+++ "Schwules Netzwerk NRW" ehrt Stephan Denzer für die "heute-show"
Die "Kompassnadel" ist eine Auszeichnung des Schwules-Netzwerk NRW für besonderes Engagement im Ringen um eine offene Gesellschaft. Im Rahmen des Kölner Christopher Street Day wurde Stephan Denzer, Teamleiter Kabarett und Comedy beim ZDF, für die heute-show geehrt: "‘Die Heute-Show wird ausgezeichnet für das stetige Entlarven homo- und transphober Hetzer und Verleumder, eine Haltung, die so subversiv wie publikumswirksam ist‘, sagte der Netzwerk-Vorsitzende Steffen Schwab“ (Quelle; gesamte Laudatio). Da die heute-show schon mehrfach ausgezeichnet wurde, hob Denzer selbst diese Auszeichnung als eine Anerkennung der politischen und gesellschaftlichen Bedeutung der Sendung hervor.
+++ "Tagesspiegel": Brillantes Feature über "Charlie Hebdo"
Aus der aktuellen Reihe der Themenbearbeitung <Charlie Hebdo> durch die großen Zeitungen sticht das Feature Nach den Anschlägen von Paris: „Charlie Hebdo“ und das kaputte Frankreich von Mohamed Amjahid wohltuend heraus. Es beginnt mit einem Porträt der Charlie-Hebdo-Reporterin Zineb El Rhazoui, der am schärfsten bewachten Journalistin der Welt, die dauerhaft unter Personenschutz stehe. Amjahid gelingt ein pulsierendes Bild der Unbeugsamen mit dem befremdlichen Glaubenssatz „Ich verteidige die Werte der Republik – und zwar an vorderster Front“. Dieser kämpferischen Überzeugung begegnet der Journalist dann auch bei weiteren Gesprächen mit Charlie-Hebdo-Verantwortlichen wie dem Chefredakteur Gérard Biard …. sowie gleichfalls bei den Kritikern des Satiremagazins wie etwa dem konservativen Le-Figaro-Kolumnisten Ivan Rioufol.
Der brillante Artikel sagt mehr über die politische und gesellschaftliche Situation in Frankreich, den ambivalenten Stellenwert der berühmten Satirezeitschrift und dem teilweise irritierenden Sendungsbewusstsein seiner Akteure aus als die oberflächlichen, pur an der Sensation andockenden Artikel der letzten Monate (Liste siehe TS71/15). Wie in TS74/15 gemeldet, existiert inzwischen auch eine deutsche Charlie-Hebdo-Webseite.
Das journalistische Nachwuchstalent Mohamed Amjahid ist Master of Arts der Politikwissenschaften und arbeitet als Volontär beim Tagesspiegel.
+++ Literaturkritik.de: "Juristische Benennungsmacht“ contra Satire
Albrecht Götz von Olenhusen, Honorarprofessor für Medienrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Lehrbeauftragter der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, beschäftigt sich in dem Artikel Satire, Parodie, das ewige Recht und andere Unglücksfälle: Zur Problematik der juristischer Begriffsbestimmungen im Feld der Literatur genau damit! Am Beispiele konkreter Rechtsstreitigkeiten aus dem Bereich Satire und Parodie stellt er die derzeit angewandten juristischen Verfahren vor, zur Diskussion und in Frage. Es gehöre zu den schwierigsten juristischen Operationen, die Aussagen von Satiren zu erfassen.
+++ NDR-Kulturjournal über die Neonazi-Satire “Heil”
Der NDR beschäftigte sich im Kulturjournal am 6. Juli 2015 mit der Neonazi-Satire Heil von Regisseur Dietrich Brüggemann (siehe auch TS64/15). Darin spricht Andreas Lueg mit dem Darsteller Benno Führmann (als Deutschnationaler Sven Stanislawski). Die bekannte Eingangsfrage, ob man Witze über Neonazis machen dürfe, wird vorbehaltlos bejaht; übrigens auch in den Leserkommentaren auf der NDR-Seite zum Film.