Tag Archiv:Lutz van der Horst

SaSe68: „Die Achse des Guten“: Aufruf zur Gegenwehr gegen „heute-show“

Ach herrjeh. Gerade eben hatte sich SaSe noch aus dem Fenster gehängt und dem Achse-des-Guten-Leserbeitrag zur gewaltaffinen Äußerung von Ralf Kabelka auf der Berliner AfD-Demo recht gegeben (vgl. SaSe65). Recht gegeben im Hinblick darauf, dass eine solche Äußerung wie die von dem heute-show-Außendienstmitarbeiter dokumentierte meiner Meinung nach nicht akzeptabel ist; auch nicht in diesem Kontext und angesichts eines erkennbar aggressiven Mobs. Und dass ich mir eine Diskussion dazu wünschen würde. Die aber gibt es in Kabarettkreisen grundsätzlich nicht.

Jetzt legt die Achse des Guten noch einmal nach mit einem langen Gastbeitrag von dem Unternehmer (!) Hans-Martin Esser: Vorführung von Wehrlosen: Die Heute-Show und und [sic!] wie man sich wehren kann. Auch Esser reibt sich vorwiegend, aber nicht nur an den Beiträgen der heute-show, wo Lutz van der Horst oder andere auf öffentlichen Veranstaltungen erscheinen und versuchen, die Leute dort möglichst alt aussehen zu lassen. In diesem Punkt wiederhole ich meine Kritik aus SaSe65: Solche Methoden sind unsatirisch! Weiterlesen

SaSe65: Die ernste Kritik auf „Die Achse des Guten“ an der „heute-show“

Es ist ein gut argumentierter Leserkommentar auf dem von Dirk Maxeiner geführten Blog Die Achse des Guten, dessen prominentester Autor Henryk M. Broder ist. Anhand der heute-show vom 20. November 2015 warnt der Kommentator Ulli Kulke vor der Spaltung der Gesellschaft – durch Satire. Kritisiert wird der Einspieler mit Ralf Kabelka auf der Berliner AfD-Demo (siehe SaSe61 und Videos dort) und ganz explizit die von dem Satiriker getätigten Äußerungen.

Dazu greift der Autor eine konkrete und dokumentierte Szene auf:

In dem Zusammenhang sind zwei Sätze schon bemerkenswert, die Kabelka laut und deutlich ins Mikrofon sagte, die aber in der Berichterstattung völlig untergingen (warum eigentlich?). Die Demonstration war – wie üblich – von mehreren Gegendemonstrationen begleitet worden. Darauf wies ihn ein AfDler hin, und rang dem Heute-Show-Mann auf Antrag doch tatsächlich diesen Satz, quasi als erbetenes Bekenntnis, ab: „Da hinten sind welche, die sind gewalttätig und intolerant, weil sie euch ein paar auf die Fresse hauen wollen“. Ohne Unterbrechung und ungebeten fügte Kabelka nun aber hinzu: „Und ich finde, die Jungs haben Recht“. Nachzuhören etwa bei Minute 34:40 im Heute-Show-Beitrag.
Diese Sätze fanden übrigens tosenden Beifall beim Publikum der Heute-Show. Das ist nicht nur bemerkenswert, das ist beängstigend. „Ein paar auf die Fresse“, jawoll. Selten so gelacht. Das ist Satire.
(Die Achse des Guten, Leserkommentar: „Der neue Volkssport: AfD provozieren“; Hervorheb. SaSe)


Diskussion dieser Kritik wäre wünschenswert

Die Kritik ist substanziell. Die zitierte Äußerung Kabelkas war mir nicht aufgefallen. Damit stehe ich nicht allein, denn in der Berichterstattung der Zeitungen und Blogs kommt sie auch nicht vor: stern + HuffPo + Schlecky Silberstein. Die Blogrebellen bezeichnen den Auftritt als „ein Meisterstück des Konfrontationstheaters“.

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TS139/15: Verfehlte Diskussion + Sinnfreies Saugen + Dritte Wahl + Viel van der Horst + Blanker Neid

+++ „Friedensdemo-Watch“: Diskussion über Antisemitismus im Kabarett
Etwas eigenartig und zeitversetzt: Auf dem Facebook-Account Friedensdemo-Watch wird anlässlich eines FB-Postings mit der Aussage „Wir leben in einer seltsamen Zeit in der uns Satiriker die Welt erklären!“ der SHZ-Artikel von Jan-Philipp Hein vom 7. Juni 2015 (!) Fernsehkabarett – Da wo der Antisemitismus blüht diskutiert. Hein reitet darin eine scharfe Attacke gegen den Kabarettisten Uwe Steimle und dessen Äußerungen bei einem Auftritt in den Mitternachtsspitzen. Die dechiffriert Hein als antisemitisch. Einmal in Rage zitiert er weitere Outlets von Volker Pispers und Georg Schramm ebenfalls als antisemitisch. Dabei unterläuft ihm auch noch ein sachlicher Fehler, weil er behauptet, Schramm wäre in Die Anstalt aufgetreten. Das stimmt nicht. Schramm trat nur in Neues aus der Anstalt auf.
Die aktuelle Diskussion auf Friedensdemo-Watch ringt mit dem Begriff des „strukturellen Antisemitismus“, kommt aber hinsichtlich des Fernsehkabaretts zu keinem verwertbaren Ergebnis. Weiterlesen

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