Tag Archiv:Sieber!“

SaSe98: Ragt raus: Dorian & Daniels Clip für Volvo „ABC of Death“

Erfrischend in der trostlosen deutschen Satirewüste, deren Bewohner gerade Dienstagabend wieder solche unter Kabarett fehlgelabelten infantilen und deshalb auch so populären[1] Albernheiten wie Mann, Sieber! durchdursten mussten: der nicht beauftragte ergo eigentinitiative Werbeclip für den schwedischen Autobauer Volvo der beiden Kreativköpfe und Nachwuchs-Werbefilmer Dorian Lebherz und Daniel Titz (YouTube-Kanal).

Nicht zum ersten Mal erregen die Beiden mit dem neuen Clip berechtigtes (!) Aufsehen, das ihnen auch Berichterstattung bei Meedia einbringt. Dort erfährt der gehaltvoller Satire mit Niveau Entwöhnte hintergründig: „ABC of Death“ ist in Kooperation mit der Filmakademie Baden-Württemberg entstanden. Weiterlesen

TS49/16: Raten Sie das Thema dieser Satire-Meldungen!

+++ Diekmann veröffentlicht Fake-Interview mit Böhmermann
Zum Gähnen, aber Kai Diekmann (nicht: die BILD!) klopft sich auf die Schenkel: Der Aufmerksamkeitsdurstige hatte ein gefälschtes Böhmermann-Interview im Internet erfolgreich auf die Verteiler-Reise geschickt. Nun freut man sich über die Kollegen, die auf den Fake reinfielen. Die hätten das angeblich an Böhmermanns haarsträubenden Ansagen erkennen müssen. Die Aufregung ist groß genug für einen zweiten Meedia-Artikel. Die FAZ weiß auch etwas.
Senf: So so. Ich fand das Erdogan-Gedicht schon haarsträubend genug; aber es war kein Fake. Was bitte an der Diekmann-Aktion ist „Spaß“?


+++ Jan Böhmermann unterschreibt keine Unterlassungserklärung
Publizisten mit Prozesserfahrung (das ist jetzt eine subtile Anspielung auf mich selbst) freuen sich, dass Jan Böhmermann nicht so einfach in die Knie geht, wie das in diesem Fall einer Satire über den DSDS-Teilnehmer und Liedchenträllerer Florian Fesl leider der Fall war. Böhmermann unterschreibt eine entsprechende Unterlassungserklärung  nicht (Quelle).
Senf: „Unterlassung“ verweist auf den zivilrechtlichen Weg. Nächster Schritt des Erdogan-Anwalts Michael-Hubertus von Sprenger wäre dann möglicherweise ein Antrag auf einstweilige Verfügung bei einem Landgericht oder – noch wahrscheinlicher – einer der Pressekammern des Landes. Lassen Sie mich raten: Hamburg? Diesem Schritt könnten Böhmermann und seine Anwälte durch eine Schutzschrift versuchen vorzubeugen, wenn ihre Prozessstrategie das zulässt. Weiterlesen

TS48/16: Jan Böhmermann und: Boris Palmer leistet die Arbeit deutscher Satiriker!

+++ „FAZ“ nutzt Böhmermann-Hype zur Abrechnung mit „heute-show“
Ich kann es nicht ändern: SaSe beschäftigt sich in den letzten Tagen nur noch mit Jan Böhmermann! Aber unter den vielen Kommentaren und Meinungen zur Satire-Staatsaffäre finden sich auch viele, die vom Spezialfall Böhmermann losgelöst Grundsätzliches über Medien, Satire und deren Rezeption thematisieren. Wie zum Beispiel die FAZ mit Pubertär statt politisch. Darin extrahiert Friederike Haupt die infantilen und infantilisierenden Tendenzen deutscher Fernsehsatire.  Ihr präferierter Untersuchungsgegenstand dabei ist die heute-show, der sie insbesondere deren Kritik an der FDP und die nicht ausreichende Würdigung der Arbeit von Politikern vorwirft.

Senf: Apropos Infantilisierung: Ein Paradebespiel dafür war die in ihrem schrillen Klamauk schier unerträgliche Sendung Mann, Sieber! gestern Abend (Mediathek).


+++ „Zentralrat der Ziegen zeigt Böhmermann an“
Am satirisch elegantesten löst das ganze Galama mal wieder Der Postillon! Weiterlesen

SaSe85: „Mann, Sieber!“: Kabarett in, aus, mit und für die Zwangsjacke

[eine satirische TV-Kritik]

Am Zeitungskiosk können Medienkonsumenten selbst entscheiden, ob sie das Springerblatt DIE WELT kaufen möchten, in dem dann möglicherweise Artikel über das demokratieverzehrende Phänomen AfD stehen, verfasst von einem Redakteur, der sich dieser Anführungszeichenpartei als PR-Berater angedient hat. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen haben sie diese Wahl nicht. Dort finanzieren sie ungefragt eine Kabarettsendung mit, deren Satiriker auf offene Bühne verzweifelt versuchen sich aus ihrer Zwangsjacke zu befreien. Der tatsächlichen und der ideologischen.

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Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot ARD-Mediathek "Mann, Sieber!" vom 16.02.2016: Der Kabarettist Christoph Sieber ist die gesamte Sendung hindurch mit seinem Jackett beschäftigt, das ihn deutlich sichtbar massiv einschnürt und die Blutzufuhr nach oben stranguliert.

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot ARD-Mediathek „Mann, Sieber!“ vom 16.02.2016: 

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Christoph „der Versieber“ (copyleft: Schroeder)  ist die gesamte Sendung über damit beschäftigt, an seinem viel zu engen Jackett herumzunesteln, es zu befummeln und zu befingern. Er knöpft es auf. Er knöpft es zu. Er zerrt an den Rändern. Er fasst sie zusammen. Er lässt sie fahren. Der Stoff spannt zum Gotterbarm und nimmt ihm die Luft zum Atmen. Und das Licht zum Denken. Weiterlesen

SaSe70: AfD-Postille bedient sich an Kollegenschelte von Andreas Rebers und Dieter Nuhr

[Dies ist eine neue überarbeitete Version des am Tag zuvor veröffentlichten Artikels, der in einer zentralen argumentativen Verknüpfung  fehlerhaft und mithin totaler Quatsch war und auf einem Interpreationsfehler meinerseits beruhte. Danke an den SaSe-Leser, der es gemerkt hat!]

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Offensichtlich steckt der derzeitige globale Kriegserklärungswahn auch die Satiriker an. Die beiden (ARD-)Kabarettisten Andreas Rebers und Dieter Nuhr hatten in einem Artikel in Die Welt eine neue Front – innerhalb der Kabarettszene eröffnet. Dabei geht das Altherren-Duo mit aller Schärfe gegen die ZDF-Kabarettisten der heute-show und von Die Anstalt vor.

Abgesehen vom Personal der heute-show gehören die ZDF-Kabarettisten durchgehend zu dem intransparenten (angeblichen) Gegenöffentlichkeitsprojekt D(d)enkfunk, der auf diesem Blog nachhaltig kritisiert wird (vgl. HInfo6). SaSe berichtete über den Die-Welt-Artikel in TS 153/15.

Jetzt wird diese Kritik noch einmal leidenschaftlich und mit haarsträubenden Kommentierungen und Erweiterungen von der Internetzeitung FreieWelt.net aufgenommen, die der Alternative für Deutschland (AfD) nachstehe, wie hier klassifiziert wird.

Fazit: Die Äußerungen der beiden ARD-Kabarettisten finden begeisterten Beifall bei den Rechten. So berechtigt einzelne Kritikpunkte seien mögen, munitionieren Rebers und Nuhr mit ihrer öffentlichen Kollegenkritik, für die sich auch gar kein konkreter Anlass erkennen lässt, genau die Kräfte im Land, die sich gegen Demokratie und Rechtsstaat wenden. Weiterlesen

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