TS77/15: KC Streichel + Qualfrage + Guignols Sieg + Lucke-Mimimi

+++ Satiriker nehmen die österreichische Partei FPÖ aufs Korn
Der subversive Erfolg diverser Facebook-Accounts, die sich über den satirisch instrumentalisierten „Wert“ <Tier> mit Rechtsextremismus auseinandersetzen, war auch Thema in TS72/15 („Faschistoide Tierfreunde“). Erneut sorgt diesbezüglich der österreichische Account Hunde raus aus Österreich (HRAÖ) für Furore und mediale Berichterstattung. Die Salzburger Nachrichten berichten von den Attacken der Satiriker gegen die rechtspopulistische FPÖ. Der Zeitung ist es auch gelungen, mit den anonymen Betreibern zu sprechen, die ihr Konzept erklären. Inzwischen hat die HRAÖ-Seite nämlich einen speziell auf den FPÖ-Parteivorsitzenden HC Strache anspielenden Ableger produziert, der sich auch schon wieder über rund 14.000 Likes freut: KC Streichel – der Einzige, den man noch wählen kann


+++ Die Qualfrage in der Stuttgarter Staatsgalerie am aufgehängten Beispiel
Mal wieder die Qualfrage Nummer 1: Was darf Satire? Zur Erörterung derselben trafen sich die Experten dieses Mal in der Stuttgarter Staatsgalerie, was immerhin den Vorteil bot, das Thema am aufgehängten Objekt zu diskutieren: diverse karikaturistische Originale und seltene Exponate, die ihren Zeichnern juristische Verfolgung eingebracht haben. Die Ausstellung Karikaur Presse Freiheit – Honoré Daumier und die französische Bildsatire  wurde in Reaktion auf die Pariser Anschläge konzipiert.  Ein a-u-s-f-ü-h-r-l-i-c-h-e-r Artikel zur Veranstaltung und Podiumsdiskussion (Longtext!) hier.


+++ "Zeit-online"-Satire (?): Warum mag jeder Geld?
Zeit-online stellt eine Video-Satire zu der Frage Warum mag jeder Geld? ins Netz. Wenn es Leser gibt, der dieser Redaktion bitten den Witz erklären oder mindestens das behauptete satirische Potenzial erschließen?


+++ Frankreich  und die Guignols: „Das Gemeinwesen braucht Satire“
Satire ist den Franzosen besonders nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo heilig. Deshalb war es vielleicht nicht die ganz gute Idee des Medienmonguls und Chef des Bezahl-Fernsehsenders Canal+,  Vincent Bolloré, die Satire-Sendung mit den bekannten Gummipuppen Les Guignols de l’Info ("Kasperltheater der Nachrichten") absetzen zu wollen. Nach Bekanntwerden seiner Pläne brach in Frankreich ein Sturm der Entrüstung los. 30.000 Fans unterzeichneten binnen weniger Tage einen Solidaritätsaufruf. Die Frankfurter Rundschau verweist in ihrem Bericht auf die in Frankreich herrschende Überzeugung, dass das Gemeinwesen die Satire brauche.


 


+++ "extra3": Mimimi reloaded für Bernd Lucke

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