Transparenz-Hinweis: Die KONTEXT-Redakteurin Anna Hunger ist eine Kollegin von mir.
Wir arbeiten zusammen. Logo, lobe ich sie über den grünen Klee!
Die Kollegin Anna Hunger, Redakteurin der Wochenzeitung KONTEXT, hat das getan, was zu tun mir leider versagt ist: Sie fuhr nach Wain und versuchte dort, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Aber das sei gar nicht einfach, fast unmöglich gewesen – zumindest was O-Töne mit bekennender Autorenschaft anbelangt, wie sie mir berichtete.
Journalistisch herausgekommen ist auf jeden Fall ein brillantes Ortsporträt dieser in negativer Hinsicht äußerst bemerkenswerten Gemeinde im Landkreis Biberach. Schon der Ein-Wort-Titel beinhaltet alles, was man über Wain wissen muss: „Hexenjagd“.
Hunger nimmt den Leser gemütlich schlendernd mit auf einen Spaziergang durch den Hanglage-Ort, ein Defilee, das von zahlreichen markanten Eindrücken gespickt ist.
Außerdem durfte sie den „Höhepunkt“ der Wainer Menschenjagd auf die drei widerständigen Rätinnen in der Gemeinderatssitzung vom 28. Mai 2020 miterleben. In dieser Sitzung legten die drei als Hexen denunzierten Gemeinderätinnen Julia Freifrau von Herman, Lotte Obrist und Faiza Gummersbach ihr Mandat nieder. In Abwesenheit. Verständlicherweise.
Vorgeschichte dazu u. a. hier, hier und hier.
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Lochbären und ein komplett fehlbesetzter Bürgermeister
Es kann, es muss ja nicht jeder so eine drastische Sprache führen, wie ein Blog, der die verpflichtende Bezeichnung SatireSenf.de trägt. Pointen in Pastell gehen vielleicht sogar noch tiefer unter die Haut? Hungers tun es! Sie tun es in Hülle und Fülle in einem hochspannenden Artikel, der erzählerisch geschickt die Idylle dem demokratischen Grauen gegenüberstellt.
So danke ich der Kollegin für die Bereicherung meines Wain-Lexikons um den Begriff „Lochbären“ für die dort hausenden Aborigines. Immerhin beruhigend: Hunger sieht in Wain Häuser, nicht Höhlen. Weiterlesen