+++ „Datteltäter“ reagieren auf Hasskommentare
Es gibt ein neues Label: „Satire-Kalifat“. Gefunden bei bento. Dort wird über die Reaktion der muslimischen Satiriker bei Datteltäter auf die Hasskommentare berichtet, welche sich auf der Facebook-Seite der Truppe ansammeln. Counter-Speech mit Engagement und Pfiff.
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Senf: So wichtig und so ernst das Thema ist, so muss doch an dieser Stelle und als Kommentar zum Video (und auch aus Fairness gegenüber D(d)enkfunk) konstatiert werden, dass diese Künstler ebenfalls die Satireschiene verlassen und wenn nicht in die Moralpredigt verfallen, dann doch dem Appell und der unverfremdeten (und mithin satirefreien) Schilderung von Zuständen. Mit diesen Darstellungsformen der moralischen Empörung allerdings wird das Land derzeit nachgerade geflutet. Hoffentlich kommen diese hoffnungsvollen Künstler wieder von der fatalen Prediger-Appell-Schiene runter!
+++“2gewinnt“ – das österreichische Pendant zu Serdar Somuncu?
„Derbe Geschmacklosigkeiten“ und „wüste Publikumsbeschimpfungen“ sind in der deutschen Kabarettszene das Geschäft von Serdar Somuncu (Beispiel). In Österreich wird diese verzichtbare Rolle von dem Satiriker-Duo 2gewinnt (David Haller und Homajon Sefat) übernommen. Anlässlich ihres neuen Programms „Schmusen“ hat Kabarett.at ein Interview mit den beiden Hassisten geführt.
+++ Till Reiners bei „Master of the Uni-Vers“ in Regensburg
Die Poetry-Slam-Szene gebiert (auch) den Satire-Nachwuchs. Die für den Prix Pantheon 2016 nominierten Künstler Hazel Brugger und Jan Philipp Zymny etwa kommen aus diesem Habitat. Die Mittelbayerische (Zeitung) bespricht die Neuauflage von Master of the Uni-Vers, das erfolgreiche bayerische Poetry-Slam-Festival in Regensburg im April 2016. Dort wird auch Till Reiners auftreten, von dem behauptet wird, er habe mehr Kabarettpreise gewonnen als es gibt. (Was klar gegen die Kabarettpreise spricht, denn Reiners ist im Vergleich mit anderen Nervensägen der Kabarett-Szene viel zu selten im Fernsehen zu sehen.)
Am 19. April stehen die Größen des Wortsports auf der Bühne des Audimax: Lisa Eckhart aus Österreich, Till Reiners aus Berlin, Team Interrobang aus der Schweiz, Andy Strauß aus Münster, Kaleb Erdmann aus Frankfurt, Jason Bartsch aus Bochum sowie Pascal Simon und Sheila Glück aus Regensburg.
(Mittelbayerische 25.01.2016: „Poetry Slam geht in neue Runde“)
Appetithäppchen:
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Übrigens gibt es in dieser Szene sogar … Frauen: Lisa Eckhardt
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Hauptsächlich aber Männer:
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+++ Satire-Partei streitet mit Wahlleiterin
Baden-Württemberg: Es sei zunächst ein Rätsel gewesen: Eine Partei wollte in Gefängnissen Unterstützer-Unterschriften für ihren Landtagskandidaten sammeln. Dann kam heraus, es war DIE PARTEI. Deren Ansinnen hatte eine Prüfung durch die Landeswahlleiterin ausgelöst. Über Einzelheiten eines Streits „mit ernstem Hintergrund“ berichtet die Stuttgarter Zeitung.
+++ Die Qualfrage in der bayerischen Provinz
Ach, du große Herrlichkeit: Wenn SaSe nicht darüber berichtet, geht der Welt dieser Vorgang womöglich verloren? Denn in den Räumlichkeiten der Volkshochschule in Ingolstadt (!) fanden sich einmal wieder „Experten“ zusammen, um die ewige Qualfrage zu quälen: Was darf Satire? Dieses Mal unter dem Label „christlich-islamischer Dialog“. Jetzt interessieren Sie sich natürlich für die Experten? Auf dieses Ihr Interesse setzen auch die Erbauer der Paywall beim Donaukurier!
+++ Christine Prayon: Kabarett gegen Klischees
Sie reist weiter durch das Land und begeistert dort mit ihrem Programm Die Diplom-Animatöse: Christine Prayon alias Birte Schneider (heute-show). Um diese zentrale Stütze der deutschen Kabarettszene wieder einmal thematisieren zu können, greife ich sogar auf eine Theaterkritik der Bietigheimer Zeitung zurück! Dort finden sich so sprachliche Perlen wie „expressionistische Weihen“.
Senf: Das Zutreffende und Angemessene dieser Kritik kann ich aus eigener Anschauung bestätigen!
+++ „Postillon“ hat jetzt „Faktillon“
Bento macht darauf aufmerksam: das neue Angebot von Deutschlands erfolgreichstem Satireblog Der Postillon: Faktillon. Dort endlich erfährt frau: „Würde man alle Katzen der Welt aufeinander stapeln, dann hätte man einen riesen Haufen Katzen“. Aber auch so lebenspraktische Hinweise wie „Wer sich beim Zwiebelschneiden in einem anderen Raum aufhält, muss nicht weinen.“