Tag Archiv:Regionalverbandsdirektor Wilfried Franke

TS56/21: „Marketing“-Offensive des Regionalverbands mithilfe der SchwäZ: Franke heißt jetzt Kießling

Ganz schön gruselig: Gerade laufen die Proteste gegen den vorliegenden Entwurf des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben (RPBO) zunehmend aus dem Ruder (hier und Meinung hier), die Petition der Initiative zukunftsfähiger Regionalplan marschiert, der dazugehörige Blog ist zumindest für mich die tägliche erste Informationsquelle im Netz, da starten €DU, Wirtschaft und der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) mithilfe der Schwäbischen Zeitung eine Charme-, Marketing- und (Des-)Informationskampagne.
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Genau DAS erfahren die Leser nicht!
Die von mir behauptete Desinformation beginnt schon mit der Überschrift zum ersten diesbezüglichen Artikel vom 8. Mai 2021: „Was hinter dem Regionalplan von Oberschwaben steckt und wo er Einfluss nimmt“. Bitte lesen Sie den Artikel. Sie werden schnell feststellen, dass Sie eines auf gar keinen Fall erfahren: WAS und WER hinter dem aktuellen Entwurf des RPBO steckt. Sie erfahren (bisher) nicht, welche massiven wirtschaftlichen Interessen in den Entwurf Eingang gefunden haben und welche Lobbygruppen Einfluss nehmen.

Stattdessen werden die Leser in einen kaum nachvollziehbaren Dschungel von verwaltungsrechtlichen Vorgaben und Zuständigkeiten geführt.

Symbolbild zu der angekündigten kleinen SchwäZ-Artikelserie zum RPBO: Was werden wir wohl über das Grundsatzpapier der Raumentwicklung für die drei Landkreise Bodensee, Ravensburg und Sigmaringen aus der singulären Perspektive einer Doktorandin der Wirtschaftswissenschaften erfahren, die noch dazu designierte Stellvertreterin von RVBO-Direktor Wilfried Franke ist? *grübel grübel* …
Bild von Matthias Wewering auf Pixabay

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RPBO – einseitig aus ökonomischer Sicht betrachtet
Das ist auch kein Wunder. Denn wie der Artikel wenigstens unumwunden zugibt, stammen alle dessen Weisheiten von der „Planungsreferentin Nadine Kießling“. Das Funktionsetikett „Planungsreferentin“ hört sich harmlos an? Ist es aber nicht. Und was daran nicht harmlos ist, das verschweigt die SchwäZ dem Leser.

Die junge Dame ist nicht wie etwa die renommierten RPBO-Kritiker von Scientists for Future eine erfahrene Wissenschaftlerin, die auf eine lange Reihe von seriösen Publikationen zum relevanten Themenbereich (nämlich Klimaschutz) verweisen kann.

Nein, Nadine Kießling ist Doktorandin der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Regionalökonomie und -entwicklung an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft im schweizerischen Birmensdorf (hier). Es liegt also auf der Hand, dass Kießling den RPBO vorzüglich aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet. Und ihn auch nur in dieser Relevanz darstellt.

Also vollständig einseitig. Oder prägnanter gesagt: am Thema vorbei. Wieder sollen die Leser der SchwäZ den RPBO ausschließlich in seiner wirtschaftlichen Dimension wahrnehmen.
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HInfo54: Satire-Workshop: Hier die Regionalplan-Satire ohne Pfusch und Staatsschutz

Im Februar 2021 hatten Unbekannte eine sogenannte „Postwurfsendung an alle Haushalte in Bodensee-Oberschwaben“ teilweise analog, teilweise digital verteilt. Dabei handelte es sich um einen Text auf dem Original-Briefpapier (!) des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben (RVBO). Das Schreiben war nicht als Satire gekennzeichnet. Es enthielt auch nicht das für alle verteilten Druckerzeugnisse notwendige „V. i. S. d. P.“ Für den oberflächlichen (!) Betrachter konnte der Eindruck entstehen, dass dieser Brief tatsächlich vom RVBO stamme.

Inhalt des Schreibens unter der Überschrift „Regionalplan: Das kommt auf Sie zu“ waren die satirisch behaupteten Hintergründe zur Entstehung des Entwurfs des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben (RPBO) sowie die – ebenfalls satirisch behaupteten – Auswirkungen desselben in den Themenbereichen „Buskosten“ (i. e. ÖPNV), „Kiesexport“ sowie „Flächenversiegelung“.

Ich behaupte: Jeder, der den Text gelesen hat, konnte erkennen, dass es sich unmöglich um eine Veröffentlichung des RVBO handeln konnte. Das bestätigt – vermutlich ungewollt – auch RVBO-Direktor Wilfried Franke im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung (SchwäZ) am 23. Februar 2021: „<Uns haben dazu zahlreiche Anrufe erreicht, hauptsächlich aus Ravensburg und Berg. Die meisten identifizieren es aber als Fake News>, sagt Franke“ (Quelle). Diese Angabe sollten die Urheber der Satire für die späteren Gerichtsverfahren schon einmal archivieren.

Nachdem mir das dazugehörige pdf-Dokument zur Kenntnisnahme zugeschickt worden war, habe ich mich – auch zum Selbstschutz – sofort und öffentlich von dieser „Satire“ distanziert: hier.
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TS32/21: Regionalplan Bodensee-Oberschwaben: Brillanter Südkurier-Artikel über den „unbedingten Willen zum Wachstum“

Die freie (!) Journalistin Katy Cuko setzt zwar ein Fragezeichen hinter die Headline über ihrem jüngsten und wieder einmal brillanten Südkurier-Artikel zum aktuellen Widerstand-Stand gegen den Regionalplan Bodensee-Oberschwaben (RPBO). Aber das nachfolgend von ihr benutzte  Lexikon lässt keinen Zweifel an der Dramatik der Lage. Allein schon die titelnde Frage „Flächenfraß auf Basis falscher Zahlen?“ zieht dem Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) und seinem prominentesten Vertreter, Verbandsdirektor Wilfried Franke, die Mütze über beide Ohren. Loser-Optik.

Falsche Zahlen? Wie peinlich ist das denn?

Allerdings hatte irgendeine komische Bloggerin schon 2019 von „unhinterfragten Bedarfen“ geschwafelt?

Und in dem erfrischenden, Fakten ungeschminkt adressierenden Stil geht es dann in dem Südkurier-Artikel weiter: „der Protest ist gewaltig“, der RVBO sei „mächtig unter Druck“, der „Gegenwind“ habe sich zum „Sturm“ entwickelt. Bisher lägen knapp 2.700 Einwendungen vor, darunter „etliche Anwaltsschreiben“.
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Da braut sich ein brutaler Sturm zusammen über den drei Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen, Bodenseekreis. Und der bedroht zuvorderst … einen reibungslosen und „erfolgreichen“ Übergang in den Ruhestand für RVBO-Direktor Wilfried Franke.
Bild von David Mark auf Pixabay

 

Wenn die Wissenschaft spricht …
Der erkennbaren und vorzüglich in SchwäZ-Artikeln (wie etwa diesem) nachzulesenden Strategie des RVBO, die Kritiker des vorliegenden RPBO-Entwurfs zu kriminalisieren und zu marginalisieren, rollt der Südkurier-Beitrag solide Geschütze entgegen.
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