zugpferd wie den Moderator Jan Böhmermann. Ausgezeichnet werden kreative Spitzenleistungen der Digitalbranche – offensichtlich mit Schwerpunkt im Bereich Werbung, wie die mit Gold dekorierten Deutschen Digital Awards belegen.
Meedia berichtet ebenfalls.


+++ Volker Pispers: <Wem gehören die Medien?>
Der YouTube-Kanal Infokrieger stellt zur aktuellen Mediendiskussion Volker Pispers Auftritt beim WDR Kabarettfestival zum Thema „Wem gehören die Medien?“ zur Verfügung. Darin beleuchtet Pispers die Konzernstrukturen und Besitzverhältnisse in der  deutschen Presselandschaft. Diskutiert wird Pispers Beitrag bei Infokrieger auf Facebook. Am 21. April dort hochgeladen, verzeichnet das Video mit Stand heute über 170.000 Aufrufe.

https://youtu.be/uPvGtlYxv5U

 

+++ <Distel>: Satirische Attacke auf Lucke und die AfD
Das Handelsblatt berichtet aktuell über eine satirische Aktion gegen die Partei Alternative für Deutschland (AfD) und deren Kopf Bernd Lucke. Auf großflächig in Berlin verteilten Plakaten werde in Anlehnung an die Gesundheitshinweise auf Tabakprodukten gewarnt: „AfD wählen führt zu Verstopfungen der Hirnlappen und verursacht Geschichtsvergessenheit“.
Hinter der Kampagne steht das Kabarett-Theater Distel.  Die Plakataktion ist Bestandteil des schon 2014 gestarteten Projekts Distel entert die Opposition, wie sie auch auf der Homepage des Theaters erklärt und vor allem begründet wird: Die demokratische Lage in Deutschland ist so derart desaströs, dass Kabarettisten jetzt schon die Außerparlamentarische Opposition stellen müssen. Die im Frühjahr 2014 gestartete Plakataktion enthält Motive zur Bundesverteidigungsministerin mit der Bombenfrisur, zum „Red Null“-Außenminister, dem Bundespräsidenten („Gauck macht mobil“), die „Luftnummer“ Klaus Wowereit und Alice Schwarzer als schnellste Verbindung in die Schweiz.
NIcht nur das Handelsblatt greift diese also durchaus nicht neue Satireaktion auf; auch bei Meedia wird sie als aktuelles Event berichtet.


+++ Einschaltquoten zu Böhmermann und <Eichwald, MdB>
Quotenmeter
kommentiert und beziffert die Einschaltquoten dieser Woche für die beiden zdfneo-Satiresendungen Neo Magazin Royale (Jan Böhmermann) und  Eichwald, MdB am Donnerstag, wobei die zweite Folge der Politsatire Verluste zu verzeichnen habe, die sich allerdings in Grenzen hielten.


+++ Christine Prayon im Interview
Die – nach SaSe-Meinung – im männerdominierten Fernsehkabarett viel zu selten zu sehende Kabarettistin Christine Prayon spricht in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger über die Trennlinie zwischen Kabarett und Comedy, Vorurteile gegen Frauen, ihre persönliche Humor-Schmerzgrenze und ihre Rolle in der heute-show.
Extra-Senf: Die "Frauenquote" im fernsehausgestrahlten deutschen Kabarett ist eine wöchentlich mehrfach zu bestaunende Peinlichkeit!

TS33/15: Mord durch Unterlassung + Nichts über Christian Springer + Satirevorlagen

+++ Christoph Sieber: Mord durch Unterlassung
In einem weiteren Denkfunk-Video nimmt der Kabarettist Christoph Sieber zum aktuellsten Thema Stellung: die der Abschreckung dienende Tötung (durch Unterlassung) von Menschen im Mittelmeer. Darin porträtiert er die Fremdenangst mit ihren Brüdern Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Nicht zu übersehen: „Rassismus geht doch auch im Anzug mit Seitenscheitel und Doppelhaushälfte“.  Das sechseinhalb Minuten lange Video haut dicht an dicht die Zusammenhänge zwischen fremden- und menschenfeindlicher Denke raus und tastet die Fäden der Macht ab bis hin zum global Player EU. Noch keine 24 Stunden auf dem Facebookaccount von Denkfunk online, wurde Mord durch Unterlassung schon fast 31.000 mal aufgerufen; 1.127 mal geteilt! Ähnlich hoch sind die Zugriffszahlen bei Sieber selbst!

Völlig abturnend dagegen ist der – wie bei Denkfunk.de durchgehend – übliche Abspann mit penetranter Werbung für ein Denkfunk-Abo. Wer je in den knapp sechseinhalb Minuten mit Sieber kurzzeitig aus dem System herausgefunden haben sollte, wird hier wieder ordnungsgemäß im Kapitalismus geankert.

Bildzitat Screenshot Facebook Denkfunk.de Christoph Sieber Mord durch Unterlassung: Die penetrante Werbung für die
Denkfunk-Abos in drei verschiedenen Preisklassen ist auffallend und nervig. Hinter Denkfunk steht die PatchworX Media GmbH
(Stammkapital: 25.000 Euro), deren Unternehmensgegenstand nach Handelsregisterauszug Vermarktung ist. Zu dem ebenfalls
beworbenen "Denkfunk-Festival" haben nur durch die Finanzkraft für ein Denkfunk-Abo Privilegierte Zutritt!

Interessanterweise ist die auf YouTube verfügbare Video-Version, dort eingestellt auf dem Kanal Der Wortschatz, genau um diese penetrante Werbung gekürzt! Ob Wortschatz das überhaupt darf, wo doch ausdrücklich drunter steht: "Urheberrecht, Copyright und Eigentum der PatchworX Media GmbH"?
SaSe recherchiert derzeit zum Denkfunk-Geschäftsmodell und wird demnächst einen Artikel dazu veröffentlichen.


+++ Kein Bericht über: Der Donaukurier über Christian Springers Programm <Oben ohne>
In dieser Ausgabe der Regionalzeitung Donaukurier steht offensichtlich-vermutlich eine Theaterkritik über einen Auftritt von Christian Springer (vgl. auch SaSe10) mit seinem Programm „Oben ohne“. Der Artikel ist überschrieben mit „Unterpindhart: Plädoyer für mehr Rückgrat“. Gern würde SaSe kurz über diese Theaterkritik berichten und mehr als nur die Überschrift verlinken. Aber die neuen Moden im Internet machen das unmöglich: Paywall! Es dürfte jedem nachvollziehbar sein, dass so ein kleiner Blog wieder dieser nicht bei jeder Regional- und Tageszeitung in ein Abo investieren kann, um Zugriff auf themenrelevante Artikel zu erhalten. Von einer Kurzberichterstattung würden zwar sowohl Zeitung wie Künstler wie Internetuser profitieren. Allein: kein Spielraum! Ein Anruf beim Donaukurier ergab: Man sei sich dieser Problematik (Informationsblockade, Behinderung der Verbreitung) bewusst, habe aber noch keine Lösung (für z. B. freie Journalisten und Blogger) gefunden. Eine Anfrage bei der Agentur von Christian Springer mit Bitte um Übersendung der Theaterkritik war bisher auch erfolglos.
SaSe wird aber auch künftig solche Links einstellen, um zu dokumentieren, in welchem Umfang die Paywall-Konstrukte die Online-Publizistik in ihren gegenöffentlichen Ausprägungen (insbesondere: Blogs) behindern. Keine Frage: Funktionierende Bezahlmodell für Online-Journalismus sind bitter nötig. Eine Lösung für solche kontraproduktiven Effekte könnte sein: Zugang über eine Art Akkreditierung der journalistischen Berufsverbände?

Glücklicherweise errichtet die Hallertau.info keine Paywall und ermöglicht es SaSe-Lesern doch noch zu erfahren, wie denn jetzt die Vorstellung in Unterpindhart war: Die Theaterkritik gibt eine anschauliche Inhaltsangabe des Programms wieder, die SaSe deshalb hier nicht weiter zitieren wird, um Hallertau.info keine Zugriffe auf den frei zugänglichen Artikel zu nehmen. Guckst du: hür!


+++ Satirevorlage (1): Vermittlung neoliberaler Denkmuster durch das SAT1-Format <Newtopia>
Der Buchautor Patrick Schreiner hat auf den Nachdenkseiten eine interessante Analyse der letzte Woche in die Schlagzeilen geratenen SAT1-Produktion Newtopia veröffentlicht. Darin zeigt er auf, welchem Wettbewerbsdruck die sogenannten Pioniere ausgesetzt sind und wie dem Publikum neoliberale Denkmuster und Verhaltensweisen einpflanzt werden.


+++ Satirevorlage (2): ARD-Doku <V-Mann-Land>
Frühlingszeit – Pollenzeit. Allergikern, die noch nach atemstockenden Impulsen suchen, sei die ARD-Doku V-Mann-Land (Mediathek) von Katja und Clemens Riha empfohlen. Der Film dokumentiert, in welchem Ausmaß vom Verfassungsschutz bezahlte V-Leute das eigentliche Skelett der rechtsextremistischen Szene bilden. Das geht bis hin zu Aussagen, dass die Gründung zumindest der NPD in Nordrhein-Westfalen ohne die Gelder vom Verfassungsschutz vermutlich gar nicht möglich gewesen wäre. Mit nachgerade erschreckendem Mut berichtet der frühere V-Mann Michael von Dolsperg, wie er als bezahlter Verfassungsschutz-Spitzel Menschen zu Straftaten angestachelt und diese erst ermöglicht habe. Berichterstattung zur ARD-Doku in die Süddeutsche und taz.

P. S. Die  Dokumentation wurde produziert von Katja und Clemens Riha. Achten Sie zum Spaß mal darauf, wie häufig Katja Riha in den Ankündigungen, Berichten und Angaben unterschlagen wird!

SaSe10: TV-Kritik zur satirischen Doku Springer und Süß: Der Schein des Geldes

Kommt so ein Grimme-Preis für die Ausgezeichneten eigentlich als Riesenüberraschung? Oder kann man hohe und höchste Nominierungen und tatsächlich abgepflückte Fernsehpreise auch strategisch angehen? Nehmen wir mal an: man kann. Besonders dann, wenn es schon eine erfolgreiche und (zumindest?) mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnete Vorlage gibt, die auch eine Grimme-Preis-Nominierung vorzuweisen hat. Und da ist es dann auch sehr praktisch, wenn die Sendung von einem Unternehmen produziert wird, das nicht nur für die Vorlage verantwortlich zeichnet, sondern auch  sonst ganze Berge von Preisen und Auszeichnungen vorweisen kann:  Preview Production.

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TS21/15: SaSe TV-Tipp: Springer und Süß: Der Schein des Geldes

Die erste Folge – „Beglaubigung durch Opfer“ – der dreiteiligen "Kabarettisten-Doku" Der Schein des Geldes mit Christian Springer und Christoph Süß im Bayerischen Fernsehen wurde gestern Abemd (06.04.15) ausgestrahlt und ist in der Mediathek verfügbar.

Was geht?

Die beiden Kabarettisten Christoph Süß und Christian Springer befragen auf ihrer Suche nach dem Glauben ans Geld Beduinen, werden in Frankfurt nicht zum Gold gelassen, lassen sich von den Aktienkursen durchs Tote Meer treiben und fragen in Rom, warum der Mensch ständig Opfer braucht.
Europa 2008, die Finanzkrise. Wir bekommen die Sicherheit unseres Geldes garantiert, von ganz oben, ein Akt der Beglaubigung. Ist uns der Bezug zur materiellen Wirklichkeit verloren gegangen? "In dem Moment, in dem das Geld seine Glaubwürdigkeit verliert, müssen Menschen dran glauben", sagt Christina von Braun. Ein symbolisches Opfer. Christian Springer und Christoph Süß begeben sich auf die Suche nach Antworten.
(BR.de: Springer und Süß: Der Schein des Geldes – Beglaubigung durch Opfer)

Die Bezeichnung "Kabarettisten-Doku" stammt von SaSe. Denn diese Form der Themenaufbereitung, vor allem aber der Wissensvermittlung, ist neu, anders, spannend. Am Ende gar unterhaltsam und erfolgreich? Das zeigt schon der Eingangsdialog. Setting: Christoph Süß führt  in exotischer Landschaftskulisse ein Pferd am Zügel, auf dem Christian Springer sitzt.  Weiterlesen

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