Tag Archiv:Max Uthoff

TS156/15: Schmidt-Hammer + Tränen-Satiriker + Rönne-Rotz + Uthoff-Niveau + Weitfortistan

+++ Harald Schmidt wird „Tatort“-Kriminaloberrat Schöllhammer
Der Süden (SWR) darf krimitechnisch kompensieren. Nach dem Verlust des Bodensee-Tatorts ist jetzt Entsatz mit Humorpersonal in Sicht. Harald Schmidt mimt den Kriminaloberrat Schöllhammer, Chef des neuen Tatort-Teams Eva Löbau (als Franziska Tobler) und Hans-Jochen Wagner (als Friedemann Berg) am Tatort Freiburg. Die Dreharbeiten sollen 2016 beginnen. Die weitgreifenden Auswirkungen dieser Starbesetzung thematisiert ein Tweet von Daniel Fiene auf Twitter: „Stell dir vor, du wirst Tatort-Kommissar und keiner bekommt es mit, weil Harald Schmidt dein Chef wird.“ Mehr bei Meedia.

Senf: Schmidt mit seinem zu erwartenden Zynismus kann nur eine Bereicherung der zuletzt etwas eintönig gewordenen Humorpalette des Tatorts werden. Die ewige Kabbelei zwischen dem immer fetter werdenden Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Professor Börne (Jan Josef Liefers) in Münster geht einem mir allmählich auf den Keks. Weiterlesen

SaSe70: AfD-Postille bedient sich an Kollegenschelte von Andreas Rebers und Dieter Nuhr

[Dies ist eine neue überarbeitete Version des am Tag zuvor veröffentlichten Artikels, der in einer zentralen argumentativen Verknüpfung  fehlerhaft und mithin totaler Quatsch war und auf einem Interpreationsfehler meinerseits beruhte. Danke an den SaSe-Leser, der es gemerkt hat!]

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Offensichtlich steckt der derzeitige globale Kriegserklärungswahn auch die Satiriker an. Die beiden (ARD-)Kabarettisten Andreas Rebers und Dieter Nuhr hatten in einem Artikel in Die Welt eine neue Front – innerhalb der Kabarettszene eröffnet. Dabei geht das Altherren-Duo mit aller Schärfe gegen die ZDF-Kabarettisten der heute-show und von Die Anstalt vor.

Abgesehen vom Personal der heute-show gehören die ZDF-Kabarettisten durchgehend zu dem intransparenten (angeblichen) Gegenöffentlichkeitsprojekt D(d)enkfunk, der auf diesem Blog nachhaltig kritisiert wird (vgl. HInfo6). SaSe berichtete über den Die-Welt-Artikel in TS 153/15.

Jetzt wird diese Kritik noch einmal leidenschaftlich und mit haarsträubenden Kommentierungen und Erweiterungen von der Internetzeitung FreieWelt.net aufgenommen, die der Alternative für Deutschland (AfD) nachstehe, wie hier klassifiziert wird.

Fazit: Die Äußerungen der beiden ARD-Kabarettisten finden begeisterten Beifall bei den Rechten. So berechtigt einzelne Kritikpunkte seien mögen, munitionieren Rebers und Nuhr mit ihrer öffentlichen Kollegenkritik, für die sich auch gar kein konkreter Anlass erkennen lässt, genau die Kräfte im Land, die sich gegen Demokratie und Rechtsstaat wenden. Weiterlesen

SaSe67: Brisante Aussage über „Die Anstalt“ in Meedia-Artikel über Pegida-Presse

Ich gebe es zu: Es läuft mir persönlich runter wie Öl! In dem Meedia-Artikel Die neue Pegida-Presse: Wie Querfront-Medien sich ihr krudes Weltbild zurechtbiegen findet sich im Kontext mit dem Kopp-Verlag und dem Magazin Compact des Rechtspopulisten Jürgen Elsässer folgender brisanter Satz:

Dabei erheben Elsässer, Kopp und andere immer wieder den Vorwurf, dass ihre Ansichten unterdrückt werden sollen, dass sie selbst aber in Wahrheit „staatstragend“ seien und die eigentlichen Fundamentalisten und Faschisten in Staat und Medien zu finden seien. Paradoxerweise spiegeln sich einige Ansichten der Querfront auch in einer explizit linken Haltung, wie sie beispielsweise die ZDF-Kabarett-Sendung „Die Anstalt“ vertritt. Statusquo verweist auf eine Szene aus der „Anstalt“, bei der die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland in Frage gestellt wird – ein überaus beliebter Topos bei der Querfront.
(Meedia 26.11.15 Stefan Winterbauer: „Wie Querfront-Medien sich ihr krudes Weltbild zurechtbiegen“; Hervorhebg. SaSe)


Cave: kabarettistischer Populismus

Winterbauer bestätigt wesentliche Aspekte der durchgehenden SaSe-Kritik insbesondere an dem Kabarettistenzusammenschluss D(d)enkfunk, zu dem auch die Anstalt-Macher Max Uthoff und Claus von Wagner gehören. Ein Aspekt der Kritik dieses Blogs – neben den nicht zufälligen Intransparenzen rund um Denkfunk, die PatchworX Media GmbH (HInfo1, HInfo2) und den Verein Global Change Now e. V. (vgl. SaSe50) – sind die feststellbaren Tendenzen zum kabarettistischen Populismus. Ein Paradebeispiel dafür ist ein Auszug aus Christoph Siebers Kabarettprogramm „Hoffnungslos optimistisch“: „Ich will mich nicht gewöhnen.“ Weiterlesen

TS144/15: Satire in Terrorzeiten

+++ Das Netz turnt es den Kabarettisten vor: #DoItLikeDeMaiziere
Wenn SaSe und andere (vgl. TV-Kritik Die Anstalt bei Meedia) kritisieren, dass einige Satiriker die Satire schneiden (vgl. TS143/15 Meldung 3), dann zeigt das Netz, wie man Kritik an der Politik kreativ-humorig-witzig verpackt und mithin auf den Punkt bringt – am Beispiel der unsäglichen DeMaizière-Äußerung auf der Hannover-Pressekonferenz am 17.11.15. Meedia hat die Highlights der unterhaltsamen Reaktionen zusammengestellt.


+++ Helge Schneider und der Terror: Kontemplativ – gelassen – witzig
Auch der Künstler und Musiker Helge Schneider zeigt eine die User offensichtlich beeindruckende lockere Art, mit dem Terror umzugehen. Nachdem er am Dienstagabend einen Auftritt in Hannover absagen musste, hat er auf seinem Facebook-Profil ein Video eingestellt mit der gelassenen Botschaft: „Dann komme ich Donnerstag wieder“. Ein Fan postet als Antwort: „Das zaubert mir ein Lächeln“ (Quelle).
Künstler und Satiriker, die den Menschen im ernstgelagerten Deutschland so erfolgreich beistehen, haben zweifellos ihren Job gemacht: ein Lächeln in die Gesichter zaubern! Die Botschaft hat in etwas mehr als 24 Stunden knapp 6,5 Millionen Aufrufe erhalten. Weiterlesen

SüS13: Chef von „Die Anstalt“ nimmt Stellung zur Kritik der „Huffington Post“

[Satire]

In SaSe57 hatte ich fälschlicherweise geschrieben, dass die Kabarettisten von Die Anstalt und die D(d)enkfunker in keiner Weise auf die inzwischen im gesamten Internet rezipierte Kritik reagieren, wie sie Sebastian Christ vom Tagesspiegel in einem offenen Brief an Max Uthoff und Claus von Wagner formuliert hatte.

Die publizistische Redlichkeit gebietet, diese Behauptung zu korrigieren. Inzwischen liegt sehr wohl eine Reaktion vom Chef von Die Anstalt vor – auf dem für Nicht-Facebooker nicht zugänglichen Account Fanclub Die Anstalt:

SüS13ChefDieAnstaltNimmtStellungNeuAusschnitt aus Bildzitat Screenshot
Facebook „Die Anstalt Fanclub“

Bitte beachten Sie das großväterlich-joviale „die Jungs“ – von einem jungen Schnösel, der sich – zumindest früher – selbst gern die megalomanische Bezeichnung „Generalsekretär“ (des Vereins Global Change Now e. V.) zuwies, obwohl dessen Satzung die Funktion „Generalsekretär“ gar nicht kennt.

Bei dem im Screenshot sicherheitshalber anonymisierten Poster „Horst B.“ soll es sich nach den mir vorliegenden sehr glaubwürdigen Informationen ebenfalls einmal wieder um einen Fake-Account von einem der Denkfunk-Redakteure handeln. Bei „den Jungs“ ist nix echt!

SaSe57: Offener Brief der HuffPo an „Die Anstalt“: Euer „Ken-Jebsen-Gedächtnis-Kabarett kotzt mich an“

Sebastian Christ von der Huffington Post hat einen offenen Brief an Max Uthoff und Claus von Wagner geschrieben, der kein Blatt vor die Taste nimmt: Eure Verschwörungstheorien kotzen mich an lautet die reichlich derbe Überschrift und inventarisiert dann weiter: „riesiger Unsinn“, „Wirtshausstrategen“, „sachliche Fehler“, „großspurig“ und kulminiert in dem Label „Ken-Jebsen-Gedächtnis-Kabarett“.

Es ist nicht die erste Attacke, die Sebastian Christ gegen linkes politisches Kabarett reitet. Im März 2015 schalt er Volker Pispers, „der die Deutschen für dumm verkauft“. SaSe hatte in TS4/15 darüber berichtet.
Einen Überblick über Christ-Verlautbarungen in der HuffPo findet der Interessierte hier.

Inzwischen jedoch und durch enge beobachtende Begleitung der Umtriebe der Kabarettisten komme ich nicht umhin, die Christ-Kritik etwas ernster zu nehmen. Dabei löst sich SaSe von der alleinigen inhaltlichen Betrachtung der Sendung Die Anstalt. Denn ehrlich gesagt ist mir inzwischen nicht mehr klar, wie unabhängig die Redaktion dort überhaupt ist. Die Akteure des Vereins Global Change Now e. V. (GCN) mit engen Verbindungen zur Occupy-Bewegung, die personell alle Fäden bei der Kabarettistenvereinigung D(d)enkfunk in der Hand haben und im Internet mit Fake-Profilen unterwegs sind, haben auch bei Die Anstalt ihre Finger im Spiel. Das geht inzwischen schon so weit, dass Denkfunk die ZDF-Sendung samt Logo für sich vereinnahmt (vgl. SüS11). Diverse Facebook-Accounts, die sich als Fans von Die Anstalt gerieren, weisen kein Impressum auf. Dafür tauchen dort neuerlich die Denkfunk-Admins und –Denklenker auf. Es ist nicht abwegig zu vermuten, dass all diese Accounts ebenfalls von der Tom-Aslan-Truppe gemanagt werden.
Tom oder Umman Aslan ist der „Kopf“ hinter GCN, der zum Beispiel mit der Löschung eines Impressums bei Denkfunk versucht, diese Verbindung zu verdunkeln (vgl. HInfo5). Wie „seriös“ beim Verein GCN agiert wurde, das dokumentiert unter anderem ein aussagekräftiges Video-Interview aus dem Jahr 2010 (in HInfo5). Aslans (frühere?) Lebensgefährtin ist die alleinige Gesellschafterin und Geschäftsführerin der hinter Denkfunk stehen PatchworX Media GmbH, der Insichgeschäfte erlaubt sind (vgl. dazu HInfo1 und HInfo2). Weiterlesen

SaSe48: TV-Kritiken zur ZDF-Premiere „Mann, Sieber!“: „Platte Witze“, „Maue Kalauer“, „klamaukig“, „lahm“

Man muss keine ausgewiesene Denkfunk-Kabarettisten-Allergikerin sein, um auf die „Neokabarett“-Premiere des ZDF Mann, Sieber! am 15. September 2015 (Mediathek) – angesiedelt auf dem hochwertigen Die-Anstalt-Sendeplatz am Dienstagabend – mit einem enuyierten Sättigungsgefühl zu reagieren. Die wenigen TV-Kritiken, die verfügbar sind und über den Applaus für den technisch aufwendig gestalteten Klever-Clip hinausreichen, sind sich ziemlich einig: „Neokabarett, das niemand vermisst hat“ „mit einem klamaukigen Einspieler“ (Spiegel), „lahm“ (ibid.), „platte Veralberung“ und „platte Witze“ (Meedia), „wenig originell“ (ibid.), „leidlich lustiger Sketch“ (ibid.), „maue Kalauer“ (Süddeutsche), „böhmermannmäßig“ (ibid.), „Sieber erinnert in seiner Rolle zu sehr an Max Uthoff“ (ibid.), „fehlt die Originalität“ (ibid.), „Lustigsein nach dem Holzhammerprinzip“ (ibid.).

Einige Leserkommentare unter den TV-Kritiken im Internet fordern allerdings, man solle die Sendung sich erst einmal entwickeln lassen. Gegenfrage: Wohin? … wenn man sich die Video-Produktionen der beiden verantwortlichen Kabarettisten Tobias Mann und Christoph Sieber auf Denkfunk ansieht (vgl. z. B. SaSe38). Was soll denn da noch kommen? Weiterlesen

TS115/15: Schere + Ende + Löschung + Timing

+++ 10 Jahre Mohammed-Karikaturen: Satire mit Schere im Kopf?
Der Deutschlandfunk geht der Frage nach, wie sich Satire und Karikaturen nach 2005, dem Erscheinungsjahr der Mohammed-Karikaturen von Kurt Westergaard, entwickelt haben. Welchen Öffnungswinkel zeigt die Schere im Kopf? Fazit: „Auch 10 Jahre nach dem Eklat reflektierten darüber Theologen, Islamwissenschaftler und Satiriker. Auch jener dänische Imam, der einst die Kampagne gegen die Karikaturisten losgetreten hat, genau dieser Ahmet Akkari hat sich in seiner Einstellung um 180 Grad gedreht. Nach den blutigen Unruhen Ende 2005 zog sich Akkari nach Grönland zurück. Vor zwei Jahren hat er sich bei Kurt Westergaard persönlich entschuldigt. Er bereue sein Handeln. Und Westergaard hat die Entschuldigung angenommen“ (Quelle). Weiterlesen

SaSe44: Netzwerk-Screenshots: Deutsche Kabarettisten im Dunstkreis russischer Propaganda

Einer der Vorwürfe gegen das Arbeitspapier der Otto Brenner Stiftung Querfront – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks lautete: Der Autor Dr. Wolfgang Storz habe keine ausreichenden Belege für seine Netzwerk-These vorgelegt (Stellungnahme Storz zur Kritik). Die auch als „Querfront-Studie“ bekannte Untersuchung wurde vergangene Woche von der Otto Brenner Stiftung offline gestellt (Erklärung der OBS). Der Journalist Ken Jebsen hatte auf dem Ken-FM-Facebook-Account verkündet, anwaltlich gegen das Thesenpapier vorgegangen zu sein (vgl. Screenshot in Satire SüS10).

Die „Querfront-Studie“ beschäftigt sich expressis verbis nur mit den sogenannten Gegenöffentlichkeitsprojekten, die über eine hohe Reichweite verfügen: zum Beispiel das Magazin Compact von Jürgen Elsässer oder der Video-Kanal KenFM von Ken Jebsen sowie der Kopp-Verlag. Die NachDenkSeiten (NDS) , Albrecht Müller, werden in der Studie als Interviewpartner von Ken Jebsen aufgezählt. Aber die Verbindungen zwischen den NDS / Albrecht Müller und Ken Jebsen sind intensiver. Immer wieder verlinken die NDS auf KenFM-Videos oder promoten Spendenaufrufe des Ihr-sollt-mich-nicht-nennen-was-ich-bin-Aktivisten. (Derselbe Spendenaufruf für dieselbe Aktion tauchte schon am 16. Juli 2015 bei RT Deutsch auf.) Weiterlesen

SüS9: Thalia und Edeka contra Elsässer-Magazin „Compact“: „Denkfunk“ kündigt fantastillionisches Video dazu an!

[Satire]

Zum Thema Pressefreiheit ist es die Schlagzeile der Woche: Die Handelsketten Edeka und Thalia nehmen unter dem Vorwurf des Rechtspopulismus das Magazin Compact von Jürgen Elsässer aus dem Sortiment. Den Fürsprechern des Magazins entfleuchen in ihren Protesttexten und Spendenaufrufen für das Magazin so herrlich enthüllende Äußerungen wie:

In den letzten Wochen haben sich die Prozesse beschleunigt. Das Asylthema läuft aus dem Ruder. Die Menschen beginnen, sich zu wehren. Gegen Bevölkerungsaustausch und drohende Überfremdung.
(Kai Homilius auf Compact-online.de: „Bei Edeka und Thalia wurde Compact zensiert“; Hervorhebg. SaSe)

Bisher kann eine bekannte Suchmaschine noch keine Statements der „Konformisten-Presse“ zu diesem Vorgang finden. Jutta Ditfurth bewertet ihn so. Weiterlesen

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