TS165/15: „Netzfrauen“ ohne Quellen + Hirn auf Zunge + Blick auf Tapete + Karikaturist mit Mut

+++ „Netzfrauen“ werfen mit Nachgeburt um sich
Nein, das ist keine Offtopic-Meldung. Denn wer nachstehende Links liest, kugelt unter den Schreibtisch vor Lachen darüber, was diese Netzfrauen im Allgemeinen und Doro Schreier, deren Vorkämpferin im unantastbaren Range einer Mutter, im Besonderen schon in der Vergangenheit und vor ihrem Tchibo-Gate alles vom Stapel gelassen haben. SaSe entschuldigt sich bei seinen Lesern, diese Quelle fortgesetzter Erheiterung bisher vernachlässigt zu haben. Die Causa blubbert weiter. Zum Einstieg ins Thema empfiehlt sich TS163/15.

Jetzt tritt der Spiegelfechter noch einmal wohltuend nach: Die Netzfrauen und ich: das [sic!] wird nichts mehr. Diese Kritik ist deshalb bemerkenswert, weil der Autor des Nachtritts, Jörg Wellbrock alias Tom W. Wolf, zur D(d)enkfunk-Truppe gehört. Den Strippenzieher derer wiederum wird gelegentlich das protektive Verteilen von Maulkörben zum Netzfrauen-Schutz nachgesagt. Aber aus unbestätigten Quellen – nachgesagt.
Das Beste am Spiegelfechter-Artikel sind die im „Nachtrag“ verlinkten Beiträge. Zum Beispiel auf den Blog Franks Halbwissen: Die Netzfrauen und der Streisand-Effekt. Sowie der auch schon in der erwähnten SaSe-Tagesmeldung verkettete aktuelle Beitrag auf Graslutscher.

Aus dem Franks-Halbwissen-Artikel vom April ist zu erfahren, dass Doro Schreier auch zu der Truppe jener gehört, die anderen Bloggern zur Abwehr von Kritik mit Anwalt und Anzeige drohen. Am besten ist die Stelle mit Schreiers Berufung auf ihren Mutter-Status, der ihr offensichtlich besonderen Schutz gewähren soll! Im Anhang sind dann die wichtigsten Internetadressen für die Diskussion über diese bremsdefekte Mütter-Truppe zu finden.

Im Psiram-Forum übrigens gehört der Faden „Netzfrauen“ zu einem der meist gelesenen mit bisher 27.383 Aufrufen [Stand: 22.12.15]. Er umfasst bisher 576 Antworten auf knapp 40 Seiten! Dort auch findet sich diese zum SaSe-Blogthema rückkoppelnde Erkenntnis: „Solche Personen und Projekte haben ja auch einen nützlichen Effekt: sie zeigen recht deutlich auf, dass die sogenannte Empörungskultur eher unfreiwillige Realsatire ist […]“ (Quelle). Die Diskussion zur Tchibo-Fellpuschel-Affäre beginnt dort auf Seite 30 und umfasst allein jetzt schon knapp zehn Seiten!

Auch Lorenz Meyer bleibt zu den Netzfrauen kreativ, die sich, stöbern Sie im Psiram-Faden, zunehmend zur Satirevorlage entwickeln!

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Facebook Lorenz Meyer

Grafik: Facebook Lorenz Meyer

Der Volksverpetzer kürt die Hetzfrauen zu Der schlechteste Journalismus im Netz, was im Facebook-Netzfrauen-Faden (263 Kommentare!) von einem Poster als „lesenswerte Recherche zur Gesamtlage“ zusammengefasst wird.
Die FB-Gruppe Netzffrauen analysiert den journalistischen „Gehalt“ der alarmistischen Netzfrauen-Meldungen fortlaufend.
Die älteren Kritikrechte (in der Netzfrauen-Terminologie natürlich nicht „Kritik“, sondern „Shitstorm“!) allerdings hat die FB-Gruppe Netzmänner, die schon ein wenig länger am Thema dran ist. So lang, dass man bei anderen Kritikern auch den Eindruck gewinnen könnte, dass sie auf einen derzeit gut fahrenden Zug aufspringen …

Senf: Apropos Züge: Wann kommt der Denkfunk-Zug mal in Fahrt? Und was die (bisher überwiegend männlichen) Kritiker vermutlich aus gutem Grund unter den Tisch fallen lassen, weil Schreier hinter der berechtigten Kritik an Puschel-Gate ohnehin den Vernichtungsschlag der frauenvernichtenden Männerverschwörung wahnwichtelt, das ist der unerträgliche, widerliche und an dunkelste Zeiten erinnernde Mutterkult dieser Frauen. Der quillt aus zahlreichen ihrer Postings, dient zur Argumentation der eigenen Redlichkeit und gerinnt gelegentlich zum Faden. Das ist nicht ganz nebenbei auch ein Schlag ins Gesicht des modernen Feminismus, weil so ein großer Teil der Frauen (nicht Spät-, sonder Niegebärende) dadurch abgewertet wenn nicht gar ausgeschlossen werden. Noch dazu die weiseren!
Hoffentlich fällt mir dazu nicht noch eine Satire ein …


+++ Und noch einmal Jan Böhmermann: „Hirn auf Zunge“
Welch ein Diktum, was für ein unverwechselbares Etikett: „Hirn auf Zunge“ titelt eine Hommage von Jonas-Erik Schmidt bei dpa an den Satiriker, an dem in Deutschland zunehmend kein Weg mehr vorbei führt: Jan Böhmermann. Schmidt-O-Ton: „Er hat dem Jahr 2015 seinen Stempel aufgedrückt“. Wie er solches tat, lesen Sie hier.

Senf: Trage- und Konsumkomfort ist für mich Böhmermanns  Bescheidenheit und der Verzicht auf den dauererigierten moralischen Zeigefinger, der ihn von der satirisch-kabarettistischen Massenware abhebt. Keine Bescheidenheitspredigten à la Dieter Nuhr, kein Bessermenschengewese à la Denkfunk-Personal.


+++ Das Beste an Serdar Somuncus Jahresrückblick
Die Krisenhaftigkeit der Zeit zeigt sich meines Erachtens auch daran, dass Poster, die Kabarettisten und Satiriker kommentieren, mehr Humor und Perspektivwechsel beweisen als ihre Vorlagen. Kommentiert ein User auf der Facebook-Seite von Serdar Somuncu, der ein Vorab-Video seines Jahresrückblicks „Jetzt ist aber Schluss“ auf sat3 am 30. Dezember 2015 veröffentlicht hat: „Geile Tapeten“. Punktlandung!


+++ „Frankfurter Rundschau“ bespricht die ZDF-Jahresrückblicke

Apropos: Die schon leicht in die Inkonsumierbarkeit hinein spielende Häufung von satirischen Jahresrückblicken scheint die gewohnheitsmäßigen TV-Kritiker eher abzutörnen. Dank gebührt deshalb Daland Segler für seinen verschriftlichten Blick in der Frankfurter Rundschau auf sowohl den Jahresrückblick der heute-show wie den von Werner Doyé und Andreas Wiemers. Beim letztgenannten würdigt Segler besonders die Fleißarbeit, all die Filmschnipsel zusammenzustellen.

Senf: Das Geilste an den Doyé-Wiemers-Satiren (aus dem Team von frontal21) ist die Stimme aus dem Off, die mMn zu 80 Prozent für die satirische Wirkung der Beiträge verantwortlich ist.


+++ Sergej Jolkin – der Putin-Karikaturist
Dass ausgerecht die Welt einen der erfolgreichsten Putin-Karikaturisten porträtiert, sei angemerkt und gewichtet. Unabhängig von der Springer-Presse belegt ist die Tatsache, dass Presse- und Meinungsfreiheit in Russland ziemlich rot ist – auf der Weltkarte der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen. Deshalb riskiert der Kabarettist Sergej Jolkin mit seinen Spottzeichnungen über den Kreml-Chef eine Menge. Aber sie sind einfach nur gut – und auch für den westlichen Betrachter sofort verständlich.

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TS165In15PutinKarikatur1Karikatur: Sergej Jolkin

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TS165In15PutinKarikatur2UkraineKarikatur: Sergej Jolkin

 

 

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