Ich werfe meine Redaktionsagenda einmal kurz über den Haufen und zäume das Pferd von hinten auf. Vergangene Woche war ich bei einer Veranstaltung der Vollprofis von Bürger für Überlingen plus (BÜB+). Dazu soll es noch einen separaten Artikel geben. BÜB+ betreibt auch einen Internet-Blog – und zwar hochprofessionell! Verantwortlich dafür zeichnet Dirk Diestel. Dessen publizistische Professionalität kommt nicht von ungefähr. Unter anderem hat er 25 Jahre als Bildjournalist für den Südkurier gearbeitet. Redaktionelle Arbeiten, publizistische Grundsätze und Presserecht sind ihm vertraut. Das merkt man dem Blog dann auch wohltuend an.
Bei dem extrem gut besuchten BÜB+Treffen vom 29. Januar 2019 wurde die Überlingen Stadtratsitzung vom 30. Januar 2019 unter der souveränen und informativen Moderation von Stadtrat Roland Biniossek (DIE LINKE; ab 20.02.2019 offiziell für BÜB+) vorbereitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wurde auf dem BÜB+-Blog entsprechend unter der Überschrift „Bürger fragen im Gemeinderat“ akribisch und sachlich veröffentlicht. Wie es sich für einen professionellen und leserfreundlichen Blog gehört, ist der Beitrag selbstverständlich auch direkt verlinkbar: so!
In der Versammlung wurde von einigen Teilnehmern kritisiert, dass solche Bürgerstimmen in der standardmäßigen Südkurier-Berichterstattung in der Regel nicht vorkämen. Zu der entsprechenden Gemeinderatssitzung gibt es drei Südkurier-Artikel (eins, zwei, drei), die allesamt hinter der Bezahlschranke liegen. So lässt sich (für mich) nicht überprüfen, ob der Pressemonopolist diese wichtigen demokratischen Beteiligungsbelege ebenfalls ordnungsgemäß übermittelt hat.
Für die Überlinger ist das ohnehin gleichgültig, denn sie können aktive Bürgerbeteiligung auf jeden Fall auf dem BÜB+-Blog nachlesen! Und das mit Genuss, direkt verlinkt, ohne Zeilenabbruch etc.
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Politik im Grossen wie im Kleinen, da sind sie sich alle einig.
klüngelwirtschaft
Deshalb finde ich es gut, dass büb+ den Start wagt und für den nächsten Stadtrat kandidieren wird.
Ein Anflug von mehr Bürokratie