Wovon Bürgerrechtler in diesem Fall in Heiligenberg, in Langenargen oder in Uhldingen-Mühlhofen im Jahr 2019 im Hinblick auf presserechtlich einwandfreies Vorgehen nur träumen können, ist in Überlingen offensichtlich gar kein Problem. Dort war dem Südkurier bei einem ausführlichen Bericht über die „Aufstellungsversammlung“ der Wählerinitiative Bürger für Überlingen BÜB+ für die Kommunalwahlen 2019 ein nicht unwesentlicher Fehler bei der politischen Einordnung unterlaufen. Die BÜB+-Verantwortlichen haben den Autor Stefan Hilser sofort auf diesen Fehler aufmerksam gemacht.
Und was macht der Südkurier? Alles richtig: Die Online-Version des Berichts wurde entsprechend korrigiert. Und das auch noch für den Leser nachvollziehbar (wichtig!):
Hinweis der Redaktion: In einer ersten Fassung dieses Textes hatte es geheißen, dass BÜB+ ein Zusammenschluss von Linken und BÜB sei, doch legt BÜB+ Wert auf die Feststellung, dass das nicht der Fall sei, sondern man für alle Menschen offen sei, auch für Mitglieder anderer Parteien. Vereinsvorsitzender Diestel hat sogar die Sorge, dass einzelne Mitglieder nicht begeistert davon wären, mit der Linken in Zusammenhang gebracht zu werden (siehe weiter unten).
(Südkurier 21.02.2019: „Gemeinderatswahlen: BÜB+ hat mehr Bewerber als Listenplätze“)
Transparente Fehlerkultur im Einklang mit dem Pressekodex – geht also doch (beim Südkurier)?
Fragt sich nur, ob Überlingen auch in presserechtlicher Hinsicht dauerhaft als positiver Spezialfall vereinsamt oder ob sich zeitgemäße Publizistik mit einer ehrlichen und transparenten Fehlerkultur auch in den diversen Redaktionen – egal welchen Verlags – entlang des Sees und den angrenzenden Landkreisen durchsetzt?