Tag Archiv:Claus von Wagner

SaSe34: „Anstalt“-Macher Max Uthoff des Chauvinismus geziehen: Eine Verteidigungsrede im Angesicht eines Frauen ignorierenden Kabaretts

Der Kabarettist Max Uthoff hat für diverse Hashtags am 19. Juli 2015 folgenden Wortbeitrag in die Welt entlassen, der auch auf dem Denkfunk-Facebook-Account  veröffentlicht wurde:

nationalismus ist die straßenhure unter den Gefühlen. billig, muss fast jeden ranlassen und wenn man nicht aufpasst [sic!] fängt man sich was schlimmes ein.
(Max Uthoff, Facebook Denkfunk.de. Zitatbeitrag am 19.07.2015)

Das Zitat war mit folgenden Hashtags versehen: #MaxUthoff #Uthoff #Gegendarstellung #Nationalismus #Remchingen #Waldaschaff #Gefluechtete #Fluechtlingsheim #Asyl #Asylbewerber #Fremdenangst #Fremdenhass #Fremdenfeindlichkeit #Rassismus #Diskriminierung #Troeglitz #Freital.

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TS70/15: Landwirte-Humor + Regenmacher + Glaubwürdigkeitsplus

+++ Landwirtschaft & Satire: Poster des Bauernverbands Schleswig-Holstein
Landwirte und Satire? Der aus der politischen Not geborene steigende Stellenwert von Satire macht es offensichtlich möglich, dass auch eine Bevölkerungsgruppe, die eher weniger mit Humor, Selbstkritik und Selbstironie in Verbindung gebracht wird, sich satirischer Mittel bedient. So geschehen jetzt auf dem Bauerntag in Erfurt. Dort stellte der Bauernverband Schleswig-Holstein ein bewusst nicht ernst gemeintes Poster zum Der Top-Agrar-Facebook-Typ vor. Gemäß Berichterstattung auf TopAgrar soll dieses Poster „die Selbsteinschätzung beflügeln“. Die Kommunikationsdesaster der Landwirtschaft mit dem Rest der Welt werden dabei den verschiedenen Typen auf beiden Seiten zugeschrieben wie z. B. "die Stadtlandwirtin", "der Wutbürger", "der Ackerschnacker", "der Cowboy", "der Stadtmensch", "die Landlust-Leseratte" und "die Betroffene". Mehr dazu hier

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TS69/15: Der Queen ihr Pfeiler + Rabauken-Affäre + Daniels Stachel + Interreligiöser Dialog + „Kriechenland“ + Holocaust-Leugnung

+++ Die nervige Queen-Berichterstattung: "RP online" mit starker Mediensatire
Das kommt jetzt von ungewohnter Seite? (SaSe hat gerade eben gelernt, dass einführende Fragestellung der Dernière Crie des (ZEIT-)Journalismus ist; siehe Meedia Wochenrückblick.) RP-online nimmt sich die Medienberichterstattung zum Besuch der britischen Monarchin vor und verhohnepipelt diese angemessen! Kostprobe: "+++ 12.06 Uhr +++ Rainald Becker sagt, dass die Queen nun vorfahre, während man sieht, wie sie vorfährt, und Mareile Höppner sagt, dass sie glaube, dass die Queen nun vorfahre.“ Oder: "+++ 11.44 Uhr +++ Engelmann-Segelflug sagt, dass Prinz Philip der letzte Pfeiler der Queen ist, der noch steht. Puh.“ Phantastisch. Damit hat sich der Queenbesuch wenigstens für die Freunde der Satire gelohnt! 

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TS68/15: TV-Satiriker-Schuld + Grexit-Drama + „Anstalt“-Job + Auschwitz-Karikatur + Zecken-Posting

+++ "ZEIT": TV-Satiriker trügen Mitschuld am Vertrauensverlust in die Medien
So geht es los: Der aktuelle Zeit-Titel Alles Lügen?, der sich mit der Frage beschäftigt, warum so viele Menschen den Berichten der großen Medien nicht mehr glauben (Meedia ordnet ein). Eine zu dieser Frage durchgeführte Studie kam zu dem vernichtenden Ergebnis, dass 53 Prozent der Befragten der politischen Berichterstattung wenig bis gar nicht trauen. Neben der repräsentativen Umfrage enthält der Zeit-Titel auch ein Essay von Götz Hamann. Meedia hebt in seiner Berichterstattung hervor: 'Neu an der Analyse ist, dass Die Zeit den TV-Satirikern ebenfalls eine gewisse Mitschuld am Vertrauensverlust einräumen. 'Medien sind bei den satirischen Welterklärern längst fester Bestandteil jener Elite, die unter Generalverdacht steht'. Immer treibt Welke & Co. 'nur die Lust am Skandal'. Zudem befriedigen sie 'den simplen Wunsch' ihres 'Publikums nach einer moralisch klar geordneten Welt'" (Quelle) Dazu fällt dem Meedia-Autor Alexander Becker passend und kommentierend der juristische Streit zwischen den Zeit-Journalisten und den Satirikern von Die Anstalt ein. Weiterlesen

TS66/15: Bedrohte deutsche Werte + Gall subkutan + „The Brink“ + Rabauken-Affäre

+++ "Postillon": Gabriel droht Katzenbaby zu ertränken
Komponenten aus dem Erfolgsrezept des Satireblogs Postillon: den Nerv abseits des kabarettistischen Mainstream treffen! Dazu montiert Stefan Sichermann ein Katzenbaby (ultimativer Repräsentant deutscher Werte!) ins Sigmar-Gabriel-Bild und in das Thema Vorratsdatenspeicherung. Die kleine haarige Geisel erhält – zusätzlich emotionalisierend – den Namen „Simba“ und soll bewirken, dass die SPD-Genossen die letzten Werte der Sozialdemokraten verraten und der Vorratsdatenspeicherung zustimmen. „Simba“ wird der Begründung sicherlich zustimmen: „Die Vorratsdatenspeicherung kann Leben retten“.

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TS61/15: Investigatives Kabarett + Gérard Biard + „taz“ ordnet ein

+++ "Investigative Comedy“ regt öffentlichen Diskurs an
… schreibt turi2 für medienmacher und bezieht sich dabei auf einen aktuellen Artikel der Süddeutschen Zeitung, der hinter einer Bezahlschranke liegt. Der SZ-Artikel thematisiere auch amerikanische Komiker wie John Oliver und Jon Stewart, welche für die hiesigen männlichen Gegenstücke Claus von Wagner, Max Uthoff und – wie kommt denn der in diese Reihung? – Jan Böhmermann die Vorlage böten. Mit der Recherche harter Fakten bewirkten diese oftmals eher eine öffentliche Debatte, als es die klassischen Medien tun.  Weiterlesen

TS57/15: Medienkritik + Spy-Spionage-Satire + Qualfrage in Mainz + Claus von Wagner + Nuhr-Opfer

+++ Thomas Meyer über den richtigen Ansatz für Medienkritik
SaSe empfiehlt folgenden aufschlussreichen Artikel auf Telepolis, der auch für die Satire-/Kabarettszene hilfreich ist. Dort wird immer wieder über Medienkritik und ihre Berechtigung gestritten. Jüngstes Beispiel sind die Äußerungen von Max Uthoff in  Die Anstalt vom 26.05.2015 und die Kritik darauf im Tagesspiegel (siehe auch SüS5). In einem Interview auf Telepolis skizziert der Politikwissenschaftler Thomas Meyer die Bedeutung von Medienkritik und die drei wichtigsten Ansatzpunkte für ihre fundierte Variante (in Abgrenzung zur pauschalisierten à la Pegida):  1. Medien übermitteln ein verzerrtes Bild durch Unterhaltungskriterien; 2. Themen sind gesellschaftlich selektiert; 3. Medien werden zu politischen Akteuren. Alle drei Punkte werden anschließend konkretisiert. Hilfreich! 

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TS55/15: Antirussische Ente + Claus von Wagner + Serdar Somuncu + Keine Mohammed-Cartoons

+++ Lügenpresse: "BILDblog" dokumentiert krassen Fall
Eine ergiebige Satire-Vorlage liefert der BILDblog und dokumentiert, wie „ein klassischer Russland-Aufreger“, den es gar nicht gibt, seinen Erfolgszug durch die großen deutschen Zeitungen feiert: Die antirussische Ente vom verbotenen Oktoberfest. Wie üblich auszeichnend für den BILDblog ist die umfassende Dokumentation, bei der Mats Schönauer auch nicht die Mühe scheut, 48 Zeitungen zu verlinken, die den tendenziösen Dummfug übernommen hatten. 

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TS41/15: Sondermeldung: 500 Menschen bei Bühnenauftritt von Claus von Wagner evakuiert

Klingt nach einer Satire-Meldung, ist aber Realität: Wie der Focus und Nordbayern.de berichten, musste eine Veranstaltung am Samstagabend in dem Nürnberger Kulturzentrum „Tafelhalle“ abgebrochen werden. Es war ein Bühnenauftritt von Claus von Wagner. Grund für den Abbruch und die nachfolgende Evakuierung aller Besucher: Ein Mann in einem Wohnmobil auf dem Nürnberger Europaplatz hatte damit gedroht, sich in die Luft zu sprengen. Er selbst hatte die Polizei von seinem Vorhaben informiert.
Die rückte mit einem Sondereinsatzkommando an und konnte den Gefährder Stunden später festnehmen. Seine Handlungsmotive seien (abgesehen von dem redundanten Hinweis in der Berichterstattung auf eine "psychische Ausnahmesituation") unklar. (Oder ist Suizid und/oder dessen Ankündigung heute schon so zur Norm geworden, dass derlei nicht auf psychische Ausnahmezustände verweist?)
Die Tragödie wird auf dem Facebook-Account von Claus von Wagner (bisher und bis zum Redaktionsschluss von TS41/15) nicht thematisiert.

BILD ist schon dran!
Einen ähnlichen Fall – ohne Kontext mit Künstlern/Kabarett etc. – gab es im November 2011 in Leverkusen. Claus von Wagner und seine Fans waren wohl, so legt es die bisherige Berichterstattung nahe, nur aufgrund der räumlichen Nähe zum avisierten Tatort betroffen.

SaSe15: TV-Kritik ZDF Die Anstalt 28.04.2015: Botschaft durch ungewöhnliche Themenwahl – Feminismus

[Aktualisierung vom 03.05.15]

Die Erwartungshaltung des Publikums an die ZDF-Kabarettsendung Die Anstalt ist extrem hoch. Darüber hatte der Teamleiter „Kabarett und Comedy“ beim ZDF, Stephan Denzer, gerade erst dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter ein Interview gegeben (vgl. auch TS38/15),
Bisher scheint dieser Druck nicht zu schaden. Denn auch die neue Anstalt-Sendung schafft es zu überraschen: mit einem unbeliebten  Thema, mit einer im Fernsehen selten gesehenen Kabarettistin und dieses Mal ostentativ ohne den berühmten „emotionalen Moment“ im Finale. Treu bleibt sich das derzeit wohl erfolgreichste Fernsehkabarett mit der Konzentration auf ein (1) Thema. Das war am 28. April 2015 der Feminismus (hier in der Mediathek)!  Weiterlesen

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