Tag Archiv:1.000-Kühe-Stall Ostrach

TS53/21: Brodelndes Oberschwaben: Noch viel mehr Holzpimmel, aber bitte keine Empörung mehr!

Die ganze Region Oberschwaben brodelt derzeit nachgerade vor Kreativität und klimaschützenden Protest. Leider geht dabei auch einiges derb und gefährlich in die Binsen.

Es soll wenigstens nicht unbesenft bleiben!

Das Klimacamp Ravensburg und die Altdorfer Waldbesetzer sind derzeit sehr fleißig und kreativ mit diversen Banner-Aktionen. Hier das jüngste Projekt in Ravensburg am 1. Mai 2021. Zwar ist der Bau des 1.000-Kühe-Stalls durch einen Beschluss des VGH Baden-Württemberg im Moment gestoppt, die Klimaaktivisten sehen aber nach wie vor den politischen Willen, dieses Schwachsinnsprojekt doch noch durchzuziehen.
Foto: Klimacamp Ravensburg

Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.

Beginnen wir mit den Guten: Entlastende Begeisterung hat bei mir die phantastische Kunstauktion unbekannter Urheber auf einer Anhöhe bei Ravensburg-Taldorf hervorgerufen. Dort wurde – zum wiederholten Male – eine hölzerne Penisskulptur errichtet. Die habe es, so berichtet es die SchwäZ, am selben Ort schon zwei Wochen zuvor gegeben. Dann sei sie verschwunden, um pünktlich zum 1. Mai wieder zu erigieren.

Der Künstler sei unbekannt. Aber die Schöpfer sollen sich in einem anonymen Brief an die Taldorfer Ortsverwaltung gewandt haben.

Der rund zwei Meter große Holzphallus war vor gut drei Wochen zwischen Taldorf und Adelsreute aufgetaucht und hatte bei der Taldorfer Ortsvorsteherin Regine Rist und zahlreichen Spaziergängern vor allem für Belustigung gesorgt. Rist berichtete davon, dass der Holzpenis viele Schaulustige angezogen hat.
Inzwischen hat er sogar einen Eintrag auf Google-Maps. Sein erstes Auftauchen war ebenso mysteriös wie sein Verschwinden nach wenigen Tagen. Nun ist er zurückgebracht worden, wie Bilder vom frühen Freitagmorgen zeigen – sehr wahrscheinlich von den Leuten, die sich in einem anonymen Brief als seine Schöpfer ausgeben. Grund für diese Annahme ist ein Schreibfehler.
(Schwäbische Zeitung 30.04.2021: „Der Holzphallus ist zurück auf der Anhöhe bei Ravensburg-Taldorf“; Hervorhebg. K. B.)

Es geht also auch anders (als mit stumpfer „Empörung“): Eine kreative Kunstaktion, die G. s. D. mal keine Empörung hervorruft, sondern bei der Ortsverwaltung „vor allem für Belustigung“ sorgt. Außerdem scheint sie der Tourismus-Region Ravensburg gut bekömmlich?
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TS44/21: Neues zur Pfusch-Satire: Aktivisten des Klimacamp Ravensburg outen sich und verteilen den inkriminierten Text weiter

Das ist jetzt doch eine Überraschung: Urplötzlich flattert der Presse eine Mitteilung der Gruppe Klimacamp Ravensburg zu, in der jetzt auf einmal die Verantwortung für die „Satire“ auf dem Briefpapier vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) übernommen wird.  Das problematische Schreiben war um den 20. Februar 2021 herum sowohl als Postwurfsendung an einige Haushalbe im Raum Ravensburg wie als pdf-Anhang per E-Mail im Internet verteilt worden (auf SaSe zum ersten Mal hier besenft).

Warum bekennt sich das Klimacamp erst jetzt dazu? Möglicherweise sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und des Staatsschutzes (hier) so weit fortgeschritten, dass das Outing ohnehin kurz bevorstand? Die auch dieser Redaktion vorliegende Pressemitteilung des Klimacamp Ravensburg macht keine Angaben dazu.
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Nächster schwerer Fehler des Klimacamp Ravensburg: weitere Verbreitung
Nachfolgend die genannte Pressemitteilung (kursiv in Grün) – allerdings in Portionen, weil insbesondere der Schlussteil der PM einer Kommentierung bedarf.

Leider unterläuft den Akteuren bei dieser Pressemitteilung meiner Meinung nach schon wieder der nächste schwere Fehler: Denn sie fügen die jetzt schon inkriminierte „Satire“ im Original als Link auf ein pdf-Dokument der Pressemitteilung bei. Das halte ich für äußerst problematisch, weshalb ich den Link auch für die Veröffentlichung gelöscht habe. Wenn hier schon eine Straftat im Raume und zur Diskussion steht, würde ich mich als professionelle Satirikerin nicht trauen, für die weitere Verbreitung des inkriminierten Textes im Internet zu sorgen! Selbst bei „nur“ zivilrechtlichen Auseinandersetzungen zu solchen Texten ist es erstes und oberstes Gebot, nicht für die weitere Verbreitung strittiger Publikationen zu sorgen, bis die Unklarheiten dazu beseitigt sind.

HINWEIS: Der inkriminierte Text auf dem Briefpapier des RVBO ist aktuell – heute, 13. April 2021 – über die in der Pressemitteilung angegebene URL aufrufbar!

Die Hervorhebungen im Text der PM stammen von dieser Redaktion:

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Pressemitteilung vom Ravensburger Klimacamp am 13.4.2021

Klimagerechtigkeitsaktivist*innen leisten ehrenamtlich Transparenzarbeit für Regionalverband

Vor knapp zwei Monaten (am 20.2.2021) verteilten etwa 40 Klimagerechtigkeitsaktivist*innen einen satirischen Rundbrief [1] an zahlreiche Haushalte in der Region Bodensee-Oberschwaben (die Schwäbische berichtete [2]). Der Rundbrief klärte über einige Inhalte des aktuellen Regionalplanentwurfs auf und war dem Erscheinungsbild nach wie ein Brief des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben verfasst, derjenigen Einrichtung, die den Regionalplan verantwortet.
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TS41/21: Ob Ochsenhausen oder Regionalplan: Petitionsfrust statt Klagelust?

Ein irritierender SchwäZ-Artikel am 8. April 2021 aus Ochsenhausen (Landkreis Biberach): „Enttäuscht von der <Notrufsäule>: Petent kritisiert Petitionsausschuss“. Irritierend ist der Artikel deshalb, weil die Regionalzeitung damit einer Systemkritik Zeilen gibt, was sonst so gar nicht zum Tagesgeschäft der SchwäZ gehört. Die Hofberichterstattungspostille hatte zum Beispiel die gut besuchte und breiten zivilgesellschaftlichen Protest dokumentierende Veranstaltung des Aktionsbündnis zukunftsfähiger Regionalplan (AbzR) am 27. März 2021 komplett unterschlagen (hier). Starker Tobak!

In diesem Kontext sei neuerlich auf die Petition für einen zukunftsfähigen Regionalplan Bodensee-Oberschwaben hingewiesen (bisher und Stand 09.04.2021 über 1.100 Zeichner).
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In Ochsenhausen geht es um eine Petition mit baurechtlichem Hintergrund:

Auf einem Areal zwischen dem Burghaldenweg und der Straße „Auf der Steige“ in Ochsenhausen sollen drei Mehr- und zwei Einfamilienhäuser gebaut werden (SZ berichtete). Der dafür notwendige Bebauungsplan „Burghaldenweg“ war im Vorfeld wegen Bedenken von Anwohnern umstritten, wurde vom Gemeinderat jedoch vor einem halben Jahr als Satzung beschlossen. Bereits Monate zuvor war in dieser Angelegenheit eine Petition beim Landtag eingereicht worden. Ohne Erfolg.
(Schwäbische Zeitung 09.04.2021: „Enttäuscht von der <Notrufsäule>: Petent kritisiert Petitionsausschuss“)

Die soll uns inhaltlich nicht interessieren. Auch deshalb nicht, weil Baurechtssachen immer sehr komplex und für den Laien schwer zu beurteilen sind. SaSe greift das Thema deshalb auf, weil die erhebliche Frustration des Ochsenhausener Petenten Roland Limbeck Informationsgewicht enthält, das gerade auch im Hinblick auf die Petition zum Regionalplan Bodensee-Oberschwaben (RPBO) relevant ist.
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TS30/21: 1.000-Kühe-Stall Ostrach: Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs bedeutet Baustopp

[Aktualisierung voom 10.03.2021 mit Link auf die anonymisierte Version des Urteils]

Die Finger schreibe ich mir wund an diesem Thema. Seit bald vier Jahren!  Einer der frühen Artikel 2017 dazu hier. Und nun kommt der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH BW) um die Ecke und tupft milde lächelnd Balsam auf diese wunden Fingerlein: Der am 23. Februar 2021 gefasste Beschluss des VGH BW (Az.: 10 S 1327/20 / VG Sig: 5 K 3036/19) – übrigens im Zuge des einstweiligen Rechtsschutzes (!) – bedeutet de facto den Baustopp für das Irrsinnsprojekt 1.000-Kühe-Stall in Ostrach.

Ufff!

Im April 2020 hatte (auch) SaSe über den nächsten Schritt des BUND Landesverband Baden-Württemberg berichtet, gegen den genannten Beschluss des Verwaltungsgerichts Sigmaringen beim VGH Mannheim Beschwerde einzulegen. Ehrlich gesagt hatte ich diesem Unterfangen kaum Chancen eingeräumt. Umso erfreulicher das Ergebnis jetzt!

Entsprechend prompt fällt die Zeitungsberichterstattung aus. „BUND-Beschwerde stoppt vorläufig den Bau des Stalls für 1000 Kühe in Hahnennest“ heißt es beim Südkurier, der in vorausgegangener Berichterstattung das in Mannheim laufender Verfahren auch mal gern aus den Augen verloren hatte …

Etwas angriffiger fällt da schon die Überschrift bei der SchwäZ aus, die das Defizit beim Landratsamt schnörkellos benennt: „VGH stoppt 1000-Kühe-Stall: Landratsamt hat nicht ausreichend geprüft“.  Es ist dann übrigens dieses hier klar benannte Defizit des Landratsamtes Sigmaringen, das die mit beiden Verfahren im Zusammenhang stehenden und jetzt dem Steuerzahler aufgebürdeten enormen Kosten zu verantworten hat. Hallo, Frau Bürkle?

Exakt dieses Versäumnis – die fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung  (UVP), vom BUND von jeher bemängelt  – begründet den aktuellen Beschluss. Weiterlesen

TS52/20: Braune Infektionsketten, Staatsnager … und Ken Jebsen zuvorderst dabei

Seit drei Tagen bastele ich an einem TagesSenf zu der Causa Beate Bahner. Nachdem ich den Fall zuerst gar nicht einordnen konnte, kommen jetzt nach und nach so viele Infos zu der komplett durchgeknallten Rechtsanwältin mit dem (abgewiesenen) Eilantrag an das Bundesverfassungsgericht (BVG) rein, dass ich den Artikel quasi stündlich ändern müsste. Das ist übrigens eine Form des Wankelmuts, der auch Beate Bahner eignet, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun ihre Anwaltszulassung zurückgegeben hat oder nicht. Das ist so ähnlich als könne eine Frau keine verbindliche Aussage darüber treffen, ob sie ein Kind zur Welt gebracht hat oder nicht. Und Bahners Mimimi nach dem vom BVG abgewiesenen Eilantrag ist einfach nur ekelig.

Nachdem ich aber gerade erst wieder einen Disput mit einem Kollegen zum Thema Ken Jebsen hatte, mit dessen übler Gefolgschaft ich nach diesem berühmtesten SaSe-Artikel jahrelang (!) zu kämpfen hatte (hier), ziehe ich den taz-Artikel „Braune Infektionskette“ vor. Weiterlesen

TS49/20: Ravensburger Aktivisten legen brillante Broschüre zum 1.000-Kühe-Stall vor

Donnerwetter und Chapeau: Die auf diesem Blog schon einmal herb kritisierte Ravensburger Initiative gegen den 1.000-Kühe-Stall Ostrach legt jetzt eine Broschüre „Kein Megastall in Ostrach!“ vor, die mächtig beeindruckt.

Auf 50 Umweltpapier-Seiten wird das Projekt Megastall im Ortsteil Hahnennest der Gemeinde Ostrach (Landkreis Sigmaringen) vorgestellt und in seinen globalen ökonomischen, ökologischen und ethischen Bezügen ausgeleuchtet.
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Deckblatt der 50 Seiten umfassenden Info-Broschüre "Kein Megastall in Ostrach" der Ravensburger Initiative gegen den 1.000-Kühe-Stall Ostrach

Deckblatt der 50 Seiten umfassenden Info-Broschüre „Kein Megastall in Ostrach“ der Ravensburger Initiative gegen den 1.000-Kühe-Stall Ostrach

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Mit offensichtlich genialer grafischer Unterstützung ist dabei eine hochinformative Broschüre herausgekommen, die sachlich und ohne jede Polemik informiert. Als Verantwortlicher im Sinne des Presserechts firmiert der bekannte Journalist, Autor und Kolumnist der Schwäbischen Zeitung Wolfram Frommlet. Weiterlesen

TS125/19: 1.000-Kühe-Stall Ostrach: HGV unterbindet Verbraucher-Aufklärung?

Die Ravensburger Initiative gegen den geplanten 1.000-Kühe-Stall in Ostrach läßt sich auch von der bösen Knüppel-zwischen-die-Beine-Berichterstattung einer übergeschnappten Redaktionsassistentin nicht entmutigen. Nachdem ihre Protestaktion in der „Räuberbahn“ im Oktober 2019 ein bisschen in die Hose ging (die SchwäZ berichtete emotionslos), haben die Aktivisten sich jetzt eine pfiffige neue Aktion einfallen lassen.
Hier die dazu auch dieser Redaktion zugegangene Pressemitteilung im Volltext (Hervorhebung von dieser Redaktion):

Auf dem am 07.12.2019 stattfindenden Weihnachtsmarkt in Ostrach bekamen einige Besucher kleine Geschenke
Drei Nikoläuse in Begleitung ihrer Engel ‚verschenkten‘ staatlich subventioniertes Milchpulver an Weihnachtsmarktbesucher. Das Milchpulver sei zum einen bereits von allen Steuerzahlern bezahlt worden. Zum anderen wäre eine regionale Verwendung doch angebrachter als der verheerende Export nach Afrika und Asien, wodurch dortige lokale Märkte zerstört würden.
Die meisten Besucher nahmen die kleinen Cellophan-Beutelchen mit der verbundenen Botschaft interessiert entgegen. In den Gesprächen zeigten sich viele Besucher bereits gut informiert, waren aber doch über Zahlen, Zusammenhänge und Auswirkungen überrascht.

Leider wurden die Nikoläuse und ihre Engel von den Veranstaltern nach ca. 1 Stunde aufgefordert, diese „politische Aktion“ einzustellen.
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TS111/19: 1.000-Kühe-Stall: Stuttgarter Nachrichten berichten krass ernüchtert

Ohne konkreten Anlass beschäftigen sich die Stuttgarter Nachrichten an Allerheiligen – auch irgendwie passend – erneut mit Baden-Württembergs derzeit im Bau befindlichen Mega-Stall in Ostrach-Hahnennest. Der Artikel von Rüdiger Bäßler ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert.

Zum einen demontiert er gnadenlos die Mythen und Narrative, die rund um den Energiepark Hahnennest und den 1.000-Kühe- Stall unter fleißiger Mitwirkung der regionalen Presse über Jahre hinweg mühsam errichtet wurden. Den Weg weist schon die wenig zartfühlende Überschrift: „Das Geschäft mit der Gülle“ (Bezahlschranke).

Rückgebaut wird unter anderem das Narrativ der kleinen tapferen Landwirtelein, die doch lediglich versuchen zu überleben. Dieser Rückbau erfolgt nicht nur in Zuschreibungen wie „geschäftstüchtiges Bauernquartett“. Auch der kaum verhüllte Hinweis auf das nahezu konzernmäßige Marketing macht angenehmen Schaden. Weiterlesen

TS105/19: Mega-Stall Ostrach: Protest-Sonntag „Mit der Räuberbahn gegen 1.000-Kühe-Wahn“

Die Ravensburger Initiative gegen den 1.000-Kühe-Stall in Ostrach kündigt für den kommenden Sonntag, den 20. Oktober 2019,  eine Protestaktion gegen das Steinzeitprojekt im Landkreis Sigmaringen an.
Die Verantwortlichen der Initiative firmierten vormals unter dem Label AUFSTEHEN Ravensburg.
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Plakat Veranstaltungsankündigung der Initiative gegen den 1.000-Kühe-Stall in Ostrach, Ravensburg

Plakat Veranstaltungsankündigung der Initiative gegen den 1.000-Kühe-Stall in Ostrach, Ravensburg

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Treffpunkt für Aktivisten, Unterstützer und Planeten-Retter ist der Bahnhof in Aulendorf (Landkreis Ravensburg) um 13.15 Uhr. Von dort aus gehe es mit der „Räuberbahn“ durch Ostrach und den Ortsteil Hahnennest. Ihre genauen Forderungen artikulieren die Aktiven hier. Weiterlesen

TS94/19: Energiepark Hahnennest: In Ostrach werde für Fluchtursachen gemolken

In der Schwäbischen Zeitung (SZ) ist am 19. September 2019 ein bemerkenswerter Leserbrief zum Thema 1.000-Kühe-Stall in Ostrach (Landkreis Sigmaringen), Energiepark Hahnennest (EPH), erschienen. Die Umstände dieser Veröffentlichung (Kürzungen des Originals sowie die gewählte Ausgabe) sind berichtenswert. SaSe berichtet.

Bevor wir zu den unterhaltsamen Details der Leserbrief-Veröffentlichung in der SZ kommen, hier zwei weitere Kurzmeldungen: Über den vom BUND Landesverband Baden-Württemberg beim Verwaltungsgericht Sigmaringen am 19. Juni 2019 gestellte Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Bau des Megastalls ist (immer) noch nicht entschieden. Über die Gründe für diese Verzögerung lässt sich nur spekulieren. Aber wie im Fall Ummendorf und Biberach zu lernen war, kauert die Mensch gewordene Bockigkeit gelegentlich auch unter den wehenden Roben von Verfügungsbeklagten, die mit den vom Gericht angeforderten Unterlagen nicht beikommen. In besonderen Härtefällen muss dann sogar der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg einschreiten, um einer Gemeinde Ummendorf klarzumachen, dass dem Gericht tatsächlich die geforderten Verwaltungsakten vorzulegen sind. Schlimm mit dem Rechtsstaat!

Auch wenn ich als Satirikerin für Hoffnung nicht zuständig bin, schöpfe ich diese aus der Tatsache der zeitlichen Dauer des Verfahrens. In Ummendorf hat es dann ja auch noch geklappt.

Zweiter Hinweis: Das ohnehin schon wuchernde Firmengeflecht rund um den EPH wurde am 1. April 2019 um ein weiteres Unternehmen erweitert: Milchpark Besitzgesellschaft mbH (HRB 738198). Gegenstand der Gesellschaft ist: „Das Mieten und Kaufen von Grundstücken im „Sonderbaugebiet Milchpark Hahnennest“, das Errichten von Gebäuden und Stallungen sowie die Vermietung der Gebäude und Stallungen an die Betreibergesellschaft“ (Quelle).

Man sieht es gleich: das klassische Geschäft von sogenannten Landwirten: „das Mieten und Kaufen von Grundstücken“ …

Gegebenenfalls kommen wir ich später auf dieses Schmankerl zurück …

Jetzt soll es erst einmal um den Leserbrief an die SZ des Ravensburger Internisten Dr. Frank Matschinski gehen. Diese globale Zusammenhänge übersichtlich darstellende Lesermeinung wurde zwar am 19. September 2019 veröffentlicht; allerdings wohl nicht in der Ausgabe Ravensburg. Außerdem wurde der Leserbrief um eine aussagekräftige Passage gekürzt, welche die SZ in ihrem Berichtsverhalten betreffs des 1.000-Kühe-Stalls kritisiert. Weiterlesen

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