TS18/16: Satire und Pluralismus – wenigstens bei den TV-Kritiken!

+++ „Schulz & Böhmermann“ als Ausdruck gelebter Integration
Eine sehr eindringlich lobende Fernsehkritik erhält die Talkshow Schulz & Böhmermann (mit dem Musiker Olli Schulz und dem Entertainer Jan Böhmermann) von Meedia. In der vorerst letzten Folge war auch ein syrischer Flüchtling zu Gast. Nora Burghard-Arp lobt den gelungenen Umgang mit Thema und Gast. Die Sendung sei „Ausdruck gelebter Integration.“ Das Sendekonzept gehe auch bei heiklen und emotionalen Themen auf.
Bento hatte gelästert: „Ein Flüchtling für die Quote“. Der Focus dagegen fokussiert sich in seiner Berichterstattung über die Sendung auf die zurückgehenden Zuschauerzahlen. Es sei ungewiss, ob die Sendung fortgesetzt werde. Die FAZ hatte in einer TV-Kritik der ersten Sendung bemängelt, Schulz & Böhmermann wirke „arg berufsjugendlich“. Der Spiegel dagegen hatte den „unbedingten Willen zur Anarchie“ hervorgehoben und ließ die Sprachperle „Jörgpilawahaftigkeit“ durch die Zeilen kullern.

Stefan Winterbauer (Meedia) nimmt zum Schluss noch einmal eine Gesamtbewertung der Sendung vor: Was der Mainstream-TV-Talk von „Schulz & Böhmermann“ lernen kann und was nicht.


+++ „Der Freitag“ – Knappe Fernsehkritik zu „So! Muncu“
In einem nur sehr kurzen Blogbeitrag auf Der Freitag lobt Bernd Ebert die erste der nun monatlich erfolgenden Ausgaben vom Talk So! Muncu mit Serdar Somuncu bei n-tv. Und er bekennt, was zahlreiche Leserkommentare unter dem Beitrag bestätigen: Serdar Somuncu bis vor kurzem nicht gekannt zu haben.

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Die tiefergehende Analyse dagegen leistet der Leserkommentar von H. unter dem Beitrag:

Das Problem beginnt schon mit der Überschrift: Wem glaubt Serdar Somuncu was nicht? Den Deutschen ihre Willkommenskultur? Den Christen ihren Glauben? Den Wirtschaftssubjekten ihre Milliardenzahlungen?
„Ich glaube diese Refugees-Welcome-Kacke nicht“ darf nur ein äußerlich erkennbarer Migrant sagen. Das ist ein aufmerksamkeitsökonomisches Geschäftsmodell wie „Kanak-Sprak“, das Deutschstämmige ethnisch benachteiligt bis ausgrenzt. Und das Video klappert dann ziemlich humorlos die Eckpunkte deutschen Selbsthasses ab, was Migranten vielleicht unterhalten mag. Ich halte es da eher mit dem alten Psychologen Hans-Joachim Maaz, der da viel behutsamer vorgeht:
http://www.mdr.de/mediathek/mdr-videos/a/video324054.html
(Leserkommentar unter: DerFreitag, Blogbeitrag Bernd Ebert 30.01.16: „Ich glaube diese Refugees-Welcome-Kacke nicht“)


+++ Dieter Nuhr: Von König bis Giftspritzer

Die Hamburger Morgenpost siedelt in ihrer Theaterkritik eines Auftritts von Dieter Nuhr diesen „hart an der Geschmacksgrenze“ an. Von „albernen Peniswitzen“ ist die Rede. Über zwei Stunden „gifte“ der Kabarettist gegen alles, was ihn an der Welt stört.
Ganz anders die Tonalität in einer Theaterkritik der DeWeZet (Paywall) . Dieter Nuhr sei „der König der deutschen Kabarettisten“.


+++ „Titanic“: Wirbel um Bürgerwehranzeige
Es war eine Kleinanzeige in den Frankfurter Tageszeitungen. Darin wurden Mitstreiter für eine Bürgerwehr gesucht. Wirbel, vermeldet die Frankfurter Neue Presse, den zu bewirken sich das Satiremagazin Titanic ans Revers heften darf. Die stecke hinter der Anzeige. Nähere Auskünfte zu der gerade erst angelaufenen Satireaktion erteilte Titanic-Chefredakteur Tim Wolff der Zeitung noch nicht.

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