Die jetzigen sind globale Schnappatmungszeiten transatlantischer Pathogenese. Das schafft sensibel Freiraum und Aufmerksamkeit für partielle Freude. In einer diskreten Nische. Dort versammeln sich die der Satire Zugeneigten. Zugeneigt, wenn sie, die Satire, nicht laut ist, aber alltagswirksam, lebenserleichternd, erkenntnistreibend. Wo sie sich nicht (nur) im Fernsehen und auf Facebook polternd prostituiert, sondern analog gebunden einfach still wirkt. Und erfreut.
Die oben geschilderten globalen sind ideale Voraussetzungen, um es deutlicher zu spüren, das Aufatmen der diesem eleganten Autor Zugeneigten: diesem gewissen Horst Evers.
Der schreibende Dienstleister ist jüngst ins reguläre Gleis zurückgeschnappt, nachdem er sich einen wollüstigen Ausflug in ein anderes Genre gegönnt hatte: SciFi. Dort wütete er hemmungslos und aalte sich in nahezu psychodelischer Kreativität. Eine Satire-Nebenfrau-Leidenschaft, wie er gestand – das Genre, nicht der Rausch. Die Zugeneigten erteilen ihm Dispens. Das tun „Fans“, schon allein wegen dem, was im günstigsten Fall unlösbar mit Satire verbunden sein sollte: Toleranz.
Aber jetzt ist dann auch mal wieder gut! Mit den Eskapaden. Und so hat Horst Evers erneut geliefert: Der kategorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex (nachfolgend abgekürzt mit „KIKS“ – Kein Imperativ, kein Sex), erschienen im Januar 2017. Die Anspruchshaltung der ihm Zugeneigten resultiert aus KIKS‘ Vorgängern à la Für Eile fehlt mir die Zeit, Die Welt ist nicht immer Freitag, Wäre ich du, würde ich mich lieben, Gefühltes Wissen u. v. a. m. Wir konstatieren publizistischen Fleiß. Hat der Freudenspender die Erwartungen mit dem jüngsten Werk erneut erfüllt? Weiterlesen