Tag Archiv:Inge Hannemann

TS23/19: Seriöse Inspiration nicht nur für hungrige Satirikerinnen: AnsTageslicht.de

Der Kontakt zu den SaSe-Lesern wird zunehmend fruchtbarer. Aktuell erreicht mich der Hinweis auf das dokumentarische Internetportal  AnsTageslicht.de. Der sofortige und erste Blick ins Impressum beruhigt: Verantwortlicher Herausgeber ist ein Professor Dr. Johannes Ludwig, Angehöriger der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Gegencheck: Den gibt es wirklich!

Hier werden Ziele und Methoden des Dokumentationsportals erläutert. Der Themenüberblick pullt das Interesse: sozial und global von Hartz IV über Medien und Journalismus bis hin zu Waffenexporten. Die Publikationen erfolgen beruhigender Weise in größeren zeitlichen Abständen. Hier hetzt offensichtlich niemand den Aktualitäten hinterher.

Allerding plumpsen die Herausgeber auch in die bekannten linken Popularitätsfallen wie die einer Inge Hannemann, deren Aktionen wie etwa Sanktionsfrei.de man durchaus auch kritisch würdigen kann. Auf den Gedanken sind glücklicherweise auch noch andere gekommen. Weiterlesen

TS69/16: „Querfront-Kabarett“ zur Primetime und andere Weltmittelpunktsthemen

+++ Witz-Petition für „Die Anstalt“ zur Primetime
Es gibt heute keinen Lebensbereich mehr, der von Petitionen frei wäre: vom rumänischen Straßenhund bis zum Zahnpastatubenausdrückpotenzial, alles soll über Unterschriftenlisten (empört!)  geregelt werden. Dahinter vermuten viele „Volkes Stimme“, was ein Trugschluss sein könnte …. Und in diesem Fall ganz besonders: eine Petition verlangt vom ZDF, die Kabarettsendung Die Anstalt zur Primetime um 20.15 Uhr auszustrahlen. Die in der Petition aufgestellte Behauptung, Die Anstalt sei „die meistgesehene Satire-Sendung im Zweiten Deutschen Fernsehen“ wird nicht belegt und lässt sich auch nicht mit Fakten untermauern – wie Quotenmeter gerade wieder an der letzten Sendung festgestellt hatte. Die „meistgesehen Satire-Sendung“ des ZDF ist zweifelsfrei die heute-show. Die Petition hat bisher 15.000 Unterschriften zusammen = eine Lachnummer!

Der Petitent ist Nico Hajrahmatollahi, zu dem Google Folgendes anbietet: den Brief an den Flüchtling dieser Welt in der Huffington Post vom 20. Juni 2015 sowie diverse andere HuffPo-Beiträge; ein Werbetext. Hajrahmatollahi ist Mitunterzeichner eines offenen Briefs an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Françoise Holland zur Finanztransaktionssteuer (klassisches Occupy-Thema … wie komme ich jetzt von dort auf Global Change Now e. V.?) , der im Tagesspiegel veröffentlicht wurde. Dieser Meldung ist zu entnehmen, dass der Petitent Vorsitzender der Kasseler Jusos sei. Mehr Erhellung bringt eine Notiz (kleiner Kasten oben rechts mit Foto) auf „dein Portal zum Bundestag“ mitmischen.de, die das Alter des Mannes angibt, der hier der Republik das Fernsehprogramm gestalten möchte: 2015 sei er 18 gewesen und visiere jetzt sein Studium an. Grandios! Weiterlesen

SüS15: TV-Kritik „Die Anstalt“ 05.04.2016: Max Uthoff checkt Seriosität von Sanktionsfrei.de

[Satire]

Sie werden mit jeder Sendung besser, die Macher von Die Anstalt. Ein neuer Höhepunkt der so viel gelobten Form des investigativen Kabaretts war die Sendung vom 5. April 2016. Die war zunächst aufgrund der Terroranschläge von Brüssel verschoben worden. Zwischendurch war das Thema der Sendung aber schon bekannt geworden: Arm & Reich! Aber dass sich Max Uthoff so offensiv dem Mainstream entgegenstellen würde, wie das dann in der Sendung mit dem Seriositätscheck an dem offene-Fragen-schwangeren 150.000-Euro-Geldsammel-Projekt Sanktionsfrei.de erfolgte, überraschte dann doch.

„Wir möchten die politische Unabhängigkeit des deutschen politischen Kabaretts exakt zwei Jahre nach der prozessfolgenreichen Sendung im April 2014 auch dadurch belegen, dass wir bei den linken Netzwerken ebenso kritisch und genau hingucken, wie wir das bei den ZEIT-Journalisten und deren Kollegen mit ihren Mitgliedschaften und ihrer Mitwirkung in diversen transatlantischen Verbänden 2014 getan haben“, erklärt Uthoff in einer nie stattgefundenen Presseauskunft an diese Redaktion. Schon für die eigene Glaubwürdigkeit sei es existenziell, das ganze Netzwerk von DenkfunkPatchworX Media GmbHTom Aslan alias Umman Aslan – Global Change Now e. V. – Parteifunktionären von DIE LINKE, PIRATEN & Co. bis hin zu den Profiteuren von Sanktionsfrei.de offenzulegen, heiß es weiter frei erfunden. Weiterlesen

TS41/16: „Extra3“-Satire führt zu diplomatischen Verstimmungen

+++ Riesenerfolg für „extra3“: Türkei bestellt Botschafter ein
Gestern Abend kam die Meldung sogar in den Tagesthemen. Ausführlich berichten heute Spiegel online und der Tagesspiegel: Das extra3-Lied „Erdowie, Erdowo, Erdogan“ habe zu „diplomatischen Verstimmungen zwischen der Türkei und Deutschland“ geführt (Quelle). Die türkische Regierung habe aufgrund dieser Satire im öffentlich-rechtlichen Fernsehen den deutschen Botschafter einbestellt. Er musste sich “offenbar“ (Quelle) für den Beitrag rechtfertigen. Dabei habe es sich nach Spiegel-Berichterstattung nicht etwa um eine freundliche Einladung unter Partnern gehandelt, sondern um eine formelle Vorladung.

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Senf: Dieser verdiente Erfolg für die Satiriker von extra3 beruhigt und tröstet – angesichts der ansonsten im politischen Kabarett derzeit dominierenden Geißelung vornehmlich des eigenen Publikums. SaSe gratuliert!

Vor zehn Minuten ist ein weiterer Spiegel-online-Artikel zum Thema erschienen! Die Angelegenheit scheint sich auch wegen des thematischen Kontextes zu den aktuell laufenden Prozessen gegen die regierungskritischen Cumhuriyet-Journalisten auszuwachsen.
Inzwischen berichten alle großen Zeitungen dazu! Weiterlesen

TS144/15: Satire in Terrorzeiten

+++ Das Netz turnt es den Kabarettisten vor: #DoItLikeDeMaiziere
Wenn SaSe und andere (vgl. TV-Kritik Die Anstalt bei Meedia) kritisieren, dass einige Satiriker die Satire schneiden (vgl. TS143/15 Meldung 3), dann zeigt das Netz, wie man Kritik an der Politik kreativ-humorig-witzig verpackt und mithin auf den Punkt bringt – am Beispiel der unsäglichen DeMaizière-Äußerung auf der Hannover-Pressekonferenz am 17.11.15. Meedia hat die Highlights der unterhaltsamen Reaktionen zusammengestellt.


+++ Helge Schneider und der Terror: Kontemplativ – gelassen – witzig
Auch der Künstler und Musiker Helge Schneider zeigt eine die User offensichtlich beeindruckende lockere Art, mit dem Terror umzugehen. Nachdem er am Dienstagabend einen Auftritt in Hannover absagen musste, hat er auf seinem Facebook-Profil ein Video eingestellt mit der gelassenen Botschaft: „Dann komme ich Donnerstag wieder“. Ein Fan postet als Antwort: „Das zaubert mir ein Lächeln“ (Quelle).
Künstler und Satiriker, die den Menschen im ernstgelagerten Deutschland so erfolgreich beistehen, haben zweifellos ihren Job gemacht: ein Lächeln in die Gesichter zaubern! Die Botschaft hat in etwas mehr als 24 Stunden knapp 6,5 Millionen Aufrufe erhalten. Weiterlesen

SaSe57: Offener Brief der HuffPo an „Die Anstalt“: Euer „Ken-Jebsen-Gedächtnis-Kabarett kotzt mich an“

Sebastian Christ von der Huffington Post hat einen offenen Brief an Max Uthoff und Claus von Wagner geschrieben, der kein Blatt vor die Taste nimmt: Eure Verschwörungstheorien kotzen mich an lautet die reichlich derbe Überschrift und inventarisiert dann weiter: „riesiger Unsinn“, „Wirtshausstrategen“, „sachliche Fehler“, „großspurig“ und kulminiert in dem Label „Ken-Jebsen-Gedächtnis-Kabarett“.

Es ist nicht die erste Attacke, die Sebastian Christ gegen linkes politisches Kabarett reitet. Im März 2015 schalt er Volker Pispers, „der die Deutschen für dumm verkauft“. SaSe hatte in TS4/15 darüber berichtet.
Einen Überblick über Christ-Verlautbarungen in der HuffPo findet der Interessierte hier.

Inzwischen jedoch und durch enge beobachtende Begleitung der Umtriebe der Kabarettisten komme ich nicht umhin, die Christ-Kritik etwas ernster zu nehmen. Dabei löst sich SaSe von der alleinigen inhaltlichen Betrachtung der Sendung Die Anstalt. Denn ehrlich gesagt ist mir inzwischen nicht mehr klar, wie unabhängig die Redaktion dort überhaupt ist. Die Akteure des Vereins Global Change Now e. V. (GCN) mit engen Verbindungen zur Occupy-Bewegung, die personell alle Fäden bei der Kabarettistenvereinigung D(d)enkfunk in der Hand haben und im Internet mit Fake-Profilen unterwegs sind, haben auch bei Die Anstalt ihre Finger im Spiel. Das geht inzwischen schon so weit, dass Denkfunk die ZDF-Sendung samt Logo für sich vereinnahmt (vgl. SüS11). Diverse Facebook-Accounts, die sich als Fans von Die Anstalt gerieren, weisen kein Impressum auf. Dafür tauchen dort neuerlich die Denkfunk-Admins und –Denklenker auf. Es ist nicht abwegig zu vermuten, dass all diese Accounts ebenfalls von der Tom-Aslan-Truppe gemanagt werden.
Tom oder Umman Aslan ist der „Kopf“ hinter GCN, der zum Beispiel mit der Löschung eines Impressums bei Denkfunk versucht, diese Verbindung zu verdunkeln (vgl. HInfo5). Wie „seriös“ beim Verein GCN agiert wurde, das dokumentiert unter anderem ein aussagekräftiges Video-Interview aus dem Jahr 2010 (in HInfo5). Aslans (frühere?) Lebensgefährtin ist die alleinige Gesellschafterin und Geschäftsführerin der hinter Denkfunk stehen PatchworX Media GmbH, der Insichgeschäfte erlaubt sind (vgl. dazu HInfo1 und HInfo2). Weiterlesen

TS123/15: Nachfolger + Störer + Mediatorin + Erklärbär + Truther

+++ US-Satiresendungen: Die nächste Riege übernimmt
Neues Deutschland beschäftigt sich mit den Nachfolgern in den großen US-Satiresendungen. Das ist zum einen der gebürtige Südafrikaner Trevor Noah in der Nachfolge des nahezu legendären Jon Stewart für die Daily Show. Schon Anfang September trat Stephen Colbert die Nachfolge von David Letterman in der Late Show an. Weitere Hintergründe, Charakteristika, Herausforderungen und Erwartungen hier.


+++ Muslimische Petition zur Abschaffung des Oktoberfestes – Satire?
Unter der Überschrift Was diese Muslime vom Oktoberfest fordern, ist hoffentlich Satire? setzt sich die Huffington Post mit einer Petition auf Change.org auseinander, die für Wirbel sorgt: Ein mit „Morad Almuradi“ zeichnender Verfasser hatte dort die Abschaffung des Müncher Oktoberfestes gefordert mit der Begründung, es sei eine intolerante und anti-muslimische Veranstaltung. Die HuffPo versucht Indizien dafür zu finden, dass es sich bei der Petition um Satire handelt. Die Initiative selbst fand nur 474 Unterstützer und wurde auch schon beendet. Inzwischen ist das Thema auch beim Focus angekommen! Weiterlesen

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