Tag Archiv:Sebastian Pufpaff

TS59/20: AKKs MuNaske-Gate: Fertige Farce am Flughafen Halle-Leipzig

Zugutegehalten: Zu bundespolitischen Themen äußere ich mich eher selten.
Dispens: Nachstehender Steilvorlage jedoch konnte ich mich dann nicht mehr entziehen …

Stand der Corona-Krise in Deutschland: Ab heute, Montag, den 27. April 2020, gilt nahezu bundesweit eine „Maskenpflicht“ (Differenzierung nach Bundesländern  hier). Mit Variationen je nach Bundesland gilt diese Maskenpflicht vor allem im ÖPNV und überwiegend auch in Läden. Einzelne Bundesländer wie etwa Bayern haben dazu rigide Ordnungsstrafen verhängt. So wird dort für ein Verstoß gegen die Abstandsregel ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro fällig (Quelle).

Der Kabarettist Sebastian Pufpaff hat in seiner neuen ZDF-Serie „Noch nicht Schicht“ dem für Westeuropäer ganz neuen Ausstattungs- und Kleidungsstück, bisher nur bekannt unter der hölzernen Bezeichnung „Mund-Nasen-Schutz“ (in Abgrenzung von den Atemmasken für das medizinische Personal),  das drollige Akronym „MuNaske“ aufgestickt.
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Aber so sehr frau sich auch bemüht, die Politik und ihre affektiven Corona-Maßnahmen ernst zu nehmen: Man kann darauf warten, bis wieder irgend so ein Ministertrampel dahergestolpert kommt, das die gesamte Corona-Politik von Bund und Land ad absurdum führt. Weiterlesen

SaSe91: Die Preisträger des Prix Pantheon 2016

Pressemitteilung des Pantheon-Theaters:

Deutscher Satirepreis „Prix Pantheon“ – das Bonner Pantheon-Theater gibt die 3 Preisträger 2016 bekannt:
Gerburg Jahnke, Jan Philipp Zymny und „Das Lumpenpack“

Bonn – Der deutsche Kabarett-, Comedy- und Satirepreis – PRIX PANTHEON 2016, dotiert in 3 Kategorien mit insgesamt 10.000 Euro, wurde durch eine offen ausgetragene Auseinandersetzung, einer regelrechten „Kleinkunst-Olympiade“ zwischen 10 nominierten Bühnenkünstlern und -Duos aus Deutschland und der Schweiz am 19. Und 20. April im Bonner Kabaretttheater Pantheon ausgetragen.

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Bild: Pantheon, Harald Kirsch

Bild: Pantheon, Harald Kirsch

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Der Ehrenpreis in der Kategorie „Reif und Bekloppt“ wurde am gestrigen Abend an die in Oberhausen geborene Kabarettistin und Regisseurin Gerburg Jahnke verliehen. In der Laudatio, gehalten von ihrem Kabarettkollegen Wilfried Schmickler heißt es u.a.: Weiterlesen

SaSe87: Stefan Waghubinger verlässt „Denkfunk“ ohne das leiseste Servus

In der (völlig unverbindlichen) SaSe-Werteskala (aufsteigend) Comedian – Kabarettist/in (als Beruf, nicht aus Berufung) – satirischer Künstler rangiert Stefan Waghubinger im komfortablen Künstler-Segment. Anders als Berufsausübende ist er umwerfend glaubwürdig. Er hat eine Botschaft und die hat er weder von Global Change Now e. V. noch von einem anderen Ideologielieferanten mit Copy & Paste in seinen künstlerischen Output eingepflegt. Bestes Beispiel ist dieser Ausschnitt aus einem Auftritt auf der Kulturbörse Freiburg 2016.

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Sofort fällt der Konnex von der Politik zum Privaten auf! Ein durchgehendes Phänomen bei dem Künstler mit dem (für mich unwiderstehlichen) österreichischen Charme. Diese Verbindung upgradet seine Inhalte von der politisch (korrekten) Botschaft zur persönlichen Relevanz für den Zuschauer. Weiterlesen

SaSe70: AfD-Postille bedient sich an Kollegenschelte von Andreas Rebers und Dieter Nuhr

[Dies ist eine neue überarbeitete Version des am Tag zuvor veröffentlichten Artikels, der in einer zentralen argumentativen Verknüpfung  fehlerhaft und mithin totaler Quatsch war und auf einem Interpreationsfehler meinerseits beruhte. Danke an den SaSe-Leser, der es gemerkt hat!]

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Offensichtlich steckt der derzeitige globale Kriegserklärungswahn auch die Satiriker an. Die beiden (ARD-)Kabarettisten Andreas Rebers und Dieter Nuhr hatten in einem Artikel in Die Welt eine neue Front – innerhalb der Kabarettszene eröffnet. Dabei geht das Altherren-Duo mit aller Schärfe gegen die ZDF-Kabarettisten der heute-show und von Die Anstalt vor.

Abgesehen vom Personal der heute-show gehören die ZDF-Kabarettisten durchgehend zu dem intransparenten (angeblichen) Gegenöffentlichkeitsprojekt D(d)enkfunk, der auf diesem Blog nachhaltig kritisiert wird (vgl. HInfo6). SaSe berichtete über den Die-Welt-Artikel in TS 153/15.

Jetzt wird diese Kritik noch einmal leidenschaftlich und mit haarsträubenden Kommentierungen und Erweiterungen von der Internetzeitung FreieWelt.net aufgenommen, die der Alternative für Deutschland (AfD) nachstehe, wie hier klassifiziert wird.

Fazit: Die Äußerungen der beiden ARD-Kabarettisten finden begeisterten Beifall bei den Rechten. So berechtigt einzelne Kritikpunkte seien mögen, munitionieren Rebers und Nuhr mit ihrer öffentlichen Kollegenkritik, für die sich auch gar kein konkreter Anlass erkennen lässt, genau die Kräfte im Land, die sich gegen Demokratie und Rechtsstaat wenden. Weiterlesen

TS153/15: Terror-Auge + Kryptik + „Datteltäter“

+++ „WELT“: „Das deutsche Kabarett ist auf dem Terror-Auge blind“
Stimmt: Die Mehrheit der deutschen Kabarettisten schweigt zum Terror der Islamisten. Aus politisch bündig passender Springer-Perspektive beleuchtet Die Welt das Versagen deutschen Kabaretts angesichts der aktuellen Herausforderungen. Die Satirezunft sei auf dem falschen Fuß erwischt. Der Autor Reinhard Mohr nimmt insbesondere die heute-show und die letzte Anstalt-Sendung ins Visier. Dort stört (auch) ihn die „schamlose Instrumentalisierung“ der „im linken Bauerntheater“ aufgetretenen Holocaust-Überlebenden. Die Sendung sei „Agitprop-Kabarett“, linientreu und vorhersehbar, ein „maßgeschneidertes Convenience-Produkt für Besserfühlende“, ein „Wellness-Bad der moralischen Selbstgewissheit“.
Damit paraphrasiert Mohr die SaSe-Kritik der narzisstisch vor sich hergetragenen moralischen Vorzüglichkeit der Denkfunk-Kabarettisten, zu denen auch die Macher von Die Anstalt zu zählen sind. Der Artikel lässt sich als kabarettistischer Gegenentwurf lesen. Der findet seine Alternativen dann bei Andreas Rebers, (natürlich) Dieter Nuhr, Horst Schroth und Gerd Dudenhöffer.

Senf: Der Welt-Artikel erschien am 2. Dezember 2015. Am 3. Dezember 2015 dann folgte Nuhr im Ersten mit Dieter Nuhr, Andreas Rebers, Ingo Appelt, Torsten Sträter und – ACHTUNG: – Sebastian Pufpaff, die alle sehr ausführlich das Terror-Thema behandelten und dabei auch berechtigte Fragen stellten. Fragen, die satirisch gewandet schon Der Postillon aufgeworfen hatte.
Am Tag danach erschien auf dem AfD-nahen Internetblog FreieWelt.net ein Artikel, in dem Dieter Nuhr und Andreas Rebers scharfkantige Kritik an ihren Kabarettisten-Kollegen üben. Der Artikel verharmlost auch Nazis, die keine Bedrohung für Demokratie und Rechtsstaat seien. Dieser Artikel wird in SaS70 besprochen. Weiterlesen

SaSe48: TV-Kritiken zur ZDF-Premiere „Mann, Sieber!“: „Platte Witze“, „Maue Kalauer“, „klamaukig“, „lahm“

Man muss keine ausgewiesene Denkfunk-Kabarettisten-Allergikerin sein, um auf die „Neokabarett“-Premiere des ZDF Mann, Sieber! am 15. September 2015 (Mediathek) – angesiedelt auf dem hochwertigen Die-Anstalt-Sendeplatz am Dienstagabend – mit einem enuyierten Sättigungsgefühl zu reagieren. Die wenigen TV-Kritiken, die verfügbar sind und über den Applaus für den technisch aufwendig gestalteten Klever-Clip hinausreichen, sind sich ziemlich einig: „Neokabarett, das niemand vermisst hat“ „mit einem klamaukigen Einspieler“ (Spiegel), „lahm“ (ibid.), „platte Veralberung“ und „platte Witze“ (Meedia), „wenig originell“ (ibid.), „leidlich lustiger Sketch“ (ibid.), „maue Kalauer“ (Süddeutsche), „böhmermannmäßig“ (ibid.), „Sieber erinnert in seiner Rolle zu sehr an Max Uthoff“ (ibid.), „fehlt die Originalität“ (ibid.), „Lustigsein nach dem Holzhammerprinzip“ (ibid.).

Einige Leserkommentare unter den TV-Kritiken im Internet fordern allerdings, man solle die Sendung sich erst einmal entwickeln lassen. Gegenfrage: Wohin? … wenn man sich die Video-Produktionen der beiden verantwortlichen Kabarettisten Tobias Mann und Christoph Sieber auf Denkfunk ansieht (vgl. z. B. SaSe38). Was soll denn da noch kommen? Weiterlesen

SaSe43: „Kabarett-WG“ + Hallervorden-Doku-Vorab-Brechreiz + „Mann, Siebert!“ auf dem „Lanz“-Strich

TV-Kritik „3. Stock links – Die Kabarett-WG“ am 3. September 2015
Sie haben Angst? Ich habe Angst! Wir haben doch alle Angst vor dieser Flut, vor der unaufhaltsam uns entgegen strömenden Bedrohung, der die Politik offensichtlich machtlos gegenüber steht: dem Ende der Sommerpause und mithin Dieter Nuhr ante Portas!
Der Göttin sei Dank tröstet die ARD kurz vor den kabarettistisch-sittlich wieder härteren Zeiten noch einmal mit 3. Stock links – Die Kabarett-WG, dritte Folge „Legalize it!“ (Mediathek). Ob allerdings die jüngeren Zuschauer diese bekannte Forderung von Peter Tosh 1976 kennen und einordnen können? Scheißegal, sollen sie halt Google fragen.
Aus medizinischer Sicht wirkt auch diese Folge des „Sitcom-Kabarett-Klons“ wie Prophylaxe gegen das drohende Zahnfleischbluten, böswillig hervorgerufen durch die „Uns-geht’s-ja-noch-gold“-Botschaften des „humoristischen Arms von Pegida“. Oder Pocken-Impfung (also: wirkt wie …).

Kabarett-WG? Mannomannomann! Atemberaubend gutes Kabarett! Ein bündiger Plot. Pfiffige Dialoge erlesener sprachlicher Textur. Hohes Tempo. Pointenfeuerwerk. Überzeugende schauspielerische Leistungen. Und ein Darsteller-Team, dessen kongenialer Nukleus – Maike Kühl, Sebastian Pufpaff, Hannes Ringlstetter – weitere Elemente harmonisch andocken lässt: Christian Tramitz, Maxi Schafroth. Weiterlesen

SaSe27: TV-Kritik „3. Stock links. Die Kabarett-WG“ vom 18.06.2015: Die Zynismen des Pflegenotstands verbalisiert!

Die vom Bayerischen Rundfunk produzierte Sendung 3. Stock links. Die Kabarett-WG ist ein satirisches Expermimentalformat, das es so bisher im  öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht gab.  Die Selbstbeschreibung des Senders trifft in diesem Fall zu:

In der Kabarett-WG treffen messerscharfes Politik-Kabarett auf Comedy und Sitcom, Leidenschaft auf verkifftes Phlegma, Analyse auf pure Emotion.
(Quelle)

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