Tag Archiv:Die Tagespresse

TS83/16: Malik Nejer und unsere Alpen-Satiriker

+++ Hazel Brugger zu Gast bei Jan Böhmermann
Schal. Genau: schal. Das ist das treffende Attribut für den Gastauftritt von Hazel Brugger bei Neo Magazin Royale gestern Abend. Das findet auch die NOZ. Der Boulevard begeistert sich ersatzweise an dem Spiel „Google dass“.

Senf: Die Kunst geht nach Brot. Und Nachwuchskünstler müssen sich um Gastauftritte kümmern. Sagen wir: Es ist glimpflich abgelaufen. Brugger brilliert als Solokünstlerin auf hohem Abstraktionsniveau. Das verträgt sich schlecht mit einem so derb arbeitenden Gastgeber wie Jan Böhmermann.


+++ „Die Tagespresse“ provoziert Gabalier-Fans

Unpolitisch kommt Satire am schnellsten an ihre vielbesungenen Grenzen – zumindest hinsichtlich der Parameter Toleranz und Akzeptanz -, zum Beispiel wenn sie Promis aus Musik und Film angreift. Das hat jetzt auch der erfolgreiche österreichische Satireblog Die Tagespresse ausprobiert. Mit Gabalier verliebt sich im Museum in Neandertalerin hatten die Satiriker in null Komma nix die Schmierbubi-Fans an den Hacken. Es berichtet: Heute.at. Weiterlesen

TS81/16: Beobachtet, vorgelegt, reingefallen, aufgestiegen, verschärft

+++ „Bohemian Browser Ballet“ verdient mehr Beachtung
Die Satiriker vom Bohemian Browser Ballett machen schon wieder Schlagzeilen. Dieses Mal haben sie den satirischen Haken hinter die permanenten Lippenbekenntnisse Facebooks zum Thema Hatespeech gesetzt.

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+++ Donald Trump als satirische Steilvorlage
Der Hastag lautet #DonaldTrumpTheMovie und ist ebenso produktiv wie äußerst unterhaltsam. Eine Auswahl der besten Tweets dazu bei  Meedia. Weiterlesen

TS51/16: #Böhmermann: Die mutige „heute-show“ und eine FAZ-Spitze gegen den Böhmermann-Anwalt Schertz

+++ Das Zitat der Woche!
Der Strafrechtsexperte Udo Vetter bringt die Entscheidung der Bundesregierung im Fall Jan Böhmerman hinsichtlich der Ermächtigung zur Strafverfolgung nach dem uralten Majestätsbeleidigungspargrafen 103 Strafgesetzbuch, bei der das Votum von Angela Merkel den Ausschlag gegeben hatte, mit seinem Zitat auf den Schwachsinnspunkt:

Die Regierung erlaubt die Strafverfolgung wegen eines Gesetzes, das sie für unnötig hält. Finde den Fehler.
(zitiert nach Meedia 15.04.16: „Udo Vetter zur Merkel-Entscheidung: ‚Einladung an ausländische Despoten, mehr deutsches TV zu gucken'“)


+++ Satiriker-Reaktionen auf die Entscheidung der Bundesregierung

Zum Beispiel: Oliver Kalkofe auf Facebook, der Merkel die Werte dieses Landes verraten sieht.
Auch interessant: Dieter Nuhr hält es für angebracht, „Verständnis“ für die Entscheidung der Bundesregierung zu zeigen (Quelle). Dazu muss man vielleicht aber auch wissen, dass Nuhr im Sommer 2015 selbst fett Zoff mit Böhmermann hatte.
Christoph Sieber kategorisiert bei Denkfunk die Entscheidung der Regierung als erwartungsgemäß und rückgratlos. Weiterlesen

TS40/16: Wilfried Schmickler hat die Beine, die man sich für Claudia Kleinert wünschen würde … und andere Breaking News

>>> Dieser Senf ist schon etwas eingetrocknet, weil er  noch vor Ostern „raus“ sollte, wegen Arbeitsüberlastung aber nicht veröffentlich wurde! <<<


+++ „Die Tagespresse“ und der Anne-Frank-Tweet

Sonst sind alle immer uneingeschränkt begeistert vom Output des österreichischen Satireblogs Die Tagespresse. Doch mit einem fiktiven Anne-Frank-Tweet anlässlich des Twitter-Jubiläums könnten sich die Macher etwas verschätzt haben. Heute.at berichtet vom Unverständnis der User.


+++ Serdar Somuncus Plattitüden zur AfD
Wer immer einen halbwegs bekannten Namen trägt, aber etwas über die AfD zu sagen zu haben glaubt, darf ungestraft im Plattitüden-Karton kramen und seine Funde hochstrecken. Hauptsache in die Schlagzeilen. Die von n-tv – natürlich in Eigenwerbung für die Sendung So! Muncu!  – zusammengekehrten Banalitäten aus dem Munde des sich selbst so etikettierenden Hasspredigers Serdar Somuncu tun richtig weh: „Wer am lautesten schreit, hat oft unrecht“! (Wie isses denn nur möööchlich!) Die AfD sei Somuncu nicht geheuer. (Aus der Rubrik <Schlaubär>?) Die AfD-Anbiederung sei zu platt. (Ja und nachts ist es kälter als draußen?)  Die politische Gangart werde härter … (Puuh!)
Die n-tv-Sendung So! Muncu! findet dann ihr Presseecho dank schamlosen thematischen Aufspringens auf den Brüssel-Zug: Quotenmeter + DWDL + Giga. Weiterlesen

TS32/16: Gute Zeiten, schlechte Seiten der „heute-show“ und anderes

+++ DIE PARTEI: Ende der Satire in Hessen?
Irgendwie auch wieder beruhigend, dass selbst eine Satire-Partei in die bekannten Fahrwasser gerät. Till Hahn schreibt auf Der Freitag: „In Darmstadt wird Martin Sonneborns PARTEI von rechts gekapert“. Offensichtlich haben sich in die Spaß-Partei Personen eingeschlichen, die man dort absolut nicht haben will, jetzt aber nicht wieder so einfach los wird. Inzwischen drohen die parteilichen Satiriker sogar schon mit der juristischen Keule:

Auch wenn der Ortsverband auf Facebook betont, nicht rechtsradikal zu sein, der Fall zeigt ein tieferes Problem der PARTEI. Durch die Beliebigkeit ihrer Programme und die von ihnen gepflegte Möglichkeit, sich im Zweifel immer auf den Satire-Anspruch zurückzuziehen, haben sie sich offenbar auch für die Vertreter absurder Verschwörungstheorien attraktiv gemacht. Die Frage ist also, ob man, wenn man nichts ernst meint, noch in der Lage ist, sich ernsthaft von etwas abzugrenzen. Der Landesverbandsvorsitzende Christian Scheef jedenfalls sagt weiterhin: „Wir haben eine klare Trennlinie zum rechten Rand (…) Das geht bis zum Parteiausschluss. Da hört’s dann auf mit der Satire, da fängt das Juristische an.“
(Till Hahn auf Der Freitag 04.03.16: „Meinen die das etwa ernst? Nicht In Berlin In Darmstadt wird Martin Sonneborns Partei von rechts gekapert“)

Die Frankfurter Neue Presse konstatiert ebenfalls: „Schluss mit lustig“.


+++ Interview mit „Die Tagespresse“
Der Satireblog Die Tagespresse ist Österreichs erfolgreichstes Satire-Onlinemagazin. Im Interview erklärt der Herausgeber Fritz Jergitsch den Werdegang des Blogs – ohne dabei jede Antwort, wie leider bei vielen Satirikern üblich, zu einer haha-lustigen Pointe zu verformen. Weiterlesen

TS160/15: 0-8-15 + 2 neu + Punkt + 9 x 6 + Verrechnet

+++ „heute-show“: „Spiegel“-Interview mit Oliver Welke
Anlässlich der 200. Sendung der heute-show interviewt der Spiegel Oliver Welke und zwar: 0-8-15! Ob Sie das lesen oder „Päng!“, wirklich Neues erfährt der Leser nicht – abgesehen von Welkes Gesundheitszustand.
Auf die doch etwas breitere Kritik in letzter Zeit im Kontext mit der Kabelke-Provokation auf der AfD-Demo (SaSe65) und den Bloßstellungsinterviews von Lutz van der Horst (SaSe68) geht das sedative Interview nicht ein. Mainstream: Bloß nichts Kritisches im Kontext mit Satire!
Berichterstattung wegen der 200: Neckarquelle + TV digital + infosat.de. Den Gastauftritt von Stefan Raab bekrittelt die Huffington Post.


+++ 2 neue Videos von Datteltäter
Das erste Video ist Spendenakquise: Weiterlesen

TS132/15: In den Müll 1 + In den Müll 2 + In den Müll 3 + Ins Ernste + In Zukunft + In Würdigung

+++ Offtopic: Verlagsgruppe Random-House sperrt Krimis von Akif Pirinçci
Sehr gut: (Nicht nur) Meedia meldet, dass die Verlagsgruppe Random-House die alten Katzenkrimis des Autors Akif Pirinçci gesperrt habe, nachdem der am Montag auf einer Pegida-Demo in Dresden eine irritierende Äußerung zu Konzentrationslagern gemacht hatte. Wegen dieser Äußerung wurde Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den türkischstämmigen Autor erstattet. Und Random House stoppt die Auslieferung der älteren belletristischen Bücher Pirinçcis inklusive klarer Distanzierungserklärung (Felidae-Reihe; Pressemitteilung). Auch der Ex-D(d)enkfunkerSchroeder kommentiert hier und hier.
Ob dieser Auslieferungsstopp allerdings juristisch haltbar ist?

Persönliches Bekenntnis: Auch in meiner Bibliothek befand sich noch ein aus den 90er Jahren stammendes Exemplar eines Katzenkrimis von Akif Pirinçci, das ich seinerzeit geschenkt bekommen hatte. Gestern habe ich das Buch mit der Kohlenzange aus dem Regal gezogen und ins Altpapier entsorgt.

Nachtrag vom 12.11.15: Das hier etwas sehr spontan und nicht ganz durchdacht vergebene „sehr gut“ war offensichtlich voreilig. Der Vorgang (Sperrung der Bücher dieses Autors) hat inzwischen eine bedenkliche Dynamik entwickelt, die von Jan Fleischhauer am 10. November 2015 im Spiegel sehr zutreffend kommentiert wurde. Vgl. dazu auch TS139/15


+++ Ausnahmsweise „WELT“-Satire: Pirinçci-Hirn gefunden!

Aufgrund der degoutanten Herkunft (Springer) und der damit verbundenen politischen Stoßrichtung ignoriert SaSe den Output der Satire-Redaktion „Glasauge“ von Die Welt weitgehend. Die aktuelle Grätsche von Karl Sack-Reis jedoch schließt an obige Meldung an und hat eine Erwähnung verdient: Spaziergänger findet Hirn von Akif Pirinçci. Weiterlesen

TS112/15: Boom + Honig + Unfried + deutsch

+++ Das österreichische Satireportal Die Tagespresse: „Immer gegen die da oben“
Nachdem DiePresse gerade erst über das erfolgreiche Native Advertising des österreichischen Satireportals Die Tagespresse berichtet hatte (vgl. auch TS111/15), schließt sich die Kleine Zeitung an: Vorsatz der „Tagespresse“: Immer gegen die da oben. Berichterstattungsanlass ist aber auch die Tatsache, dass die Macher Fritz Jergisch, Jürgen Marschal und Sebastian Huber mit dem Österreichischen Kabarettpreis ausgezeichnet wurden. Im Übrigen folgt die verdichtete Berichterstattung wohl auch den im Artikel formulierten Trend: „Satire im Netz boomt.“
Senf: Der Österreichische Kabarettpreis hat übrigens eine Frauenquote unter aller Kanone: 8,3 % ( siehe hier)!  Weiterlesen

TS111/15: Selbstdarstellungspektakel + Zwischentöne + Bestellung + Selfie-Darsteller +

+++ Eigene Kolumne für Serdar Somuncu in „WirtschaftsWoche“
Per Pressemitteilung verlautbart die WirtschaftsWoche, dass der Kabarettist Serdar Somuncu ab sofort (04.09.15) in der neuen Kolumne „Klatschspalte“ in regelmäßigen Abständen über gesellschaftliche, politische und ökonomische Trends, die ihn beschäftigen, schreibe. Er setze sich dabei auf satirisch-unterhaltsame Weise mit aktuellen Themen auseinander und nehme kein Blatt vor den Mund.
Den Auftakt mit dem Titel Das ist so typisch deutsch bildet Somuncus Kritik an der Flüchtlingsdebatte und darüber, wie die Anteilnahme am Schicksal der Flüchtlinge in ein Selbstdarstellungsspektakel ausarte.  Weiterlesen

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