+++ Großbritannien: Schmähgedicht-Wettbewerb
Es ist eine Reaktion auf den Fall Jan Böhmermann: Die englische Wochenzeitung The Spectator hat einen Schmähgedicht-Wettbewerb auf den türkischen Staatspräsidenten Recip Tayyip Erdogan ausgerufen: „Wer den türkischen Präsidenten am effektivsten in Limerick-Form beleidigt und diffamiert, kann ein Preisgeld von 1.000 Britischen Pfund gewinnen“ (Meedia). Der Herausgeber Douglas Murray betont ausdrücklich, dass der beleidigende Charakter der Poesie Vorrang vor politischen Inhalten habe.
Senf: Ich halte das für eine satirische Aktion, die den demokratiezerstörenden Taten des „Irren vom Bospurus“ angemessen ist! Geht in Großbritannien, in Deutschland leider nicht – wegen des noch bestehenden Majestätsbeleidigungsparagraf 103 Strafgesetzbuch.
+++ Christopher Lesko: Ernüchterndes Zwischenfazit zur Causa Böhmermann
Der letzte Aufruf zu Kommentaren zum Fall Böhmermann hat gefruchtet: Christopher Lesko resümiert die aus allen Fugen geratene Angelegenheit auf Meedia ernüchternd und sehr kritisch. In seiner Betrachtung bleibt nichts von der Heldenhaftigkeit und Genialität übrig, welche der Oliver-Kalkofe-Interpretation eignet. Lesko zeichnet einen unreifen egozentrischen Künstler, der auf den extra3-Zug aufgesprungen sei wie nach ihm andere (namentlich: Dieter Hallervorden) und mitnichten etwas für die Pressefreiheit in Deutschland gewonnen habe. Weiterlesen