Da freut sich die Sprachwissenschaftlerin: Die NachDenkSeiten (NDS) stellen sich mutig vor den derzeit durchgehenden Gaul der bundesweiten Grünen-Euphorie. In einem sprachanalytischen und dennoch gut verständlichen Beitrag setzt sich Marcus Klöckner mit der Sprache der Politiker im Allgemeinen und der von Grünen-Oberindianer Robert Habeck im Besonderen auseinander. Dabei bezieht sich Klöckner auf ein Interview, das Habeck der ZEIT am 5. Juni 2019 gegeben hat (liegt hinter Bezahlschranke).
Der NDS-Beitrag ist deshalb ein hilfreicher Treffer, weil er die „Widersprüchlichkeit“ des Grünen-Chefs blitzblank belegt. (Dabei sei „Widersprüchlichkeit“ der Sachlichkeit vorgebende Euphemismus; polemisch wäre es dann die „Unglaubwürdigkeit.“) Habeck hat letztes Jahr ein Buch herausgegeben, das sich mit dem Zusammenhang von Sprache und Politik beschäftigt. Darin benennt der schon als Kanzlerkandidat gehandelte Grünen-Politiker den Sprachgebrauch seiner Kaste als das Kriterium, das für die Gestaltungskraft unserer Demokratie den Unterschied mache.
Und dann redet er im Interview mit DIE ZEIT so:
Der Grund für die Krise ist das Misstrauen der Menschen, dass Politik, wie wir sie kennen, angesichts globaler Umschwünge das Gebot der Fairness nicht mehr durchsetzen kann.“
(Zitiert nach NachDenkSeiten 16.06.2019: „Grünen-Politiker Habeck und die Verschleierung der Realität„)
Klöckner bewertet dieses Zitat als „ein Musterbeispiel einer Aussage, die vorgibt, <Gründe> und <Ursachen> aufzuzeigen aber dabei das genaue Gegenteil macht.“ Weiterlesen