TS100/15: Verbissene Reaktion + Volles Mittelmeer + Ken-Jebsen-Satire + Toilet Stories

+++ Solingen: Verbissene Reaktionen auf Satire über Oberbürgermeister-Kandidat Tim Kurzbach
Es gibt vielleicht aufregendere Themen in der bundesweiten Satire-Szene als den Oberbürgermeisterwahlkampf in Solingen. Dennoch fand SaSe diesen Text sehr vielsagend: In einem Kommentar beschäftigt sich der Redakteur des Solinger Boten mit den Leser-Reaktionen auf eine Satire zum Oberbürgermeister-Kandidaten Tim Kurzbach (SPD).  Leider ist die Ursprungssatire nicht verlinkt oder benannt. Aber die Kommentierung zeigt eindrücklich, wie wirkungsstark Satire besonders im politischen Wahlkampf auf Lokalebene rüberkommen kann. 


+++ "Eine Zeitung": Das Mittelmeer will keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen
So ist es (satire-)recht: maximaler Zynismus, der trotzdem hilflos den Realitäten hinterherhinkt. Der Satire-Blog Eine Zeitung fiktionalisiert den Hilfeschrei des Mittelmeers, es könne keine weiteren Flüchtlinge mehr aufnehmen.


+++ Gefunden: Ken-Jebsen-Satire
Die verschwurbelten Theorien eines Ken Jebsen kann man eigentlich nur satirisch behandeln. Da sich aber die politische Linke in weiten Teilen zum Fußvolk dieses in vielen Kommentaren als – meiner Meinung nach zutreffend – „Demagogen“ bezeichneten Viel- und Schnellsprech-Journalisten macht, fehlen bisher noch Satiriker und Kabarettisten in ausreichender Anzahl, die sich mit dem brodelnden Wahnwichtel-Output kreativ-enthüllend auseinandersetzen.  Unsere Kabarett-Elite ist diesbezüglich gebunden durch die organisatorische Klammerung in Denkfunk.de mit personeller und sonstiger Nähe zu den NachDenkSeiten, die wiederum Jebsen unkritisch  verlinken.
Einen vielversprechenden Ansatz in Richtung der satirischen Bearbeitung von  Jebsen-Output liefert der Facebook-Account A Jebsen a day keeps enlightenment away.  Dort macht(e?) man sich die Mühe, Jebsen-Aussagen aus der Flut der KenFM-Videos zu transkribieren. Losgelöst vom Sprecher enthüllt sich der Un- und Schwachsinn der Äußerungen gnadenlos und wird häufig mit vielsagenden Bildern kommentiert. Der Account ist noch jung (erster Eintrag Juni 2015) und hat bisher nur wenige Likes, was eher für ihn spricht!
In diesem Kontext zu erwähnen ist der lesenswerte ZEIT-Artikel Verschwörungstheorien Der ganz eigene Wahnsinn vom Wochenende.


+++ „Toilet Stories“ – großartig gespielter Episodenfilm ist bitterböse Satire
Mit einer lobenden, ja fast enthusiastischen Filmkritik begleitet das Hamburger Abendblatt den Kinostart  das Debütfilms Toilet Stories von Sören Hüper und Christian Prettin.  Der Film werde als „Komödie“ beworben. Es handele sich aber um eine bitterböse Satire. Dem Zuschauer bleibe das Lachen im Halse stecken. Erzählt werden fünf Geschichten, die sich den Handlungsort teilen: eine öffentliche Toilette. Der Episodenfilm sei „großartig gespielt“. Weiterer Bericht im Focus. Hier die Webseite zum Film. Nähe Infos und Details bei filmstarts und moviepilot.

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