TS111/15: Selbstdarstellungspektakel + Zwischentöne + Bestellung + Selfie-Darsteller +

+++ Eigene Kolumne für Serdar Somuncu in „WirtschaftsWoche“
Per Pressemitteilung verlautbart die WirtschaftsWoche, dass der Kabarettist Serdar Somuncu ab sofort (04.09.15) in der neuen Kolumne „Klatschspalte“ in regelmäßigen Abständen über gesellschaftliche, politische und ökonomische Trends, die ihn beschäftigen, schreibe. Er setze sich dabei auf satirisch-unterhaltsame Weise mit aktuellen Themen auseinander und nehme kein Blatt vor den Mund.
Den Auftakt mit dem Titel Das ist so typisch deutsch bildet Somuncus Kritik an der Flüchtlingsdebatte und darüber, wie die Anteilnahme am Schicksal der Flüchtlinge in ein Selbstdarstellungsspektakel ausarte. 


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Zwischentöne in einer Dieter-Nuhr-Theaterkritik

Theaterkritiken zu Auftritten der Kabarettisten bundesweit schaffen es in der Regel nicht in den SaSe-TagesSenf. An der Besprechung eines Auftritts von Dieter Nuhr im Remscheider Generalanzeiger jedoch lassen gewisse Zwischentöne aufhorchen, die der Chronistin zur Dokumentation zugereicht seien. Zu danken etwa ist der Autorin Martina Hoga für die SaSe-konforme Geißelung der nach unten gerichteten sprachlichen Stilebene einzelner Kabarettisten: „So begab sich der Comedian, wie – leider – so viele seiner Kollegen, auf die F-Wort-Ebene“ (Quelle). Nuhrs Zoff mit Bushido scheint eine posttraumatische Belastungsverbitterung bei ihm ausgelöst zu haben, denn: „Er habe seinen Zenit erreicht und überlegt, ob er überhaupt ein neues Programm schreiben solle, berichtete Dieter Nuhr dem erstaunten Publikum. ‚Ich habe es in ein Album von Bushido geschafft‘, löste Nuhr auf und versuchte sich daran, ‚zurück zu dissen‘, was in Rapper-Fachkreisen als Höflichkeit gelte.“ Hoga notiert des Weiteren, Dieter Nuhr habe sich von den Stammtischen der Republik distanziert.
Senf: Tatsächlich? Da würde SaSe zum Abwarten raten wollen … bis zum nächsten Fernsehauftritt Nuhrs!


+++ Native Advertising bei „Die Tagespresse“: Satire auf Bestellung
Fritz Jergisch
, 24 Jahre, Volkswirt, betreibt das sehr erfolgreiche österreichische Satireportal Die Tagespresse mit, so behauptet es ein Artikel von DiePresse.com, 1,2 Millionen Klicks im Monat. Jergisch könne inzwischen davon leben. Und das nicht nur wegen der Banner-Werbung, sondern mit Native Advertising, also bezahlten Artikeln, die auch als solche gekennzeichnet sind, aber als redaktionelle Artikel aufbereitet und platziert sind. Wie das (für das „uneigentliche Schreiben“) funktioniert, wird an einer Satire über, von und für IKEA demonstriert. Und hier ein weiteres Beispiel.
Senf: Beweisen kann ich das nicht, aber das hat Die Tagespresse bei SaSe abgekupfert, die Werbekunden schon länger Nämliches anbietet! Man denke nur an die häufige Denkfunk-Werbung! Obwohl: Bezahlt hat Denkfunk das bisher noch nicht …

+++ Satire Qualitäten: Spott über Selfie-Darsteller
NEIN, es geht nicht SCHON WIEDER um Denkfunk! Selfie-Darsteller gibt es auch noch andernorts. Zum Beispiel auf Instagram. Eine amerikanische Fotografin kritisiert den „Sociality-Trend“ bei vor allem jungen amerikanischen Frauen, sich mit den immer gleichen Selfies vor stereotyper Landschaftskulisse mit nämlichen Bildunterschriften als naturverbunden, authentisch und global zu inszenieren. Dazu nutzt sie eine Barbie-Puppe, die sie vor den Klischee-Kulissen fotografiert und mit den entsprechenden Bildunterschriften versieht. Ein einführender Bericht mit vielen Bildbeispielen auf Meedia.

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