Tag Archiv:„Demokratie-Forum“

TS66/16: Überflutung + Nachbereitung + Hindernis + Sieger + Event und 3 Offtopics

+++ „Ständige Überflutung mit satirischen und pseudosatirischen Sichtweisen“
Alarmierendes Empfinden? Die Neue Passauer Presse leitet eine Theaterkritik zu einem Auftritt von Nadine Konietzny und Sascha Ciric, Ensemble Cabaret des Grauens,  mit folgendem Text ein:

Mal ganz offen gesagt – wer in diesen Tagen durch die ständige Überflutung mit satirischen und pseudosatirischen Sichtweisen der aktuellen politischen Themen nicht schon am Rande seiner Leidensfähigkeit angekommen ist, der hebe den Finger. Soll man sich da wirklich noch einen ganzen Abend mit Satire Live geben? Ja – man sollte! Denn was das Ensemble des „Cabaret des Grauens“ abliefert, entschädigt für so manche unerträgliche Peinlichkeit ihrer meist prominenteren Kollegen.
(Neue Passauer Presse 17.05.16: „Gute Satire im Cabaret des Graunes„)

Abgesehen von der Satire-Füllstandsanzeige: Das – Cabaret des Grauens – muss ja eine dolle Truppe sein?
Angesichts des zunehmenden Versagens des deutschen Fernsehkabaretts – eine der als Dauerregen niedergehenden Klimaxen an satirischer Gehaltlosigkeit dürfte Mann, Sieber! vom 17. Mai 2016 sein – ist der düpierte Satire-Freund zunehmend aufgefordert, sich an Satire in Buchform (= spitzenmäßig! Rezension folgt) zu halten oder das analoge Angebot auf den Kleinkunstbühnen abzugrasen. Wem es noch an Motivation dazu fehlt, kann sich hier täglich neu frustrieren lassen. Weiterlesen

TS65/16: Satire für Ansprüche bis in den klebrigen Partykeller

+++ „Meedia“-Podcast zur ersten „NMR“-Sendung post Erdogan
Wer es nicht mehr lesen kann, der kann es vielleicht noch hören? Meedia versucht, das Böhmermann-Thema durch einen Podcast noch erträglich zu machen. Es besprechen Christopher Lesko und Georg Altrogge (Meedia) die erste Neo-Magazin-Royale-Sendung nach der Pause.
Die „Stimmung“ in der Republik zur Causa Jan Böhmermann skizzierte übrigens sehr drastisch ein Huffington-Post-Artikel vom 6. Mai: An Jan Böhmermann: Es reicht! Sie gehen der halben Republik auf den Keks!

Senf: Mir aufgestoßen ist die Tatsache, dass ich nirgends eine Danksagung von Jan Böhmermann an die vielen Kollegen und Künstler gelesen oder gehört habe, die sich mit ihm solidarisch erklärt hatten – oft über persönliche Einschätzungen hinweg. Dazu passend spricht Lesko in obigem Podcast die nicht mehr realitätsbasierte Selbstwahrnehmung des Entertainers an. Böhmermann habe nicht den Status eines Erwachsenen.
Zum Podcast: Im Übrigen sollte Meedia m. E. bei der geschriebenen Sprache bleiben. Also etwa so.


+++ Hubertus von Sprenger stellt Ralf Höcker in den Schatten
Das könnte den Anwalt mit dem moralisch dauererigierten Zeigefinger kränken: Sein Kollege Rechtsanwalt Michael-Hubertus von Sprenger hat geschafft, was Ralf Höcker (bisher) versagt blieb: Auftrags seines Mandanten Recep Tayyip Erdogan eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Allerdings gegen Jan Böhmermann selbst – nicht, wie Höcker, gegen einen Zweitverwerter wie Mathias Döpfner. Das gelang von Sprenger bei der Pressekammer des Landgerichts Hamburg, das berüchtigt für diese Haltung ist (guckst du hier). Weiterlesen

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