TS159/15: Kebekus upgraded + Opfer verhöhnt + Satiriker stillos + Ehemänner missbraucht

+++ „PussyTerror-TV“ ab 2016 im ARD-Hauptprogramm
Die ARD teilt es der Presse mit: 2016 wird die WDR-Comedyshow PussyTerror-TV mit Carolin Kebekus (vgl. auch SaSe5, SaSe6, SaSe13) ins Hauptprogramm übernommen. Es berichten: Meedia + DWDL + Quotenmeter + TV-Wunschliste.
Das hebt die Frauenquote des deutschen Fernsehkabaretts!


+++ Satire-Reaktionen auf die Zschäpe-Erklärung
Was Beate Zschäpe sich da am vergangenen Mittwoch im NSU-Prozess in München mit der von ihrem Anwalt verlesenen Erklärung geleistet hat, erinnert mich an: „Und die Straße stand auf und schlug mir mitten ins Gesicht!“. Die Satire reagiert. Vorneweg der einmalige Postillon mit: Beate Zschäpe: Nach ihrer Aussage heiliggesprochen.
Der stern hat sich dankenswerter Weise der Mühe unterzogen, einen Überblick über die satirischen Reaktionen auf die gewaltaffine Straße zusammenzustellen. Offensichtlich kam es schon während der Verlesung im Gerichtssaal zu Lachern, etwa an der Stelle „Ich war entsetzt, dass sie [i. e. die zwei Uwes] erneut gemordet hatten“.


+++ Nochmal zur AfD-Kaputtspenden-Aktion
Inzwischen hat auch die Süddeutsche den Aufruf zum Kaputtspenden der AfD (vgl. TS157/15) aufgegriffen. Dort wird der Vorgang „wertfrei“ berichtet. Der Aufruf kam von der Satirepartei DIE PARTEI.
Senf: Jau, das passt zu diesem überschätzten sexistischen Clowncluster, dessen erster Vorsitzender sich für das Herumkaspern im EU-Parlament fett mit Steuergeldern alimentieren lässt und deren Funktionäre auch vor sexueller Belästigung nicht zurückschrecken.


+++ Bisher unbeachtetes Leid: „Instagram Husband“
Sie müssen klettern, knien, liegen, folgen. Ihr Essen dürfen sie nicht essen, sie müssen es fotografieren. Endlich jedoch nehmen sich die Comedians von Mystery Hour dieser Qualen an und haben folgendes schockierende Videodokument über das Leid der Ehemänner von Instagram-Selfie-Queens ins Netz gestellt.

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Dazu gibt es auch eine eigene Webseite. Stylebook berichtet.


+++ „Betreutes Morden“: NSU-Ungereimtheiten und „Die Anstalt“
Walter Gröth stellt in einem vierseitigen Artikel auf Telepolis und anlässlich der oben schon einmal erwähnten Zschäpe-Erklärung alle Ungereimtheiten des NSU-Prozesses im Kontext mit dem angeblichen Selbstmord von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos zusammen. Dabei erwähnt er auch die November-Sendung Die Anstalt:

Die in den mittlerweile zehn NSU-Untersuchungsausschüssen und in dem seit dem 6. Mai 2013 laufenden NSU-Prozess, „einem der wichtigsten und brisantesten Gerichtsprozesse der deutschen Nachkriegszeit“ erst ansatzweise ans Licht gebrachten Verstrickungen des Verfassungsschutzes, der mit ca. 40 V-Leuten das Netzwerk des NSU steuerte und sogar aufbaute, brachte „Die Anstalt“ (ZDF, 17.11.2015) satirisch auf den Punkt als ein „betreutes Morden“.
(Walter Gröth auf Telepolis 11.12.2015: „NSU-Terroristen: Ungereimtheiten an der Selbstmordhypothese“).

Wenn Die-Anstalts-Betreiber also schon keine Fernsehkritiken bekommen, gehen sie wenigstens in die Dokumentation des wichtigsten Gerichtsprozesses der deutschen Nachkriegszeit ein. Ist doch auch was!

 

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