Das Schicksal lässt nicht ab, diese Region zu geißeln! Ohnehin ist Sigmaringen Gottes vergessener Landkreis. Hier führen die im Monopol „informierenden“ Regionalzeitungen Südkurier und Schwäbische Zeitung ein propagandistisches Regime exklusiv pro Verwaltung.
Aber nach dem Motto „Schlimmer geht immer“ ersetzt der Südkurier in der Meßkircher Lokalredaktion nun den Teufel durch Beelzebub. Wo einst im dunklen und nur durch hüftbreite Holzstiegen erreichbarem Redaktionskämmerlein Gregor Moser den Südkurier-Lesern frohgemut und obrigkeitshörig offenbarte, dass die Berichterstattung in Meßkirch unter der strengen Beobachtung und Zensur von Bürgermeister Arne Zwick erfolge, verlautbart jetzt und in neuen sowie in Rufweite (!) zum Rathaus gelegenen Räumen ein gewisser Manfred Dieterle-Jöchle (MDJ), was die Verwaltung dem Bürger mitzuteilen hat.
Und zwar: nur das!
Das Mitarbeiterführungs- und Kommunikationsgenie Gregor Moser habe „auf eigenen Wunsch“ das Medienhaus verlassen und fungiere künftig als Sprecher von Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Das ist mal eine Journalistenkarriere!
Meine Redaktionsassistentin Dörte Dorsch gibt mir an dieser Stelle die Tastatur erst zurück, nachdem ich ihr versprochen habe, mich auf den Kommentar, dieser Wechsel sei dann wohl ein gelungener, zu beschränken. Ich solle lieber positiv herausstreichen, dass Moser in seiner neuen Position sich wenigstens nicht mehr den ihm wesensfremden Anschein von kritischem Geist und investigativem Drive aufzuzwingen brauche. Endlich zuhause!
Der Neue, MDJ, ist nicht wirklich neu und seine Position auch nur kommissarisch. Südkurier-Urgestein und entsprechend hoffnungslos sozialisiert. Seit Beginn seiner Ausbildung 1986 in diesem Laden. Das sind Traumata, die selbst durch eine konzentrierte Fortbildungsstaffel mit den Modulen „Unterhaltsames Schreiben“, „Gemeinderatsberichterstattung ohne Leser-Koma“, „Das deutsche Lexikon jenseits von <es gibt>“ etc. nicht mehr zu heilen sind.
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MDJ hat mich auserwählt!
Sei es die vom Arbeitgeber verfügte Verwendungseinschränkung „kommissarisch“, sei es ein expliziter Auftrag von der Südkurier-Chefredaktion: Dieterle-Jöchle schreibt mir! Am 2. Juli 2019. Und lügt gedruckt: Meine Meinung sei ihm wichtig. Ich sei auserkoren. Aus 30.000 Menschen heraus, „die wir für die große SÜDKURIER-Umfrage ausgewählt haben“.
Dem verlogenen Anschreiben liegt ein mit „JETZT MITREDEN“ getiteltes Themenblatt bei, auf dem ich mit Wertungen von eins bis fünf angeben darf, wie wichtig mir bestimmte lokale und regionale Themen sind.
Sie haben es immer noch nicht verstanden! Und begreifen werden sie es wohl auch nimmermehr? Die beim Südkurier nicht und auch nicht die Verantwortlichen in allen anderen Tageszeitungen, die seit Jahren mit rückläufigen Auflagenzahlen zu kämpfen haben.
Es. Liegt. Nicht! An den Themen!
Es liegt an den journalistischen und nicht zuletzt auch den sprachlichen Defiziten einer lokalen Journaille (im wahrsten und ursprünglichsten Sinne des Wortes), die vom Bürger ebenso weit entfernt ist wie die Politik; einer auf lokaler Ebene submissiv schreibenden Zunft, die sich zum fügsamen und unkritischen Sprachrohr von Verwaltungen macht. Es liegt an den die journalistische Berufsehre Besudelnden, die mit Bürgern so viel am Hut habern wie der kommissarische Leiter der Südkurier-Redaktion Meßkirch mit der deutschen Sprache.
Was im MDJ-Falle zu beweisen ist:
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Der Südkurier als bunteres Amtsblatt
Schauen wir uns das Opus dieses Journalisten ohne breit aufgestellte Berufserfahrung an. Eine Weile entreicherte MDJ die Lokalredaktion Friedrichshafen. Dort berichtete er 2017 über die Sanierung und den Umbau des Karl-Maybach-Gymnasiums. Sein Artikel „Schulhöfe des Karl-Maybach-Gymnasiums werden teurer“ vom 2. November 2017 ist exemplarisch und repräsentativ.
Als grober handwerklicher Fehler fällt zuallererst auf: Es fehlt jeder Hinweis auf den Kontext. Weder scheint der Artikel aus einer Gemeinderatssitzung zu berichten noch bezieht sich der Südkurier auf ein Gespräch mit oder eine sonstige Informationsveranstaltung der Verwaltung. Stattdessen tut MDJ das, was ihm das Liebste ist: Er zitiert aus der Sitzungsvorlage. Und zwar für eine Sitzung, die noch gar nicht stattgefunden hat! Denn erst dann wäre dieses Zitat funktional und läge im Aufgabenfeld der journalistischen Berichterstattung.
Passiert hier etwas besonders Gruseliges und für die Presse in der Demokratie eigentlich Verbotenes? Der Südkurier bereitet der Verwaltung das Feld für kommende Entscheidungen in Ausschusssitzungen?
Ich finde in dem Artikel zumindest keine Hinweise darauf, dass es anders sein könnte.
Für meine These dagegen spricht MDJs verwendete Sprache. Reiner Verlautbarungsjournalismus: Die Verwaltung sagt dies und macht das und begründet es so.
Keine O-Töne von Beteiligten außerhalb der Verwaltung – Schüler, Eltern, Elternbeirat o. ä. Das wird sich, wie die weitere Berichterstattung über dieses Thema zeigt, bitter rächen.
Der Stil in purer Verwaltungssprache ist einschläfernd: beschäftigen, beantragen, Beschluss fassen, beginnen, vorsehen, berücksichtigen, zugrunde liegen, verweisen … ad nauseam! Er ist deshalb einschläfernd, weil der Südkurier und namentlich MDJ hier den Job der Verwaltung versehen. Viele Zahlen, wie sie selbstverständlich in Sitzungsvorlagen gehören, sollen auch für diesen „Pressebericht“ Faktizität erheischen.
Die eilfertige Berichterstattung – ganz im Verwaltungssinne – freilich zeigt nie das ganze Bild. Dabei hätte es vielleicht schon damals kritische Stimmen gegeben? Nicht ganz ein Jahr später jedenfalls brennt zu diesem Thema die Hütte in Friedrichshafen. Das ist aber nichts für MDJ. Deshalb auch schreibt jetzt Fritz anstelle von Fritzchen über den weiteren und schon zu einem früheren Zeitpunkt absehbaren Verlauf der Angelegenheit. Es ist die Leiterin der Südkurier-Lokalredaktion Friedrichshafen, Kerstin Mommsen. Ihr Folgebericht erfasst dann auch die aktuelle Gemütslage jener, die bei MDJ grundsätzlich nie vorkommen: den betroffenen Menschen. Mommsen beherrscht die zentrale Kompetenz, die man für den Beruf des Journalisten als selbstverständlich voraussetzen möchte: Sie kann schreiben. Sie nimmt den Leser mit durch szenisches Erzählen und ermächtigt Menschen jenseits des Rathauses durch O-Töne: „Schüler schreiben bitterbösen Brandbrief und beschweren sich über die Zustände an ihrer Schule„.
Dagegen der nun nach Meßkirch Strafversetzte: Eine Spezialität, von der Dieterle-Jöchle extensiv Gebrauch macht und die billig und ohne eigenes Hirnschmalz Zeilen füllt: Er zitiert länglich aus Sitzungsvorlagen. Das ist ein durchgehendes Merkmal seiner Gemeinderatsberichterstattung (Beispiel oben).
Diese Berichtsform besticht durch ihre offensichtliche Redundanz, da heutzutage jeder Bürger über die fast flächendeckend eingerichteten Ratsinformationssysteme (außer in Langenargen) selbst Sitzungsvorlagen einsehen kann.
Die jeweiligen Begründungen der Verwaltung zitiert MDJ, ohne sie auf Plausibilität und Stimmigkeit zu checken, auf Widersprüche hinzuweisen. Gern verwendet er in seinen Artikeln Sätze wie „Der Verwaltung ist es wichtig …“
Was den Bürgern und anderen Beteiligten und Betroffenen wichtig ist, davon kein Wort.
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Jedes noch so spannende Thema ertrinkt in der Verlautbarungssoße
(Kommunal-)„Verwaltung“ ist halt auch ein anspruchsvolles Thema, über das spannend zu berichten doch gewisse sprachliche Fertigkeiten verlangt.
Legen wir die Latte für unseren Freund MDJ also etwas tiefer und checken seine publizistische Kompetenz und Kreativität an einem dynamischeren Berichterstattungsanlass: „Zuspruch für Showtanz ist ungebrochen“.
Den schwungvollen Aufbruch in einen spannenden Beitrag über den Sauldorfer Showtanzverein stranguliert dessen Schreiber gleich zu Anfang mit paraphrasierten Todesmeldungen. Die ersten beiden Sätze lauten wirklich und tatsächlich:
Die weithin bekannte Gruppe Swamhoppers wurde in der zurückliegenden Fasnet verabschiedet. Diese Gruppe des Sauldorfer Showtanzvereins gibt es nicht mehr.
(Südkurier Manfred-Dieterle Jöchle 01.07.2019: „Zuspruch für Showtanz ist ungebrochen“)
Aha, der Leser wohnt also nur noch den Abschiedsfeierlichkeiten bei? Reste-Essen.
Zwei Sätze gelesen und schon keine Lust mehr auf mehr!
Der Autor beschwert seinen Artikel des Weiteren mit dem toxischen Blei seines auffallend restringierten Lexikons:
Diese Gruppe des Sauldorfer Showtanzvereins gibt es nicht mehr. Doch es gibt weiter eine Erwachsenengruppe […]
(ibid.; Hervorhebg. K. B.)
Das ist der Wortschatz von Hauptschule Klasse 7. Und mit diesem Lexikon aus der sprachlichen Sahel-Zone geht es weiter: antreten – auftreten – sagen – sein – auftreten (Wiederholung) – haben – unterscheiden – schildern – sein (Wiederholung).
MDJs Wort-Wiederholungen sind quälend. Und ohne „es gibt“ gibt es keinen MDJ-Artikel!
Neben der genannten Hop-A-Holix gibt es zwei Kindergruppen mit Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und 12 Jahren. Ferner gibt es eine Gruppe für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren.
(ibid.; Hervorhebg. K. B.)
Wer will denn so etwas lesen?
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Neuer Versuch, anderes Thema, nächster Artikel: die Zukunft der Meßkircher Gastwirtschaft „Bären“:
Aktuell gebe es Gespräche mit Interessierten, die den Bären als Gastwirtschaft betreiben wollen.
(Südkurier Manfred-Dieterle Jöchle 06.02.2019: „Meßkircher <Bären> ab 2020 in neuem Glanz“; Hervorhebg. K. B.)
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MDJs Berichtsopfer führen keine Gespräche, sie verhandeln nicht, sie suchen nicht nach Kompromissen oder Lösungen, sie argumentieren nicht, sie überzeugen nicht, sie begeistern auch nicht – so wenig wie der berichtende Autor, der jede Dynamik des kommunikativen und verhandelnden Geschehens durch sein notorisches und für jeden Journalisten qua Berufsehre stark kontigentiertes „es gibt“ stranguliert.
Und der „Nachrichtengehalt“ seiner Berichte haut den Leser schier um: „Gespräche mit Interessierten“! Tatsächlich ist es eher mühsam, mit Uninteressierten ins Gespräch zu kommen.
Wie die Tierschützer darauf reagieren werden, dass Interessierte einen Bären als Gastwirtschaft betreiben wollen, bleibt auch noch abzuwarten. Vermutlich meinte die hier verlautbarende Blitzbirne doch eher den „Bären“?
Mannomannomannomann!
Und wir müssen auch nicht lange auf das nächste EsGibt warten – gleich in Dopplung: „Doch ab 1850 gibt es den <Bären>. Systematische Forschungen zur Meßkircher Wirthäusergeschichte gab es noch nicht“ (Quelle).
Immerhin: Tempuswechsel im trüben Lexembrei der sprachlichen Bedürftigkeit.
Die „Karriere“ des Manfred Dieterle-Jöchle beim Südkurier ist eine hell lodernde Hoffnung für alle Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche, Legastheniker und Sprachverwendungsverweigerer, die ihre möglichen anderen Qualitäten missachtend nicht davon lassen wollen, ihre Mitmenschen ausgerechnet mit Sprache beglücken zu wollen. Mit der stumpfen Wiederholung von „es gibt“ schafft es hier einer journalistisch bis zum Strafposten auf den hinteren Lofoten in die Lokalredaktion Meßkirch.
Neues Spiel, neues Glück. Vielleicht gelingt es ja „Sturmtief Eberhard“, den Sprachverarmer Jöchle von seinem „es gibt“ loszueisen?
Yes!
Auch wenn er von der sprachlichen Wiederholung als solcher nicht lassen kann. MDJ gelingt es auch hier, ein relativ dynamisches Geschehen durch seine Spracharmut und seine Wiederholungen komplett lahmzulegen. Berichterstattungsanlass ist das Sturmtief Eberhard und ein in der Folge auftretender kleinerer Stromausfall in der Käfferagglomeration rund um Meßkirch:
Nachdem die Bereitschaft den betroffenen Abschnitt lokalisiert hatte, konnten [sic] ab 9.56 Uhr eine Reihe von Anschlüssen wieder ans Netz gehen. Eine halbe Stunde später waren Zug um Zug alle Haushalte und Betriebe wieder am Netz, wie Netze BW mitteilt.
(Südkurier 11.05.2019 Manfred-Dieterle Jöchle: „Sturmtief legt für anderthalb Stunden Teile der Stromversorgung Meßkirchs lahm“; Hervorhebg. K. B.)
Okay, mit der Forderung von Subjekt-Prädikat-Kongruenz überfordern wir diesen Sprachverwender. Geschenkt. Und wer bei Verben Tätigkeitswörtern nur über einen Grundwortschatz von „sein“ bis „sagen“ verfügt, kann auf permanente Wiederholungen gar nicht verzichten.
Viel wesentlicher noch belegt auch dieser kurze Text den puren Verlautbarungsjournalismus des MDJ: „wie Netze BW mitteilt“. Für das, was Netze BW mitteilt, allerdings braucht kein Mensch den Südkurier!
Der wäre erst interessant, wenn er den Lesern spannende Kurzgeschichten von den Menschen erzählen würde, die von dem Stromausfall betroffen waren: Bauer X, der Kuh Elsa von Hand melken muss, was diese überhaupt nicht goutiert und ihm deshalb den auch strategisch minderintelligent aufgestellten Melkeimer umwirft. (Notfalls in der DJ-Variante: „In Ringgenbach gibt es einen umgefallten Milcheimer“). Und wie bewältigte Rentnerin Y in Menningen den Stromausfall, die auf ihr Beatmungsgerät angewiesen ist?
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„Es gibt“: keine Hoffnung!
MDJ schreibt jedes noch so bürgernahe Thema in Grund und Boden. Sein Artikel „Unmut in Meßkircher Wohngebiet wegen Belastung durch Straßensperrung“ startet ganz hoffnungsvoll mit dem Verweis auf – ACHTUNG – die Befindlichkeiten von Bürgern in der Heimradstraße. Die haben auch allen Grund zur Klage, denn seit den Sanierungsarbeiten an der B 311 „umfahren […] zahlreiche Auto- und Lasterfahrer die Baustelle“ (Zitat ex Bildunterschrift) die Sperrung auf der Straße durch das Wohngebiet.
Wer sich jetzt aber Hoffnung darauf macht, wenigstens einen einzigen O-Ton von so einem verstimmten Bürger zu erhalten, wird – natürlich – enttäuscht. Oder in der MDJ-Variante: Es gibt Enttäuschung! Zwar „berichtet“ Uwe Haushalter dem Südkurier und namentlich unserem Star-Reporter, aber O-Töne sind eben ausschließlich der Stadtverwaltung vorbehalten. Für nachrangige Existenzformen wie Bürger bleibt da nur noch die indirekte Rede übrig.
Und selbst in diesem Artikel, der gemäß Überschrift doch von den Meßkircher Bürgern handeln sollte, geht es ab dem zweiten Absatz nur noch um die Stadtverwaltung und Bürgermeister Arne Zwick.
Der Rest wie gehabt – der Südkurier verlautbart, was die Verwaltung zu sagen hat.
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An die Angeschriebenen: Sparen Sie sich die Themenvorschläge!
Es hat überhaupt keinen Sinn, sich bei dieser albernen und aus der Zeit gefallenen Marketing-Aktion „Jetzt mitreden“ des Südkurier Meßkirch zu engagieren und sich gar die Zeit zu nehmen, den genannten Themen eine Präferenz zuzuweisen.
„Journalisten“ wie MDJ können nur Nullachtfünfzehn. Alle vorgeschlagenen Themen – von der Reaktivierung der Ablachtal-Bahn bis zum kulturellen Angebot in Meßkirch und umzu – werden von ihm dieselbe Bearbeitung erfahren:
+ halblebiger Bezug auf den Bürger im ersten Absatz,
+ dann Statement Rathaus/Verwaltung
+ evtl. ergänzt durch Statement Landratsamt oder Behörde X, Institution Y, Verband Z.
Basta.
Es ist dieses aus der Verwaltung und von anderen Verlautbarern verfügte und nur als manipulative Botschaft zwischen den Zeilen lauernde Basta, das „Zeitungen“ wie den Südkurier (und gleichwertig die Schwäbische Zeitung) in ihrer antidemokratischen Wirkung so gefährlich machen.
Die Menschen in Meßkirch, ihre Sorgen und Ängste, ihre Erfolge, ihre Tricks, ihre Nöte und Beschwernisse, ihre Engagements, ihre Ideen, ihre Kritik, ihr Leben kommen im Südkurier Meßkirch nicht vor. Einmal abgesehen von alberner und völlig unkritischer Vereinsberichterstattung. Es sei denn, Bürgermeister Arne Zwick hat seinen Untergebenen etwas zu verlautbaren.
Dabei gäbe es Themen genug. Zum Beispiel, dass der REWE-Markt in Meßkirch für Rollstuhlfahrer kaum mehr zugänglich ist, weil der Marktbetreiber den Laden mit Zusatzangeboten vor jeder Regalreihe so vollstellt, dass kein Durchkommen mehr ist. In der Enge dort kriegen selbst Gehfähige Platzangst. Und wenn sich zwei Käufer mit Einkaufswagen in einer Regalreihe begegnen, bedarf es der vollen Konzentration, um unfallfrei aneinander vorbeizukommen.
Und auch der EDEKA-Markt in Meßkirch eifert diesem Einkaufshorror nach und verrammelt jeden freien Raum außerhalb der installierten Regalreihen mit Zusatzangeboten. Beschwerden der Kunden prallen an den Filialleitungen ab wie Fett an Teflon.
Oder die zwar gut gemeinte, aber leider im blinden Aktionismus durchgeführte Unterschriftenaktion zum Thema Reaktivierung der Ablachtal-Bahn in mindestens zwei Meßkircher Apotheken vor zwei Wochen? Im Südkurier stand nix. Dabei wäre die blitzschnelle und sehr souveräne Intervention des Landesverbands Baden-Württemberg des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club nach entsprechendem Hinweis auch noch etwas Positives gewesen?
Und was denkt die bienenfleißige ältere Dame mit ihrem imposant kultivierten Garten im Bahnwärterhäuschen Wackershofen über die angedachte Reaktivierung der Bahnstrecke?
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Ein „Presseclub“ zum Totlachen
Nicht einmal die besorgte Frage, ob sich der Schaden für die regionale Publizistik durch Manfred Dieterle-Jöchle auf den Südkurier beschränke, kann ich positiv beantworten. Der Mann ist nämlich außerdem noch stellvertretender Vorsitzender eines – halten Sie sich gut fest: – „Presseclubs“ mit der anspruchsvollen Bezeichnung „Netzwerk K“.
Sie kommen nie drauf, wofür das „K“ steht!
Nicht nur ist „Netzwerk K“ eine fast ausschließliche Männerveranstaltung. Dieser „Presseclub“ ist vor allen Dingen eine Internetleiche mit Gemeinnützigkeitsanspruch. In der Rubrik „aktuell“ auf der Vereins-Homepage stammt der letzte Beitrag vom 23. Oktober – man weiß nicht welchen Jahres. Und der „Pressespiegel“ listet als letzte Publikation einen Artikel der Schwäbischen Zeitung aus dem Jahre des Herrn 2017.
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Dabei könnte keiner in dieser megalomanisch als „Presseclub“ gelabelten Männerveranstaltung den in der Satzung vollmundig behaupteten Vereinszweck „berufliche Fortbildung“ dringender gebrauchen als MDJ?
Wenn der Hahn von der Klobrille steigt …
Am Schluss des Südkurier-Werbeschreibens vom 12. Juli 2019 heißt es:
Die Umfrageergebnisse sowie Ihre Themenvorschläge und Fragen an uns werden wir ab dem 9. September in unserer lokale Berichterstattung einfließen lassen.
(Südkurier Marketingschreiben der Redaktion Meßkirch vom 12.07.2019 an angeblich 30.000 Menschen)
Echt?
Abwarten …
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