Die Frau hat ein Tempo drauf! Unschlagbar. Da komme ich mit dem Besenfen nicht mehr hinterher. Gerade erst habe ich einen TagesSenf zu den Staatsnagern – das sind Holocaust- und Klimawandel-Leugner-Klone – verfasst, da haut die Heidelberger Rechtsanwältin Beate Bahner schon den nächsten Klops raus. Gestern erst hatte sie offiziell die „Corona-AUFERSTEHUNGS-Verordnung“ verkündet und erlassen. (Für die Atheisten unter den SaSe-Lesern: Bitte beachten Sie den nicht satirischen blasphemischen Teil dieser Verordnung ausgerechnet an Ostern!) Diese Verordnung ist aber heute schon wieder nicht mehr auf der Bahner-Webseite zu finden? Sie wird aber auch hier bezeugt.
By the way: Wie schnell selbst erfahrene Journalisten in die wirklich gut getarnte Falle von solchen Staatsnagern tappen, belegt ein erfrischend ehrliches Statement der Redaktion der Rote Fahne News (also ganzganzganz links). Denen muss es ähnlich ergangen sein wie der Kollegin Elke Krieg und mir, die wir beide von den ersten Bahner-Meldungen und -Links komplett verunsichert waren. Heute erklärt die rf-Redaktion:
Die Redaktion hat den gestern veröffentlichten Artikel „Normenkontrollklage gegen die Corona-Verordnung Baden-Württemberg“ zurückgezogen. Er dokumentierte eine Pressemitteilung von Beate Bahner, Fachanwältin für Medizinrecht aus Heidelberg. Die dokumentierten Auszüge enthielten durchaus berechtigte Kritiken an den Corona-Verordnungen der Bundesländer. Es gab mittlerweile Hinweise von Lesern, dass Beate Bahner zweifelhafte bis reaktionäre Standpunkte vertritt. Unter anderem unterstützt sie die Forderung nach „Herdenimmunisierung“ und wendet sich selbst gegen berechtigte vorübergehende Betriebsschließungen zum Schutz vor der Pandemie. Diese Standpunkte werden auch von der ultrareaktionären, faschistoiden AfD geteilt. Wir entschuldigen uns für die ungenügende Recherche und Verifizierung, bitten aber auch unsere Korrespondenten um gründlichere Prüfung solcher Sachverhalte.
(Rote Fahne News 13.04.2020: „Artikel zur Normenkontrollklage zurückgezogen“; Hervorhebg. K. B.)
Was auch uns irritierte, war eben gerade die „durchaus berechtigte Kritik an den Corona-Verordnungen der Bundesländer“, die in Bahners Eilantrag an das Bundesverfassungsgericht zum Ausdruck kam.
Lerne: Kritik kann durchaus berechtigt sein, ohne dass diese Berechtigung den Kritiker legitimiert!
Inzwischen ist zu fragen, wann Staatsschutz, Kripo und Behörden diesem üblen Spiel der staatsnagenden Beate Bahner endlich ein Ende bereiten? Denn inzwischen findet sich schon wieder ein neuer Aufruf auf der Bahner-Seite (Quelle nicht hyperlinkbar, da vermutlich eine Straftat), in dem die Bürger dazu aufgefordert werden, ihre Häuser zu verlassen und sich draußen mit Freunden zu treffen, gemeinsame Picknicks zu machen, sich zu umarmen und auch auch sonst die Körpersäfte auf jede erdenkliche Art und Weise untereinander auszutauschen.
Ganz geschickt dabei: Der heutige Aufruf erscheint direkt mit Anklicken der (vorherigen) Startseite von www.beatebahner.de. Er titelt: „<Shutdown beenden> leicht gemacht: In wenigen Schritten zurück zur Freiheit“. Der – angeblich vergangene – Shutdown wird als Horrorfilm metaphorisiert, der nun vorüber sei.
Sucht Euch für Euer Picknick den allerschönsten Platz, den Ihr finden könnt, auch wenn Ihr nicht die einzigen dort seid. In diesem Fall rutscht einfach alle ganz eng zusammen und teilt Euch die leckeren Sachen, die Ihr mitgebracht habt.
Und dann esst und trinkt gemeinsam, erzählt Euch die besten Witze, seid albern und lacht wie verrückt miteinander! Das ist das beste Mittel gegen Schockstarre!
Und dann fallt Euch alle in die Arme und haltet Euch fest – ganz lange, ganz fest. Wir brauchen das jetzt dringend, denn die meisten von uns hat dieser Horrorfilm zutiefst erschüttert und entsetzt.
(Website der Rechtsanwältin Beate Bahner am 13.04.2020: „<Shutdown beenden> leicht gemacht: In wenigen Schritten zurück zur Freiheit“; Hervorhebg. K. B.)
Bahner selbst wird an diesen fröhlich infektiösen Feierlichkeiten mit den danach zu erwartenden Leichenbergern allerdings nicht teilhaben. Denn sie wird von Polizei-Hubschraubern verfolgt:
Und falls Ihr mögt, dann sehen und hören wir uns gerne wieder, allerdings frühestens im Mai. Denn ich mache jetzt mal meinen eigenen „Shutdown“, um mich ein paar Wochen zu erholen. Es ist nämlich ein weiterer Schock, wenn man plötzlich merkt, dass der lauteste Polizeihelikopter aller Zeiten hinter einem selbst her ist. Es kann also schon ein Weilchen dauern, bis ich keine Angst mehr habe vor Helikoptergeräuschen. Daher werde ich jetzt auch keine Emails mehr beantworten und auch nicht ans Telefon gehen und auch keine neuen Mandate annehmen. Ich weiß, dass Ihr das gut versteht und respektiert, vielen Dank an Euch alle!
(ibid.)
Derweil Beate Bahner mit menschenverachtenden Methoden versucht, die erstrebte Herdenimmunität für das Sars-CoV-2-Virus in Deutschland im Handkehrum zu bewältigen, rätseln so angesehene Zeitungsredaktionen wie die der New York Times und des Guardian zu der Frage, wie die Bundesrepublik Deutschland es schaffe, so wenige Corona-Leichen zu produzieren (Quelle).
Wem nach seriös-konstruktiver Kritik an den Corona-Verordnungen der Sinn steht, ohne gleich die Leichenberge zu erhöhen, hier ein ermutigend kritischer Gastbeitrag von Jakob Augstein im Spiegel. Oder der Aufruf zum Widerstand von Gabor Steingart.