Tag Archiv:Echt-Bodensee-Card EBC

TS91/20: Gemeinde Ummendorf veröffentlicht Kläger-Daten im Internet – Landesdatenschutzbeauftragter schreitet ein

Wer sich ein grobes Bild davon verschaffen möchte, wie viel Sachkompetenz Deutschlands pompöse Entscheidungsträger und solche, die sich dafür halten, aufweisen, dem sei die aktuelle Verteidigung der taz-Kolumne (Satire!) „All cops are berufsunfähig“ von taz-Anwalt Johannes Eisenberg ans Herz gelegt. Auch wenn ich die Schlusspointe der Satire-Kollegin in der taz vergangener Woche, die jetzt auf einmal ursächlich für die Krawalle in Stuttgart gewesen sein soll, nicht gutheiße, zeigt der Jurist im verlinkten Beitrag überzeugend auf, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer offensichtlich die Verfassung nicht kennt und das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung missachtet. Oder kurz: Er beweist dessen Inkompetenz.

Zur – meine Meinung – schmeißteuren Inkompetenz des Ummendorfer Bürgermeisters Klaus B. Reichert – im Kontext der Bauplatzvergabe – hatte sich vor Kurzem das Verwaltungsgericht Sigmaringen (Az.: 3 K 3574/19) umfassend geäußert. In meinem Kontext-Artikel „Bauplatzvergabe nach Gutsherrenart“ hatte ich die multiplen „Dehnungen“ geltenden Rechts durch die Gemeinde Ummendorf dezidiert aufgezählt.

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Bürgermeister Klaus B. Reichert verletzt weiter geltendes Recht
Irgendeine pädagogische Wirkung allerdings hat das Urteil offensichtlich nicht entfaltet, wie die jüngsten Entwicklungen in der Gemeinde Ummendorf belegen. Gestern Abend fand eine Gemeinderatssitzung wieder zum Thema Bauplatzvergabe statt, die einige Anwesende nachgerade sprachlos macht. Die Blogger-Kollegin Elke Krieg war dort. Was sie berichtet, beschreibt die vollständige Farce von Demokratie. Das geht so weit, dass der die Versammlung moderierende Rechtsanwalt Professor Dr. Andreas Staudacher die Gemeinderäte über die „juristisch Dogmatik“ informiert haben soll.  Er referierte über die Frage, wie man eine demokratische Gemeinderatssitzung abhält.

Ist das nicht ein bisschen spät? Weiterlesen

TS35/19: Bund der Steuerzahler kritisiert EBC erneut als Fass ohne Boden

Die seit Jahren warnenden Kritiker der Echt Bodensee Card (EBC), ein Hätschelkind des Bodenseekreis-Landrats Lothar Wölfle (CDU!), wird es freuen: Der Bund der Steuerzahler kritisiert das Steuergelder-Versenkungsprojekt in einem aktuellen Beitrag „Echt-Bodensee-Card immer noch ein Flop“ in der Verbandspublikation Der Steuerzahler  Nr. 4/2019. Und er tut dies nicht zum ersten Mal.

Dafür liegen den Experten dort nun weitere Zahlen vor, welche die frühen Warnungen bestätigen:

Der Gesellschafterzuschuss des Bodenseekreises an die DBT [i. e. Deutsche Bodensee Tourismus GmbH – Anmerkg. K. B.] belief sich 2017 auf rund 408.000 Euro. Für 2018 steht ein Zuschuss des Kreises von rund 520.000 Euro und für 2019 von rund 470.000 Euro im Raum. Auch in den Jahren 2015 und 2016 gab es bereits Zuschüsse des Kreises in Höhe von 300.000 Euro bzw. 400.000 Euro. Daneben hat der Bodenseekreis der DBT noch ein Darlehen über 1,2 Millionen Euro gewährt.
(Der Steuerzahler 04/2019: „Echt-Bodensee-Card immer noch ein Flop“; Hervorhebg. K. B.)

Überschrieben ist der Absatz, aus dem obiges Zitat stammt, mit: „Fass ohne Boden“. Allerdings weiß man beim Bund der Steuerzahler auch, dass die Väter dieses Wahnsinnsprojekts trotz oben genannter Zahlen und ausbleibender Akzeptanz der EBC bei vielen Kommunen und Übernachtungsbetrieben nicht von ihrem Kinde lassen wollen. Die klar formulierte Sicht der Interessensvertretung derer, welche die zerebralen Blähungen eines Lothar Wölfles und seiner Kumpane finanzieren müssen, interessiert da wenig: Weiterlesen

TS33/19: Aktive Wählergemeinschaft AWG Uhldingen-Mühlhofen: Inaktiv, intransparent und deprimierend leblos

Der Südkurier hat am 5. April 2019 unter der Überschrift „Neue Liste für den Gemeinderat will für mehr Transparenz sorgen“ mit fast schon bewundernswerter Ernsthaftigkeit über die Aktive Wählergemeinschaft AWG Uhldingen-Mühlhofen berichtet. Die hatte sich aus dem Unmut über verschiedene politische Entscheidungen des Gemeinderats rund um Bürgermeister Edgar Lamm gebildet. Im Südkurier-Interview benennt die AWG-Kandidatin Anne Häußermann beispielhaft die Entscheidungen zum Verkauf des alten Schul- und Rathauses.
SaSe hat zu diesem Thema wiederholt gesenft (hier, hier, hier, hier  u. v. a. m.).

Die selbstständige Wirtschaftsprüferin Anne Häußermann ist die Ehefrau von Herbert März, dem Vorsitzenden des Vereins Gastgeber Uhldingen-Mühlhofen e. V. (GUM), der Bürgermeister Edgar Lamm und den Gemeinderat zu deren Entscheidungen bei den Themen Echt Bodensee Card (EBC) und Deutsche Bodensee Tourismus GmbH (DBT) wiederholt öffentlich scharf kritisiert hatte. Auf dem GUM-Blog erscheinen zahlreiche Beiträge, die sich kritisch mit der Arbeit der Verwaltung in Uhldingen-Mühlhofen auseinandersetzen. Autor der meisten Beiträge ist Peter Groß, der jetzt auch für die AWG kandidiert.
Publikationen, Wortmeldungen, Kritik, Vorschläge, Kommentare von einer relevanten Anzahl anderer Bürger fehlen. Weiterlesen

TS12/19: Deutsche Bodensee Tourismus GmbH im penetrant frischen Design

Spaß muss sein: Durch diese meine Presseanfrage an die neue Geschäftsführerin der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH (DBT), Ute Stegmann, bin ich dort offensichtlich in den Presseverteiler geraten. Das ist ja schön und soll belohnt werden. Als Erstes erhalte ich eine Pressemitteilung darüber, dass die DBT fünf neue Broschüren herausgibt. S a g e n h a f t! Papier. Ob dem Papier ein Klebestreifen mitgeliefert wird, mit dem die Bodensee-Touristen die Broschüren an ihr Smartphone kleben können, gibt die Pressemitteilung nicht preis.

Aktualisierung vom 17.02.2019: Zum genauen Termin des Amtsantritts von Stegmann gibt es unterschiedliche und nur vage Angaben im Internet. Ihr Vorgänger Enrico Heß ist zum Ende des Jahres ausgeschieden. In einer ersten Version dieses Textes hatte ich den 01.01.2019 als Antrittstermin genannt; ein jüngerer Südkurier-Artikel jedoch nennt den 01.03.2019.

Dafür steht unten, ich dürfe diese Pressemitteilung honorarfrei abdrucken. Wow. Wann kriegt man schon einmal etwas geschenkt? Ich mache von dem Angebot gern Gebrauch und verkneife mir den satirischen Senf zu so abgelatschten Lexemen wie „frisches Design“ (2 x!), „interessante Geschichten“ und zu den quälenden Wortwiederholungen im gesamten Text. Wer 2017 einen fünfstelligen Betrag in die Miesen wirtschaftet, kann sich vermutlich keine kompetenten Texter oder mindestens ein Korrektorat leisten? Weiterlesen

TS09/19: Heiligenberg: Südkurier-Artikel wiederholt Falschinformation zur Kurtaxe

+++ Bitte lesen Sie diesen TagesSenf mit Hingabe. Zwei Leute haben sich zwei Tage lange die Birne strubbelig diskutiert, wie man all die Fehlinformationen und Unwahrheiten des hier zur Kuratierung anstehenden Südkurier-Artikels nachvollziehbar auseinanderdividieren kann! +++

Der Südkurier-Artikel vom 29. Januar 2019 „Tourismuschef: Kurtaxe in Heiligenberg entspricht Gesetzeslage“ ist kein „normaler“ Bericht, keine „reguläre“ Berichterstattung. Er hat eine Vorgeschichte. Diese beginnt mit dem Südkurier-Artikel vom 22. November 2018 „Gäste müssen mehr bezahlen“ (online barrierefrei nicht verfügbar). Darin berichtet Karlheinz Fahlbusch, der in seiner Funktion beim Südkurier keinesfalls zu unterschätzen ist und nach Ansicht einiger Satiriker inzwischen Inventarstatus genießt, über die Gemeinderatssitzung Heiligenberg am 20. November 2018. Thema war unter anderem die Verdopplung der Kurtaxe sowie im Gegenzug die Einführung der Echt Bodensee Card (EBC). Der Protokollant des Südkuriers zitiert Bürgermeister Frank Amann mit der Aussage:

Die Kurtaxe ist nicht zweckgebunden und fließt in den allgemeinen Haushalt ein, wie Bürgermeister Frank Amann auf Anfrage von Claudia Schacht (Bürgerliste) feststellte.
(Südkurier 22.11.2018: „Gäste müssen mehr bezahlen“)

Diese Aussage sei sachlich falsch, argumentiert Herbert März vom Verein Gastgeber Uhldingen-Mühlhofen (GUM). Das sowie den tatsächlichen (und für jedermann leicht überprüfbaren) Sachverhalt beschrieb er in einem Leserbrief an den Südkurier, der, wen vermöge es noch zu verwundern, (wieder einmal) nicht abgedruckt wurde. Der Leserbrief ist kurz, sachlich und informativ. Weiterlesen

TS04/19: Ein paar kluge Gedanken zum Datenklau-Hype mit regionaler Relevanz

… von Peter Groß auf Forum Langenargen (Rubrik „Tourismus„; Beitrag vom 08.01.2019), der die notwendige Einordnung der beunruhigenden Sensibilitätsunterschiede von Politikern zum Thema Datensicherheit aufzeigt – mit besonderem Bezug zur Tourismus-Region Bodensee und der oberheiklen Datensicherheitsfrage im Umfeld der Echt-Bodensee-Card.

 

 

TS03/19: Deutsche Bodensee Tourismus GmbH: Frau und Herr Stegmann sind weder verwandt noch verschwägert

Welch hoffnungsvolles Zeichen für das neue Jahr und das nächste Agenda-Thema für diesen Blog: Auf eine kurze Presseanfrage per E-Mail vom 23. Dezember 2018, also ein Tag vor Weihnachten, antwortet die angefragte neue Geschäftsführerin der Deutsche Bodensee Tourismus GmbH (DBT) Ute Stegmann am 3. Januar 2019 telefonisch und vorbehaltlos freundlich die gestellte Frage.
Wow. Und das, obwohl sie offiziell erst am 7. Januar 2019 ihre Arbeit wieder aufnimmt.

Anlass für meine Presseanfrage war – wieder einmal – die defizitäre Berichterstattung von Südkurier und Schwäbische Zeitung. Beide hatten schon im Oktober 2018 über den Personalwechsel an der Spitze der hoch umstrittenen DBT berichtet. Die Schwäbische Zeitung am 16.12.2018 mit: „Ute Stegmann wird neue DBT-Geschäftsführerin“ und der Südkurier, es schreibt die von SaSe so sehr geschätzte freie Mitarbeiterin Katy Cuko,  am 17. Oktober 2018 mit „Echt-Bodensee-Card und viel Bewegung hinter den Kulissen: DBT-Geschäftsführer Enrico Heß geht“.

Cuko fasst in ihrem Artikel sehr übersichtlich die vielen Probleme der DBT sowie die breite Kritik an dieser Gesellschaft zusammen: ein 2017 erwirtschaftetes Defizit in Höhe von fast 500.000 Euro, die mangelnde Begeisterung vieler Gastgeber am See für die Echt-Bodensee-Card (EBC), die ausstehende politische Einigung zwischen Bodenseekreis und Landkreis Konstanz zur Einführung einer überregionalen Gästekarte ab 2020 für das deutsche Bodenseeufer etc. Weiterlesen

HInfo25: Heiligenberg: So geht Bürgermeister Frank Amann mit einer Bürgeranfrage um

Jeder hat nach Maßgabe dieses Gesetzes gegenüber den Behörden des Bundes einen Anspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen. Für sonstige Bundesorgane und -einrichtungen gilt dieses Gesetz, soweit sie öffentlich-rechtliche Verwaltungsaufgaben wahrnehmen. Einer Behörde im Sinne dieser Vorschrift steht eine natürliche Person oder juristische Person des Privatrechts gleich, soweit eine Behörde sich dieser Person zur Erfüllung ihrer öffentlich-rechtlichen Aufgaben bedient.
(Informationsfreiheitsgesetz Paragraf 1; Hervorhebg. K. B.)

Der Vorgang begann völlig unspektakulär mit dem Südkurier-Artikel „Gäste müssen mehr bezahlen“ vom 22. November 2018 (online nicht verfügbar). Zu dem Thema – Verdopplung der Kurtaxe – hatte ein Bürger, der auch Autor und zum Thema Echt Bodensee Card (EBC) in der Region aufgrund seines Engagements bekannt ist, eine ganz einfache Frage an das Rathaus Heiligenberg und an Bürgermeister Frank Amann (Freie Wähler). Seine Anfragemail vom 23. November 2018 war kurz, höflich und sachlich:

Sehr geehrter Herr Amann, Sehr [sic] geehrte Damen und Herren. [sic]
Könnten Sie mir bitte mitteilen, ob und wann die Gemeinderatssitzung mit Abstimmung zum Beitritt bei der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH (Beitritt EBC) stattfand bzw. geplant ist. Der Artikel im Südkurier ist etwas unklar in der Aussage. Wie lautet das Abstimmungsergebnis des Gemeinderats? Gern erwarte ich Ihre schnelle Antwort. Mit freundlichen Grüßen Peter Groß
(Anfragemail Peter Groß an das Rathaus Heiligenberg am 23.11.2018)

Darüber hinaus kontaktierte Peter Groß die Heiligenberger Gemeinderätin Claudia Schacht telefonisch zu der nämlichen Frage. Sie sagte ihren Rückruf in der Angelegenheit zu.

Punkt.
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TS09/18: Uhldingen-Mühlhofen: Geplanter Immobilienverkauf trotz Bürgerprotesten

Der Journalisten-Kollege Peter Groß beschäftigt sich in zwei aktuellen Artikeln mit einem Vorgang in der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen. Dort ist es der Verein Gastgeber Uhldingen-Mühlhofen e. V. (GUM), der seit vielen Jahren die Politik im Rathaus unter Bürgermeister Edgar Lamm (CDU) kritisiert. Auch wenn sich die Stoßrichtung der GUM-Kritik schwerpunktmäßig mit Tourismusfragen, Datenschutz und der gegen vielfältige Bürger- und Gastgeberproteste zwangseingeführten Echt-Bodensee-Card (EBC) beschäftigt, bemängeln die Bürgerrechtler immer wieder auch Intransparenz und mangelnde Bürgerbeteiligung im Rathaus der Tourismusgemeinde am Bodensee.

Aktuell Furore macht in Uhldingen-Mühlhofen der vom Rathaus gegen vielfach artikulierten Bürgerwillen geplante Verkauf des früheren Schul- und Rathauses. Am 3. Dezember 2018 soll es dazu eine Informationsveranstaltung für die Bürger geben (Ankündigung Südkurier).

In seinem Artikel „Alte Schule: 11 Spekulanten hoffen auf Millionen-Jackpot“ zählt Groß die „Pleiten-, Pech- und Pannenserie“ des amtierenden Bürgermeisters auf, von der die Bürger zunehmen die Nase voll hätten. Weiterlesen

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