+++ Zugespitzt – Der satirische Monatsrückblick von Max Uthoff
Das Hauptereignis des Monats Juli 2015: der Tod der Demokratie. Im satirischen Monatsrückblick bei Radio Bayern2 ordnet Max Uthoff diesen pointiert zwischen Ursache und Wirkung ein. Er enthüllt dabei auch die manipulative offizielle Sprachverwendung wie zum Beispiel „Rettung“. Und er verweist auf die Vorteile der Griechenland-Katastrophe für Deutschland, jetzt wieder über eine Kolonie zu verfügen. Auch die Streichelszene Angela Merkel – palästinensisches Flüchtlingsmädchen greift Uthoff auf und überbringt eine ganz elementare Botschaft: Das Leben IST ein Ponyhof!
Hör-Pflicht!
+++ Dieter Nuhr in der NDR-Talkshow
Der Schlagzeilen-König der vergangenen Wochen war am 24. Juli 2015 zu Gast in der NDR-Talkshow: Dieter Nuhr. Mit vielen Pointen gewürzt, berichtete er aus seinem Leben. Das Streitthema Shitstorm kam nicht zur Sprache.
Eine TV-Kurzkritik (möglicherweise zu diesem Auftritt?) gibt es in Neues Deutschland, liegt aber hinter eine PayWall.
+++ Die PARTEI: Soll Martin Sonneborn wirklich gestürzt werden?
Der Artikel in der Frankfurter Rundschau ist nicht als Satire gekennzeichnet. Skepsis jedoch ist angebracht: Leo Fischer, Ex-Titanic-Chefredakteur und Mitglied des Bundesvorstands der Satire-Partei DIE PARTEI, kündigt für den nächsten Bundesparteitag am 3. Oktober in Frankfurt seine Gegenkandidatur für das Amt des Parteivorsitzenden an. Die Kritik am amtierenden Parteichef Martin Sonneborn ist umfassend und hat viel mit Geld zu tun. Unter anderem geht es um das gut dotierte Mandat als Europaparlamentarier. Zunächst hatte Sonneborn dafür Rotation versprochen, um auch andere Parteimitglieder an dem üppigen Geldsegen partizipieren zu lassen. Diese Ankündigung sei mit Hinweis auf juristische Hürden zurückgenommen worden. Fischer sagt, der Parteijurist hätte aber dazu ermuntert, es darauf ankommen zu lassen.
Sonneborn agiere total abgehoben, die Parteimitglieder kämen nicht mehr an ihn heran. Er habe handverlesene Mitarbeiter um sich geschart. Im Sinne eines Wechsels an der Parteispitze hat Leo Fischer die „Chance 5000“ ins Leben gerufen. Der FR-Artikel endet mit: „Fischer lässt noch wissen, dass er menschlich enttäuscht sei. Mittlerweile habe nichts mehr, was Sonneborn mache, etwas mit der "PARTEI" zu tun. Es scheint als sei die Satire-Partei vollends in der Realität angekommen“ (Quelle). Wer die „Testimonials“ auf Chance 5000 liest, wird skeptisch. Das Ganze könnte auch ein Coup sein, um durch angebliche innerparteiliche Querelen in die Schlagzeilen zu geraten. Abwarten! Auch die taz berichtet und interviewt Leo Fischer.
Jan Böhmermann jedenfalls wägt schon einmal ab und diskutiert mit Leo Fischer auf Twitter die materiellen Vor- und Nachteile beider Kandidaten.
Der Oberbürgermeister-Wahlkampf in Essen läuft davon unbeeinträchtigt weiter.
+++ Griechen-Cartoon der Uni Greifswald macht Ärger
So, da sind wir wieder: an den Grenzen der Satire. Studenten der Uni Greifswald testen diese mal wieder aus. Im Moritz.Magazin erschien ein Cartoon, in dem ein Wissenschaftler einen Griechen erschaffen will, der Steuern zahlt. Das Experiment misslingt. Dafür kommt ein Rumäne heraus, der arbeitet. Die Reaktionen zum Beispiel auf Twitter sind heftig. Unter anderem wird die Exmatrikulation der verantwortlichen Studenten gefordert. Oder unverbrämter: „rassistische Kackscheiße im Geiste des Chauvinismus“. Inzwischen ist die Redaktion des Magazins zurückgerudert. Berichterstattung Süddeutsche.