TS152/15: Terror-Ente + Kulturkritik + Adieu Pelzig + Witwenton

+++ Humor gegen Terror: Quietsche-Enten-Attacke
Es sind die einzig (sinnvollen) Waffen gegen den Terror: Satire & Humor. Am vergangenen Sonntag berichtete das ARD-Kulturmagazin titel thesen temperamente erneut über die Satiriker der Albasheer-Show. Eine Gruppe von Künstlern rund um den irakischen Journalisten Ahmed al-Basheer hätten dem Krieg den Krieg erklärt. In ihrer wöchentlichen Satire-Show machen sie sich über den IS, selbsternannte Dschihadisten und religiöse Eiferer lustig. Die Albasheer-Show läuft alle zwei Wochen im Internet. Produziert werden die Clips in Jordanien.

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Die weltweite Zustimmung zu dieser Waffenwahl ist hoch. Und das Internet ist kreativ. Der neue Weg, den Terror zu veralbern, sind Fotos von IS-Terroristen als Quietsche-Entchen. Wie Meedia berichtet, verbreiten sich die Bilder in Windeseile im Netz.

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+++ Jan Böhmermann: „Ich hab Kulturkritik“

Über Jan Böhmermanns Viralhit Ich hab Polizei hatte SaSe berichtet (vgl. TS148/15, TS150/15) Die Gangsta-Rap-Parodie hatte dem Entertainer den Vorwurf eingebracht, er würde sich (auch) über Migranten lustig machen. Und er praktiziere „Armutsrassismus“. Auf Zeit online setzt sich David Hugendick mit den Vorwürfen kritisch auseinander. Es gehe hierbei gar nicht mehr um Humorkritik. Stattdessen:

Nein, diese Böhmermann-Kritik schlägt schon eine seltsame Volte: Einerseits verurteilt sie den vermuteten Dünkel einer Elite, die sich witzelnd über den Gangsterrap beugt. Andererseits stellt sie eine subkulturelle Hausordnung auf, die vorschreibt, wie man diese Musik zu hören und zu erzeugen habe, wenn man mitspielen möchte.
(Zeit online David Hugendick 30.11.2015: „Jan Böhmermann: Ich hab Kulturkritik)

In gut nachvollziehbaren kleinen Argumentationsschritten weist Hugendick die Böhmermann-Kritik als denkfehlerbehaftet, klischeebesetzt und bedeutungsüberfrachtet zurück.
Senf: hilfreich!


+++ „taz“-Interview mit Frank-Markus Barwasser
Sie war – wie immer – grandios, die letzte Sendung Pelzig hält sich am 1. Dezember 2015 im ZDF Abendprogramm. Unter die Haut ging etwa Frank-Markus Barwassers Grabrede für die Vernunft. Die taz hat anlässlich der letzten Sendung ein Interview mit dem Kabarettisten geführt. Zur Sprache kommt auch Alfred Dorfers Diktum von der „Stoffwechselsatire“. Zu den Kollegen, die Barwasser bewundere, gehört vor allem Jan Böhmermann.


+++ „heute-show“: Tornado-Einsatz – Heckler & Koch, Rheinmetall et al gefällt das
Die heute-show listet die „Gefällt-mir“-Angaben des jüngsten Kabinettsbeschlusses über den „Militäreinsatz“ in Syrien!


+++ Interview mit der Witwe von Hanns Dieter Hüsch
Die WAZ interviewt anlässlich des zehnten Todestages von Hanns Dieter Hüsch dessen Witwe. Themen sind die Gedenkkultur und aus dieser herausragende Einzelinszenierungen. Das Gespräch liest sich befremdlich. Besonders an der Stelle, wo Dieter Nuhr dahingehend aufgewertet wird, dass er mit seinen Alltagsbeobachtungen Hüsch am nächsten käme. Frau Hüsch rankt das wieder etwas down: Nuhr sei nur einer von vielen, bei denen es „hüschelt“.
Von Erdbewegungen auf dem Moerser Friedhof nach dem Nuhr-Fehlgriff berichtet die WAZ nichts.

 

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