PB6: Die Bundespressekonferenz in der Intensivstation

„Pressebondage“ auf kommunalpolitischer Ebene verläuft auf dem Technikniveau des Neandertalers: Keule über die Omme d. h. einfach keine Antwort.

Wie viel technisches bzw. sprachliches Entwicklungspotential in dieser hohen Kunst des Ad-absurdum-Führens von „Presseinformation“ steckt, zeigt jede Woche die Bundespressekonferenz (BPK). Ich bin ein regelmäßiger Zuschauer dieser. Und immer wieder steht mir der Mund offen ob der rhetorischen Exzellenz, mit der die Pressesprecher der verschiedenen Ministerien den Fragen der Journalisten antworten, ohne irgendeine Auskunft zu geben.

Wer sich als Junger oder Naiver oder Desinteressierter für die BPK interessiert, ist bei dem YouTuber Tilo Jung und seinem gleichnamigen Kanal – Jung & Naiv – bestens aufgehoben (interessantes Jung-Interview). Jung, innerhalb der BPK aufgrund seiner pointierten Fragen als Enfant terrible gefürchtet,  dokumentiert jede einzelne dieser doch sehr aufschlussreichen Veranstaltungen.

Die finale satirische Bearbeitung des BPK-Phänomens Antworten-ohne-Auskunft hat jetzt das NDR-Satire-Magazin Intensivstation hervorgebracht. Das fiktive satirische Setting: Ein Bewerber um die Stelle als Regierungssprecher wird in der BPK befragt. Dabei gibt er weder seinen Namen preis noch bestätigt er überhaupt, dass es sich um eine Bewerbung handelt.

Ja, genau so laufen die Pressekonferenzen dort in der Regel ab! Bitte hören Sie selbst ab Sendeminute 00:35:42 hier (ca. 5 Minuten). Motto „Inhalte überwinden“ oder „Ich habe dazu ausführlich nichts gesagt. Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.“

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