+++ Christine Prayon „heute-show“: „Birte Schneiders Jahresrückblick“
Wieder ein Eintrag im Oeuvre meiner Lieblingskabarettistin Christine Prayon, die sich mit ihrem satirischen Jahresrückblick in der heute-show vom populistisch herumkaspernden Rest (nicht nur) durch angenehme Prägnanz absetzt.
+++ „Tatort“ und Selbstironie
Auch der jüngste Tukur-Tatort macht Furore. Meedia liefert eine detaillierte Besprechung des Krimi-Experiments und lobt die Selbstironie. (Selbstironie erfordert die entsprechenden charakterlichen Voraussetzungen; deshalb kommt sie bei D(d)enkfunk und den Netzfrauen nicht vor!) Ansonsten sei das Weihnachtsprogramm des Öffentlich-Rechtlichen eher ein Alptraum gewesen.
Den satirischen Gehalt des Tukur-Tatorts untersucht auch die Hessische / Niedersächsische Allgemeine.
+++ Myanmar: Gefängnisstrafe für Militär-Satire
Auf die in jüngerer Vergangenheit berichtete leichte Besserung der politischen Lage (Wahlsieg Opposition) in Myanmar dürfen Satiriker dort offensichtlich nicht vertrauen. Die Deutsche Welle berichtet. Eine Oppositionsaktivistin hatte in den sozialen Netzwerken ein das Militär verspottendes Bild veröffentlicht. Dafür wurde sie jetzt zu sechs Monaten Haft verurteilt. Dabei bestreitet die Verurteilte, für die Veröffentlichung verantwortlich zu sein. Ihr Anwalt teilte mit, dass deren Account mehrfach gehackt worden sei. Menschenrechtsorganisationen verurteilen, wie das Militär seine Repressionen auch auf soziale Netzwerke wie Facebook ausweite. Im November seien mindestens sechs Menschen für die Verbreitung von Satire auf Facebook verhaftet und verurteilt worden.
+++ Neue Neonazi-Satire-Serie im ZDF: „Familie Braun“
Schön, dass ich das auch mal erfahre: Ab Februar 2016 wird es im ZDF eine neue „Dramedy“ (Wörter gibt’s!) rund um die Freundschaft zweier Neonazis starten: Familie Braun. Schreibt zum Beispiel auch Quotenmeter. Das Novum wird direkt nach der heute-show ausgestrahlt. Die fünf Minuten (!) Sendelänge werden ja wohl noch drin liegen? Quasi Satire to go: acht Episoden à fünf Minuten.
Mehr Details:
Für die Produktion zeichnete das Formatlabor ZDF/Quantum und die Redaktion Das kleine Fernsehspiel verantwortlich. Edin Hasanovic, Vincent Krüger und Nomie Laine Tucker übernehmen die Hauptrollen. Regie führt Maurice Hübner nach einem Buch von Manuel Meimberg. Neben dem Hauptcast sind einige bekannte YouTuber in kleinen Gastrollen zu sehen, beispielsweise Florian Mundt, Max Krüger, Fabian Riek, Steven Schuto, Trung Dang Duc oder Florian Balke.
(Quotenmeter 29.12.2015: „Familie Braun darf nach der heute-show dran“)
DWDL und TV.Wunschliste wissen es auch.
+++ Offtopic: Albrecht Müller knapp hinter Ken Jebsen, aber vor Jürgen Elsässer
Ehrlich-Herrlichkeit zum Jahresende: Der Hetzblog Propagandaschau kürt die „Aufklärer des Jahres“. Und die QuerFrontSeiten extrahieren und kommentieren:
Verdient steht Albrecht Müller (NachDenkSeiten) nun neben „Querfront-Figuren“ wie Ken Jebsen, Udo Ulfkotte, Jürgen Elsässer, Christoph Hoerstel und Gerhard Wisnewski.
Ken Jebsen – Albrecht Müllers Allianz-Partner – thront auf Platz 1 der „Aufklärer des Jahres“… […]
Tja, wie man sich bettet, so liegt man…
(QuerFrontSeiten 29.12.2015: „Albrecht Müller (NachDenkSeiten) unter den TOP TEN der Propagandaschau-Wahl ‚Aufklärer des Jahres‘“)
Wie den Kommentaren auf Propagandaschau-Watchblog zu entnehmen ist, sei auch die Kabarettsendung Die Anstalt zum „Aufklärer des Jahres“ angedacht gewesen.
Und wer den Hass-Blog Propagandaschau für einen Nebenkriegsschauplatz hält, sollte sich einmal diesen Screen einer Google-Suche anschauen!