TS14/21: Baden-Württembergs Bürgermeister über das aktuelle Corona-Management

Das Magazin für Städte und Gemeinden des Gemeindetags Baden-Württembergdie:gemeinde, informiert in seiner aktuellen Ausgabe über eine FORSA-Umfrage unter den Bürgermeistern im Ländle zum Thema Corona-Management. Die Zusammenfassung:

Die Stadtverwaltungen haben bei der Kontrolle der Corona-Maßnahmen weiterhin mit Personalmangel zu kämpfen. Die Bürger halten sich weitgehend an die Maßnahmen, doch Corona-Leugner bleiben ein Problem. Von Bund und Ländern wünschen sich viele Bürgermeister eine bessere Informationspolitik. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage bei 347 baden-württembergischen Bürgermeistern für das Magazin die:gemeinde.
(die:gemeinde 02.02.2021: „Baden-Württembergs Bürgermeister über das aktuelle Corona-Management„)

Leider weist das Magazin der Bürgermeister-Lobby nicht auf die teilweise pikanten Hintergründe einzelner hier beklagter Phänomene hin. Nehmen wir etwa das persistierende Problem der Corona-Leugner. Die Satirikerin würde dann einzelne Kommunen bitten, nicht über solche zu jammern, wenn sie diese in ihren eigenen Reihen findet und sogar – wie im Fall Langenargen – Mitglied von Organisationen ist, deren Repräsentanten ihre abstrusen Verschwörungstheorien zu Corona im Internet verbreiten. Der Sachstand zumindest im Sommer 2020: Der Vorsitzende des Handels- und Gewerbeverein (HGV) Langenargen, Karl-Heinz Scheriau, entfaltet sowohl in persönlichen Gesprächen wie im Netz seine kruden Flausen von der „Corona-Diktatur“.
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Bearbeiteter (rote Rahmungen) Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Facebook Karl-Heinz Scheriau: Hier legt der Vorsitzende des HGV ein klares Bekenntnis zu den Querdenkern und ihren staatsnagenden Forderungen ab. Nach der Veröffentlichung auf diesem Blog hatte Scheriau seinen FB-Account geschlossen oder gelöscht. Auch ein Erfolg der Blogger*innen-Arbeit!

Das sei ihm als Bestandteil der freien Meinungsäußerung prima vista unbenommen. Problematisch wird die ganze Chose erst durch die Tatsache, dass die Gemeinde Langenargen selbst Mitglied im HGV Langenargen unter diesem Vorsitzenden ist. Was ohnehin etwas schräg und nicht leicht erklärbar ist.

Aber das sind in Langenargen noch die muffeligen Restbestände aus der schadensreichen Ära Achim Krafft, die mit Beginn dieses Jahres beendet wurde. Bisher lässt sich die „Regentschaft“ Ole Münder übrigens sehr erfreulich an. In den wenigen Wochen von Münders Amtszeit habe ich schon mehr Pressemitteilungen (unaufgefordert!) erhalten als Presseauskünfte von Krafft in zwei Jahren! Deshalb habe ich Langenargen auch – die Trauer dort wird sich in Grenzen halten … – vorläufig aus dem anschwellenden Berg der SaSeSenf-Gemeinden ausgegliedert.

Apropos Senf-Gemeinden: Wer wissen möchte, ob diese in der obigen Forsa-Umfrage vorkommen, sei auf jene drei Prozent der Kommunen verwiesen, welche die Frage „Steht der Stadt bzw. Gemeinde genügend Personal zur Verfügung, um die Einhaltung der Corona-Maßnahmen zu kontrollieren?“ mit „weiß nicht“ antworten.
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Bearbeiteter (rote Umkreisung) Bildzitat Screenshot ex die:gemeinde 03.02.2021 :“Baden-Württembergs Bürgermeister über das aktuelle Corona-Management“. Wie bitter dieses „weiß nicht“ ist, wird erst im Abgleich mit den stattlichen Bezügen (hier) und den fetten Pensionsansprüchen dieser Jungs spürbar!

 

Das sind sie, die SaSe-Kunden!

Beweist was?
Beweist ad1: Es gibt sie nachweislich, die gut alimentierten Honks auf den Rathausstühlen, die es auf keinem Auge blicken.
Beweist ad2: Sie spielen in der Gesamtpopulation der Bürgermeister in BW zahlenmäßig eine vernachlässigbare Rolle. Das bitte ich auch meine Stammleser immer im Hinterkopf zu behalten: Es sind nicht alle so wie ein Dr. Johannes Aschauer in Achberg (letzter Stand der chaotischen Dinge). Aber wo sie sind, produzieren sie viel Ärger, Kummer und Leid.
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„Kretschmann, wir folgen dir!“
Äußerst „mutig“, für die Zivilgesellschaft und die Demokratie jedoch eher betrüblich ist das Ergebnis zu der Frage an die Bürgermeister, ob sie die von den Regierungen beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für angemessen halten. Exakt hier wäre das „weiß nicht“ die überzeugendere Antwort gewesen. Denn kein Mensch kann bisher seriös und faktenbelegt beweisen, ob das bisherige staatliche Corona-Management wirklich „erfolgreich“ ist. Woran soll sich denn dieser „Erfolg“ bemessen? An der gigantischen Zahl der Corona-Toten? Am wirtschaftlichen Schaden? An der Fettnäpfchen-Trefferquote so einer Knalltüte wie die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann?

Stattdessen bekunden bedenkliche 61 Prozent der befragten Bürgermeister ihre völlig kritiklose Gefolgschaft, was immer „oben“ auch beschlossen werde; knapp 60.000 Corona-Tote in der BRD hin oder her (Quelle)!
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ibid.

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Aus aktuellem Anlass verweise ich dazu auch auf die neue Ausgabe der (inzwischen wieder; war mal anders) brillanten Satire-Sendung „Die Anstalt“, die sich gestern Abend genau mit dieser Frage beschäftigt hat und dabei doch zu eher verstörenden Ergebnissen gekommen ist.

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