+++ Satire-Tagung in Osthofen: Vorbild bei Jonathan Swift
Die Allgemeine Zeitung /Rhein-Main-Presse berichtet über die Satire-Tagung in der Gedenkstätte des KZ Osthofen am vergangenen Wochenende (vgl. auch TS51/15). Die Frage, ob man über Hitler lachen dürfe, sei von allen Referenten und Teilnehmern bejaht worden. Dies habe aber mit einem gewissen Maß an Reflektion zu geschehen. Als Leitorientierung für die Bewegungsfreiheit von Satire und ihren Leitlinien sei der Klassiker Jonathan Swift mit seinem A Modest Proposal (1724). Ob Satire verstanden werde, hänge nicht nur von deren ästhetischer Qualität, sondern vom Grad der Betroffenheit des Rezipienten und seiner Fähigkeit zur kognitiv-reflektierenden Distanzierung ab. Gute Satire müsse den Feind bestimmen. Daraus ergebe sich zumindest für Dr. Jesko Friedrich, freier Autor und Darsteller für NDR extra3, eine mangelnde Eignung des Sujets "Mohammed".