Kategorie Archiv:SatireSenf

SaSe61: „Lügenpresse“-Saat: AfD-Lynch-Mob gegen „heute-show“-Komedian Ralf Kabelka

Den SaSe-Lesern zur Kenntnis. Senflos. Mir fällt allmählich nichts mehr dazu ein: Am gestrigen Samstag begab sich Ralf Kabelka von der heute-show im Clownskostüm auf eine AfD-Demo in Berlin (5.000 Teilnehmer) gegen die liberale Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Von dem Auftritt existieren zwei Videos. Beim ersten hat Kabelka noch eine Clownperücke auf.

Das zweite Video dokumentiert die Lynchjustiz-Stimmung eindrücklich:

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SaSe59: Hilfe! „Denkfunk“-Lenkfunk kommt mit dem Löschen nicht nach!

Was die D(d)enkfunk-Lenker von Meinungsfreiheit halten, wurde auf diesem Blog schon häufiger dokumentiert. Verschwenderisch ausgeübte Zensur ist bei ist bei der Kabarettistenvereinigung, hinter welcher verdeckt der Verein Global Change Now e. V. steht, ein regelmäßig genutztes Werkzeug. So verschwand auf Facebook etwa (wieder einmal) nachstehendes kritische Posting des Ex-Denkfunkers Schroeder zu einer Kleinschreibungsgrafik von Jörg Wellbrock alias Tom W. Wolf ratzfatz im Nirwana. Thema dessen „Bildzitatung“ (Terminus Schroeder) war witzigerweise ausgerechnet: Pressefreiheit.

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Facebook Denkfunk Thread vom 27.10.15 Tom W. Wolf

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Facebook Denkfunk Thread vom 27.10.15 Tom W. Wolf Dieses Posting wurde inzwischen von den Denkfunkern gelöscht!

Doch inzwischen kommen die Denkfunk-Redakteure, die auch gern mit Fake-Profilen im Internet unterwegs sind, offensichtlich aufgrund der schieren Fülle der kritischen Postings nicht mehr hinterher? Solche etwa häufen sich in dem aktuellen Thread zu einer „Bildzitatung“ des Kabarettisten Nils Heinrich an, dem es dabei gefällt, das muslimische Kopftuch mit der Nonnentracht zu vergleichen! Weiterlesen

SaSe58: Applikation Paul Westheim „Heil Kadlatz“: Das Lachen der Grabpinkler

[Eine satirische Applikation mit der Aktualität angemessenem Zynismus]

Sie stehen – schon wieder! – in geschlossenen Reihen. Um die Gräber herum. Ihr Lachen ist dreckig weil siegreich. Mit gichtigen Griffeln, von der Geilheit nach Stimmungsmacht und Volksverhetzung gekrümmt, fummeln sie ihre schrumpeligen Gedönse aus den deutschlandfahnefarbenen Unterhosen und pissen auf die Gräber. Der Historiker. Der Intellektuellen. Der Satiriker. Der Demokraten – und anderer Wüste-Rufer. Über deren literarisches Gestrampele seit 70 Jahren lachen sie sich krumm und scheckig. Einander an Schultern und den weich gewichsten Rückgraten stützend, richten sie den trübbraunen Strahl auf den immer noch nicht mit genug Blut getränkten Boden. Den deutschen! Und sie ersäufen den Gedanken der Aufklärung gleich mit. Kant in Urinstein.

Es gibt wieder viel zu schänden. Heute strullert der versammelte Zug auf das Grab des Kunsthistorikers und Publizisten Paul Westheim (1886-1963). Wegen Heil Kadlatz!.

SaSe58: Applikation Paul Westheim "Heil Kadlatz"


Straf- und schamfrei das Wasser abschlagen
„Nimm das“, höhnt Björn Höcke dem im Pariser Exil Protokollierenden entgegen und zitiert damit – natürlich unwissentlich – die Jüdin bei der Selektion an der Rampe in Auschwitz nach Martin Amis Interessengebiet, die dem Lagerkommandanten Doll eine Handvoll Läuse ins Mördergesicht schmiert (S. 251). Höckes „das“ ist dagegen harmlos. Oder ist es das nicht? Es sind die „1.000 Jahre Deutschland“, die der AfD-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag am dunklen Sonntagabend im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auskotzen darf – 79 Jahre nach Westheims erstmalig als Fortsetzungsroman in der Pariser Tageszeitung erschienenen Charakterskizze des faschistoiden Mitläufers und Vollstreckers in Person des Hausmeister Kadlatz und der „Grünkram“-Händlerin Trude Pelchau. Ohne Peitschenhiebe oder Genickschuss befürchten zu müssen. Also: die Höckes, Gaulands, Popps, Fitzeks & Co. Schon weil der Anteil der Zuschauer, welche Höckes Anspielung historisch korrekt einzuordnen wissen, zu unser aller Trost besser unbeziffert bleibt. Weiterlesen

SaSe57: Offener Brief der HuffPo an „Die Anstalt“: Euer „Ken-Jebsen-Gedächtnis-Kabarett kotzt mich an“

Sebastian Christ von der Huffington Post hat einen offenen Brief an Max Uthoff und Claus von Wagner geschrieben, der kein Blatt vor die Taste nimmt: Eure Verschwörungstheorien kotzen mich an lautet die reichlich derbe Überschrift und inventarisiert dann weiter: „riesiger Unsinn“, „Wirtshausstrategen“, „sachliche Fehler“, „großspurig“ und kulminiert in dem Label „Ken-Jebsen-Gedächtnis-Kabarett“.

Es ist nicht die erste Attacke, die Sebastian Christ gegen linkes politisches Kabarett reitet. Im März 2015 schalt er Volker Pispers, „der die Deutschen für dumm verkauft“. SaSe hatte in TS4/15 darüber berichtet.
Einen Überblick über Christ-Verlautbarungen in der HuffPo findet der Interessierte hier.

Inzwischen jedoch und durch enge beobachtende Begleitung der Umtriebe der Kabarettisten komme ich nicht umhin, die Christ-Kritik etwas ernster zu nehmen. Dabei löst sich SaSe von der alleinigen inhaltlichen Betrachtung der Sendung Die Anstalt. Denn ehrlich gesagt ist mir inzwischen nicht mehr klar, wie unabhängig die Redaktion dort überhaupt ist. Die Akteure des Vereins Global Change Now e. V. (GCN) mit engen Verbindungen zur Occupy-Bewegung, die personell alle Fäden bei der Kabarettistenvereinigung D(d)enkfunk in der Hand haben und im Internet mit Fake-Profilen unterwegs sind, haben auch bei Die Anstalt ihre Finger im Spiel. Das geht inzwischen schon so weit, dass Denkfunk die ZDF-Sendung samt Logo für sich vereinnahmt (vgl. SüS11). Diverse Facebook-Accounts, die sich als Fans von Die Anstalt gerieren, weisen kein Impressum auf. Dafür tauchen dort neuerlich die Denkfunk-Admins und –Denklenker auf. Es ist nicht abwegig zu vermuten, dass all diese Accounts ebenfalls von der Tom-Aslan-Truppe gemanagt werden.
Tom oder Umman Aslan ist der „Kopf“ hinter GCN, der zum Beispiel mit der Löschung eines Impressums bei Denkfunk versucht, diese Verbindung zu verdunkeln (vgl. HInfo5). Wie „seriös“ beim Verein GCN agiert wurde, das dokumentiert unter anderem ein aussagekräftiges Video-Interview aus dem Jahr 2010 (in HInfo5). Aslans (frühere?) Lebensgefährtin ist die alleinige Gesellschafterin und Geschäftsführerin der hinter Denkfunk stehen PatchworX Media GmbH, der Insichgeschäfte erlaubt sind (vgl. dazu HInfo1 und HInfo2). Weiterlesen

SaSe56: „Denkfunk“-Redakteure: Mit Fake-Profilen gegen journalistische Standards und Presserecht

Es ist wirklich sehr schwer, durch das Gestrüpp an geheim gehaltenen Verbindungen der D(d)enkfunk-Aktivisten und ihrer Fake-Profile zu steigen. Aber Stück für Stück kommt SaSe dem wirklich weit gespannten Lug & Trug auf die Spur!


Mission oder Marketing?
Zunächst einmal bewundern wir den Fleiß von „Gabriel Rothschild“, der für die Verteilung inhaltlich eher unsubstanzieller Denkfunk-Videos sorgt. Der Name „Gabriel Rothschild“ kann deshalb problemlos verwendet werden, weil es sich um einen mutmaßlichen Fake-Account eines sogenannten Denkfunk-Redakteurs handelt. Weiterlesen

SaSe55: Christoph Sieber und die Geflüchteten: Immer rein mit dem Öl ins Feuer!

Auch wenn es für das Thema dieses Artikels der letzte Konsens zwischen Ihnen und mir ist, können wir uns vielleicht darauf verständigen, dass zum jetzigen Zeitpunkt der politischen Diskussion über das Thema Geflüchtete jede unbedachte oder gar auf Unwissenheit beruhende Äußerung weiter Öl ins Feuer gießt? In diese Kategorie sortiere ich das D(d)enkfunk-Posting von Christoph Sieber vom 16. Oktober 2015:

integration kann keine einbahnstraße sein. momentan sehen integrationskurse in deutschland so aus, dass der einzige deutsche im kurs der kursleiter ist. das klingt nach einem erfolgversprechenden integrationsprozess.
(Facebook denkfunk Christoph Sieber am 16.10.15)

Durch die Zuschrift einer Leserin auf diese Kurzmeldung in TS130/15 hat sich mein Verdacht bestätigt: Manche/einige/viele Leser (gleich ob von denkfunk oder SaSe) scheinen gar nicht zu wissen, was „Integrationskurse“ tatsächlich sind? Und ich behaupte, weil ich das aus dem Sieber-Diktum ablese, dass auch der Emittent selbst keine Ahnung hat!  Weiterlesen

SaSe54: „heute-show“ 16.10.15: Christine Prayon zu „Konzentrationszonen“

Die heute-show am 16. Oktober 2015 (Mediathek): Im Einspieler „Grenzerfahrungen mit Birte“ zeigt Christine Prayon alias Birte Schneider zum Thema Transitzonen für Flüchtlinge kabarettistische Kante mit einer Präzision und Courage, die Ihresgleichen suchen. Als Außenreporterin vor einem (1) Dixieklo („Jetzt können die ersten 50.000 Flüchtlinge kommen“) berichtet sie Oliver Welke von der Einrichtung der ersten Transitzone in Bayern. Das gehe in Bayern ratzfatz! Nicht zuletzt deshalb, weil sich Horst Seehofer nichts von der Realität vorschreiben lasse.

Auf den Einwand von Oliver Welke, es sei doch ein absurder Aufwand, irgendwo in der Pampa riesige Gefängnisse zu bauen, entgegnet Prayon:

Gefängnisse? Quatsch, Welke. Das sind einfach Lager, in denen Flüchtlingen vorrübergehend konzentriert werden. Also im Grunde: KonzentrationsZonen.
(heute-show 16.10.2015; Christine Prayon alias Birte Schneider in „Grenzerfahrungen mit Birte“; Hervorhebg. SaSe)

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SaSe53: Schroeder: Ein Denkfunker geht unter Protest von Bord

Ich muss Sie bitten, die nachstehenden Informationen
absolut vertraulich zu behandeln.
Bitte teilen Sie diesen Artikel auf gar keinen Fall!
Erzählen Sie nichts Ihren Freunden und Bekannten!
Stattdessen breiten Sie gemeinsam mit Denkfunk = den Funktionären von Global Change Now e. V. = PatchworX Media GmbH [siehe Hinweis am Ende vom Text] den Mantel des Schweigens über diesen Autorenabgang aus der Kabarettistenvereinigung sowie den offenen Brief dazu aus.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Kooperation!

 

Es ist ohnehin „nur“ eine Puppe: Schroeder! Aber es ist eine Puppe, die etwas zu sagen hat, was sich krass vom D(d)enkfunk-Mainstream (gegen x und gegen y, auf jeden Fall GEGEN) abgrenzt, differenziert, neue Perspektiven aufreißt und durch eine kreative Sprache Denk-Muster aufbricht. Beispiel: „Wir müssen auseinanderhalten!“

Diese wichtige satirische Stimme stellt sich seit vergangenem Wochenende nicht mehr für die Kabarettistenvereinigung denkfunk zur Verfügung. Dazu hat Schroeder einen offenen Brief verfasst, der tief blicken lässt und zu vielen Punkten die denkfunk-Kritik auf diesem Blog bestätigt.

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Facebook (ehemaliger denkfunk-Autor) Schroeder

Ausschnitt aus Bildzitat Screenshot Facebook (ehemaliger denkfunk-Autor) Schroeder

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SaSe52: Rezension Rand & Prischke „Die kleine Kapitalistensau“: Lesegenuss mit Goldrand

Angesichts der Tatsache, dass es unsere Kabarettisten derzeit mit der Kapitalismuskritik nicht so recht packen, kommt dieses Buch gerade recht: Die kleine Kapitalistensau von Meredith Rand und Dagobert Prischke, erschienen bei Klett-Cotta Stuttgart. Beide Autoren arbeiten als freie Journalisten und leben in Berlin.
„Mehr Win-Win geht nicht!“: Diesem Etikett des Verlags als Kaufargument kann man nur zustimmen. Denn für € 14,95 erhält man dieses:


$$$ Lexikon und Wertekanon des Kapitalismus
An dem Buch passt alles. Schon die Aufmachung verspricht Luxus und Abwechslung: viel Golddruck, teilweise Spaltendruck, verschwenderische Seitenaufteilung und –gestaltung, dann wieder Großdruck und viele Fotos in High-End-Quality von jungen glücklichen reichen Menschen – manchmal in erbärmlich schlecht sitzenden Anzügen und Kostümen (z. B. S. 112). Auch die Sprache stimmt: „Multifunktionsbuch“, „komprimierte Powererkenntnis“, für „Movers und Shakers“, „Global Player“, „High Performer“ mit „Killerinstinkt“, die „Teil einer globalen Leistungselite“ und „Quick Wins“ nicht abgeneigt sind, „schlüsselfertige 360-Grad-Lösungen“, „Big Data“ und „Fuzzy Logic“ präferieren. Das Buch holt den Kapitalisten auch sprachlich dort ab, wo seine Anglizismen ihn in die privilegierte Ecke gesetzt haben. Oder schult jene, die wenigstens so tun möchten, als gehörten sie dazu. Weiterlesen

SaSe51: TV-Kritik „Nuhr im Ersten“ 01.10.15: Nuhrgute Regierungsparaphrasen

The Day after …. Nuhr im Ersten am 1. Oktober 2015: Sie kriegen allmählich Angst? Nein, Sie müssen keine Sorge haben, auch wenn Ihnen gestern Abend ins Wohnzimmer gesendet wurde, dass jetzt sogar das Kabarett die Realität verweigert: „Wir schaffen das!“ Hören Sie die frohe Botschaft von ARD-Satire und Dieter Nuhr: Alles ist gut. Besser noch: nuhrgut! UNSER Wasser ist doch sauber! Global handeln, lokal genießen! Man(n) muss zu seinem Zynismus auch stehen (können).

Ist Ihnen das auch aufgefallen? Der nahezu frenetische, fast schon kampfbereite Begrüßungsbeifall zu Beginn der Sendung? Die vom selbstreferentiellen Laudator kaum zu stoppende Volksbegeisterung? Wessen Arm da wohl geklatscht hat? Es wird doch nicht der des Rottweiler Weblog gewesen sein?

Zur Sendung insgesamt wenden Sie ein: „Aber wenn doch jetzt schon die Sterne lügen?“ Nein, nein, das haben Sie falsch verstanden. Nicht: die Sterne. Der. Schauen Sie in den Himmel: Milliarden. Da kommt es auf den einen mit Nu(h)r-Referenz nicht an! Weiterlesen

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