Ein „Offenbarungseid“ ist an sich schon eine üble Sache. Wenn ein solcher dann aber in Serie geht wie bei der aktuellen Anführungszeichen-Qualitätsjournalismus-Kampagne des Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger, kann man das Gruseln lernen. SaSe hatte über das Gleichschaltungsbekenntnis der vierten Gewalt im Ländle hier berichtet und auch die wichtigen Beiträge der KONTEXT Wochenzeitung verlinkt: „Wenn Vielfalt Wurst ist“ und „Die Stunde der Pharisäer“ (mit einem Beitrag von Karin Burger).
Ein besonderes Leckerstückchen des Werte-Grillfestes der unter Verlegerknechtschaft ächzenden Zunft hat die Kollegin Elke Krieg vom Blog AGORA-La ausgebuddelt. Die SchwäZ-Redakteurin Claudia Kling bekennt mit Frontal-Porträt: „Fake News? Hätte ich Märchen schreiben wollen, wäre ich Kinderbuchautorin geworden.“
GRUNDGÜTIGER! Lapsi geschehen ebenso wie Shit. Aber warum grätscht denn bei all diesen Klugscheißern niemand dazwischen? Der Vergleich zwischen der Textgattung Märchen und Fake News ist schlicht hanebüchen und noch dazu sachlich falsch. Wo genau der Unterschied liegt, erklärt Elke Krieg hier.
Der Vorgang erhält besondere Dramatik durch die Tatsache, dass Kling nicht etwa in irgendeiner demokratiefernen Redaktion (wie zum Beispiel die vom Südkurier in Meßkirch) in Gottes vergessenem Landkreis herumfuhrwerkt, sondern am sogenannten Newsdesk Schaden wirkt. Sie ist Politik-Ressortleiterin – und weiß nicht, was Fake News sind?
Mist, die attraktive Lady sieht leider auch nicht nach einem Frühberentungsfall aus. Vielleicht würde ein Shitstorm des Zentralverbandes der Märchenbuchautorinnen helfen?