HInfo10: 1.000-Kühe-Stall Ostrach: Ehemaliger TWS-Aufsichtsrat appelliert an Minister Manfred Lucha und TWS-Aufsichtsratkollegen

Claus Raach, ehemalige Gemeinderat der GRÜNEN in Weingarten, ist auch ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrats der Technischen Werke Schussental (TWS). Die TWS sind Kooperationspartner der Agrogasanlage Energiepark Hahnennest (EPH) in Ostrach, Landkreis Sigmaringen. Die Landwirte, die hinter der EPH stehen, betreiben jetzt schon Massentierhaltung. Diese Massentierhaltung soll in Zukunft massiv ausgedehnt werden. Im Ortsteil Hahnennest von Ostrach ist der Bau eines 1.000-Kühe-Stalls geplant.

Die TWS und deren Verknüpfung mit diesem Massentierhaltungsprojekt sind Thema dieses SaSe-Artikels. Dass die TWS jetzt mit Massentierhaltung etwas zu tun haben, hat Claus Raach erst durch meinen gestrigen Artikel erfahren.

In Reaktion auf diese aktuelle Information über die Geschäfte der TWS, zu deren ehemaligen Aufsichtsräten etwa auch Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration der Landesregierung Baden-Württemberg, gehört, hat Claus Raach einen Brief an Minister Manfred Lucha, an seine ehemaligen und die aktuellen Aufsichtsratskollegen sowie an die Presse geschrieben.

Mit freundlicher Genehmigung von Claus Raach darf SatireSenf diesen Brief veröffentlichen:
*

Sehr geehrter Herr Minister Lucha (d.h. ehem. TWS-Aufsichtsratsmitglied),
sehr geehrte Oberbürgermeister,
sehr geehrte TWS-Aufsichtsräte,
sehr geehrte Stadträte,
sehr geehrte Pressevertreter,

aktuell berichten die Medien deutschlandweit von den steigenden Belastungen unseres Trinkwassers durch Gülle bzw. Nitat sowie über die prognostizierten, steigenden Preise des Trinkwassers durch die Landwirtschaft (vgl. unten angehängte Links).

Die TWS als unser Wasserversorger geht jedoch einen anderen Weg und unterstützt auf der ländlichen Schwäbischen Alb (Kreis Sigmaringen) einen Bau bzw. die Planung eines Kuhstalls mit 1000 Kühen!!!

Als „auf der Alb“ aufgewachsener Bauernsohn (Kreis Reutlingen) hatten wir im Vollerwerb als Familienbetrieb bis 1987 ca. 20 Kühe im Stall. 1000 Kühe sind das 50-zig-Fache!

So frage ich als Bürger von Weingarten an:

  1. Wie soll die Gülle von 1000 Kühen in Ostrach umweltschonend und ohne Nachteile für das Trinkwasser bzw. Grundwasser auch unter Berücksichtigung einer energetischen Verwertung in den Kreislauf der Natur integriert werden?
  2. Ist die TWS-Unterstützung eines 1000-Kühe-Stalls in einem sehr dünn besiedelten, ländlichen Gebiet „das Richtige tun“?

Besten Dank für Ihre Mühe.

Alles Gute

Claus Raach
(ehemaliger grüner TWS-Aufsichtsrat)

P.S.: Vom Tierschutz mal ganz zu schweigen, was das bedeutet 1000 Kühe zu halten bzw. industriell zu „bewirtschaften“ … D.h., ist das auch „das Richtige tun“ in Sachen Tierschutz?

*Dem Schreiben sind von Claus Raach noch folgende Links beigefügt:

+ Versorger warnen vor steigenden Trinkwasserpreisen 
+ TWS – Starke Partnerschaft für Grundwasser 
+ Pressemitteilung gegen den gewerblichen 1000-Kühe-Stall in Ostrach-Hahnennest | Kreisverband Sigmaringen

Bisher erschienene SaSe-Beiträge zum Thema 1.000-Kühe-Stall in Ostrach:

+ HInfo8: Mehr als 30.000 Unterschriften gegen den Mega-Kuhstall in Ostrach
+ TS03/17: Zu unterschreitende Grenzwerte nicht nur bei Dieselautos
+ HInfo9: 1.000-Kühe-Stall und die Technischen Werke Schussental: Massentierhaltung, wenn sie denn genehmigt

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